Hallo alle
ich habe mich seit einigen Tagen hier im Forum umgelesen und möchte mich hiermit gern vorstellen.
Ich wohne in Dänemark auf der schönen Halbinsel Djursland und habe mit meinen ersten Palmen pünktlich zu den harten Wintern 2009 angefangen. Bis Dezember habe ich in Aarhus in einer Wohnung mit grossen Balkons gewohnt und konnte daher nur Palmen im Topf halten. Hier habe ich eine Menge verloren, denn von empfindlichen Wurzeln sagt einem keiner was und ich habe mich auch anfangs nicht besonders mit den Pflanzen auseinander gesetzt. Interessant war für mich jedoch dass einige Pflanzen immer überlebten. Im ersten Winter überlebte ein ungeschützter Olea europea ohne jeglichen Schaden und eine T. Fortunei mit ein paar Blattschäden. Auch eine C. Humilis hatte scheinbar überlebt, ging aber dann doch im Laufe des Sommers ein. Obwohl die genannten Pflanzen leider in den darauffolgenden Jahren eingingen wurde mein Interesse geweckt. Ich muss dazu sagen, dass ich alle Fehler die mir im Nachhinein bekannt sind sind begangen habe (oooh die Sonne scheint, das tut den Pflanzen bei minus 5 Grad Dauerfrost bestimmt trotzdem gut..) und garantiert noch viele Fehler begehen werde. Seit wir nun in einem Haus mit recht grossem Garten wohnen kann ich meinem Interesse nahezu ungehemmt (Geld hab ich nicht unendlich und meine Freundin jubelt bei neuen Pflanzen auch nicht) nachgehen. Beim Einzug im Winter habe ich gleich am Anfang wieder einen Fehler gemacht und alle Pflanzen noch (teilweise mit Topf) eingebuddelt. Bis Anfang Februar ging das gut danach war nicht mehr viel übrig. Im Nachhinein haben aber trotzdem die allermeisten überlebt.
Was mich an Palmen und anderen Exoten fasziniert ist dass es möglich ist und vor allem das diese dem Garten im Winter ein paar Fleckchen Grün im ansonsten in meinen Augen tristen Rest bieten. Hier muss ich mich vor allem aus diesen Gründen (den starken Kontroversen in diesem Forum bewusst) als bekennender Minimalschützer nach dem Motto "entweder ganz oder gar nicht" outen. Ich konzentriere mich auf die unserem Klima am ehesten standhaltenden und versuche nur wenige gewagtere (wie j. chilensis, B. Capitata oder N. ritchiana) und schaue einfach was passiert.
Ich habe selbst natürlich noch nicht viele Erfahrungen, und ein Grossteil meiner Pflanzen habe ich erst dieses Jahr gekauft, dennoch haben mich die Erfolge in Topfkultur und in diesem Winter erstmals im Garten bestärkt, denn obwohl ich noch vieles falsch (oder anders als die anderen) mache überleben viele Pflanzen und ich weiss dass ich mit wachsender Erfahrung (auch anderer) noch viel optimieren kann, auch ohne aktiven Schutz.
Wenn ich Skandinavische Foren mit diesem hier vergleiche fällt mir auf dass in Skandinavien, obwohl des (jedenfalls in grossen Teilen) härteren Klimas und der noch kürzeren Tage im Winter) sehr viel weniger auf Winterschutz fokussiert wird und das mit beachtlichem Erfolg auch in den letzten Wintern. Ich habe darüber nachgedacht ob diese Mentalität in diesem Forum daher kommt, dass man in Deutschland einige Jahrzente länger Erfahrung mit Freilandpalmen hat. Ich bin da realistisch und es kann auch passieren dass ich in einigen Jahren die selbe Haltung habe, wenn ich eine oder viele oder alle langgehegte vermeintlich winterharte Palme (n) verliere.Aber diese Erfahrung muss ich selbst machen, denn wenn keiner wagt kommen wir unser aller Traum auch nicht näher. Anstatt aktiv zu schützen wohl eher zu anderen Pflanzen übergehen wenn ich mit den Palmen langfristig keinen Erfolg habe. Ich habe beispielsweise eine wunderschöne Yucca im Garten stehen (ich kann sie leider nicht eindeutig bestimmen). Die Yucca habe ich von einer Familie im Ort gekauft welche diese viele Jahre unbeachtet und komplett sich selbst überlassen im Garten stehen hatten. Die Pflanze hat einen tollen Stamm und im Winter sieht sie kein bisschen anders aus als im Sommer. Ich habe sie entdeckt weil mein Arbeitsweg an dem Garten vorbeiführt und im Frühling habe ich einfach mal geklingelt um zu hören was das denn für eine Yucca ist. Es zeigte sich dass die keine Ahnung hatten und die Pflanze nach vielen Jahren im Wohnzimmer in den Garten Gepflanzt hatten weil sie zu gross wurde und danach nicht weiter beachtet. Ich konnte die Yucca für wenig Geld ergattern. Sehr erstaunt war ich darüber zu sehen was für ein gigantisches Wurzelsystem sie gebildet hatte und glücklicherweise konnte ich dieses beim Umpflanzen nahezu vollständig erhalten.
Eine besonders ermutigende Geschichtein Bezug auf Palmen kann ich von einem Bekannten in Aarhus berichten. Dieser hat vor 13 Jahren Samen (fortunei) aus Vancouver mitgenommen und keimen lassen. Aus sehr vielen überlebte mit den Jahren nur eine einzige ohne Schutz, aber diese hat sich mehr als prächtig entwickelt ohne jemals anderen Schutz als ein wenig Mulch erfahren zu haben. Unter folgendem Link könnt ihr die Entwicklung sehr gut illustriert finden: frilandspalmer.dk/min-strste-palme . Selbst diesen Winter konnte man der ungeschützten Palme nur wenig ansehen.
Dieses Beispiel ermutigt mich besonders mit Hinblick auf den Aspekt der Abhärtung über mehrere Generationen wie hier ja auch bereits betrieben wird. Es mag richtig sein dass es viele Generationen bedarf, verlässlich harte Palmen hervorzubringen, aber es ist möglich und kann meiner Meinung nach auf die Weise wie mein Bekannter es macht sehr beschleunigt werden indem man Samen von im vornherein seit Langem einem unserem möglichst ähnlichem Klima ausgesetzt sind (nicht nur in bezug auf Kälte), also am Anfang auf die Provenienz achtet und Palmen aus grossen Höhen oder von Orten wo sie seit langem ausgesetzt gedeihen verwendet. Mein Bekannter hat auf diese Weise schon tausende Palmen verloren aber immer welche übrig die den Winter nicht nur überstehen sondern tatsächlich blendend aussehen, Jahr für Jahr.
Ich finde an diesem Forum sehr gut dass viele die Entwicklung Ihrer Pflanzen über lange Zeiträume hin Dokumentieren und ich hoffe dass ich in Zukunft auch etwas beitragen kann. Mir ist aufgefallen, dass sich sehr viele Threads verlieren und man nie erfährt wie es weiter gegangen ist. Ich vermute dass bei vielen die Pflanzen eingegangen sind oder nicht besonders ansehnlich sind. Aber diese Ergebnisse sind doch genauso interessant. Vielleicht kann man die Threadstarter ja mit automatischen Erinnerungen per Mail (zum Beispiel nach 3 oder 6 Monaten ohne Aktivität in dem Thread) dazu aufmuntern mal wieder ein Update zu schreiben?
Viele Grüsse aus Dänemark
Torben
PS: Ich hab versucht einige Bilder einzustellen aber ob es geklappt hat kann ich wohl erst sehen wenn ich den Thread erstellt habe. Ansonsten versuche ich welche nachzureichen
ich habe mich seit einigen Tagen hier im Forum umgelesen und möchte mich hiermit gern vorstellen.
Ich wohne in Dänemark auf der schönen Halbinsel Djursland und habe mit meinen ersten Palmen pünktlich zu den harten Wintern 2009 angefangen. Bis Dezember habe ich in Aarhus in einer Wohnung mit grossen Balkons gewohnt und konnte daher nur Palmen im Topf halten. Hier habe ich eine Menge verloren, denn von empfindlichen Wurzeln sagt einem keiner was und ich habe mich auch anfangs nicht besonders mit den Pflanzen auseinander gesetzt. Interessant war für mich jedoch dass einige Pflanzen immer überlebten. Im ersten Winter überlebte ein ungeschützter Olea europea ohne jeglichen Schaden und eine T. Fortunei mit ein paar Blattschäden. Auch eine C. Humilis hatte scheinbar überlebt, ging aber dann doch im Laufe des Sommers ein. Obwohl die genannten Pflanzen leider in den darauffolgenden Jahren eingingen wurde mein Interesse geweckt. Ich muss dazu sagen, dass ich alle Fehler die mir im Nachhinein bekannt sind sind begangen habe (oooh die Sonne scheint, das tut den Pflanzen bei minus 5 Grad Dauerfrost bestimmt trotzdem gut..) und garantiert noch viele Fehler begehen werde. Seit wir nun in einem Haus mit recht grossem Garten wohnen kann ich meinem Interesse nahezu ungehemmt (Geld hab ich nicht unendlich und meine Freundin jubelt bei neuen Pflanzen auch nicht) nachgehen. Beim Einzug im Winter habe ich gleich am Anfang wieder einen Fehler gemacht und alle Pflanzen noch (teilweise mit Topf) eingebuddelt. Bis Anfang Februar ging das gut danach war nicht mehr viel übrig. Im Nachhinein haben aber trotzdem die allermeisten überlebt.
Was mich an Palmen und anderen Exoten fasziniert ist dass es möglich ist und vor allem das diese dem Garten im Winter ein paar Fleckchen Grün im ansonsten in meinen Augen tristen Rest bieten. Hier muss ich mich vor allem aus diesen Gründen (den starken Kontroversen in diesem Forum bewusst) als bekennender Minimalschützer nach dem Motto "entweder ganz oder gar nicht" outen. Ich konzentriere mich auf die unserem Klima am ehesten standhaltenden und versuche nur wenige gewagtere (wie j. chilensis, B. Capitata oder N. ritchiana) und schaue einfach was passiert.
Ich habe selbst natürlich noch nicht viele Erfahrungen, und ein Grossteil meiner Pflanzen habe ich erst dieses Jahr gekauft, dennoch haben mich die Erfolge in Topfkultur und in diesem Winter erstmals im Garten bestärkt, denn obwohl ich noch vieles falsch (oder anders als die anderen) mache überleben viele Pflanzen und ich weiss dass ich mit wachsender Erfahrung (auch anderer) noch viel optimieren kann, auch ohne aktiven Schutz.
Wenn ich Skandinavische Foren mit diesem hier vergleiche fällt mir auf dass in Skandinavien, obwohl des (jedenfalls in grossen Teilen) härteren Klimas und der noch kürzeren Tage im Winter) sehr viel weniger auf Winterschutz fokussiert wird und das mit beachtlichem Erfolg auch in den letzten Wintern. Ich habe darüber nachgedacht ob diese Mentalität in diesem Forum daher kommt, dass man in Deutschland einige Jahrzente länger Erfahrung mit Freilandpalmen hat. Ich bin da realistisch und es kann auch passieren dass ich in einigen Jahren die selbe Haltung habe, wenn ich eine oder viele oder alle langgehegte vermeintlich winterharte Palme (n) verliere.Aber diese Erfahrung muss ich selbst machen, denn wenn keiner wagt kommen wir unser aller Traum auch nicht näher. Anstatt aktiv zu schützen wohl eher zu anderen Pflanzen übergehen wenn ich mit den Palmen langfristig keinen Erfolg habe. Ich habe beispielsweise eine wunderschöne Yucca im Garten stehen (ich kann sie leider nicht eindeutig bestimmen). Die Yucca habe ich von einer Familie im Ort gekauft welche diese viele Jahre unbeachtet und komplett sich selbst überlassen im Garten stehen hatten. Die Pflanze hat einen tollen Stamm und im Winter sieht sie kein bisschen anders aus als im Sommer. Ich habe sie entdeckt weil mein Arbeitsweg an dem Garten vorbeiführt und im Frühling habe ich einfach mal geklingelt um zu hören was das denn für eine Yucca ist. Es zeigte sich dass die keine Ahnung hatten und die Pflanze nach vielen Jahren im Wohnzimmer in den Garten Gepflanzt hatten weil sie zu gross wurde und danach nicht weiter beachtet. Ich konnte die Yucca für wenig Geld ergattern. Sehr erstaunt war ich darüber zu sehen was für ein gigantisches Wurzelsystem sie gebildet hatte und glücklicherweise konnte ich dieses beim Umpflanzen nahezu vollständig erhalten.
Eine besonders ermutigende Geschichtein Bezug auf Palmen kann ich von einem Bekannten in Aarhus berichten. Dieser hat vor 13 Jahren Samen (fortunei) aus Vancouver mitgenommen und keimen lassen. Aus sehr vielen überlebte mit den Jahren nur eine einzige ohne Schutz, aber diese hat sich mehr als prächtig entwickelt ohne jemals anderen Schutz als ein wenig Mulch erfahren zu haben. Unter folgendem Link könnt ihr die Entwicklung sehr gut illustriert finden: frilandspalmer.dk/min-strste-palme . Selbst diesen Winter konnte man der ungeschützten Palme nur wenig ansehen.
Dieses Beispiel ermutigt mich besonders mit Hinblick auf den Aspekt der Abhärtung über mehrere Generationen wie hier ja auch bereits betrieben wird. Es mag richtig sein dass es viele Generationen bedarf, verlässlich harte Palmen hervorzubringen, aber es ist möglich und kann meiner Meinung nach auf die Weise wie mein Bekannter es macht sehr beschleunigt werden indem man Samen von im vornherein seit Langem einem unserem möglichst ähnlichem Klima ausgesetzt sind (nicht nur in bezug auf Kälte), also am Anfang auf die Provenienz achtet und Palmen aus grossen Höhen oder von Orten wo sie seit langem ausgesetzt gedeihen verwendet. Mein Bekannter hat auf diese Weise schon tausende Palmen verloren aber immer welche übrig die den Winter nicht nur überstehen sondern tatsächlich blendend aussehen, Jahr für Jahr.
Ich finde an diesem Forum sehr gut dass viele die Entwicklung Ihrer Pflanzen über lange Zeiträume hin Dokumentieren und ich hoffe dass ich in Zukunft auch etwas beitragen kann. Mir ist aufgefallen, dass sich sehr viele Threads verlieren und man nie erfährt wie es weiter gegangen ist. Ich vermute dass bei vielen die Pflanzen eingegangen sind oder nicht besonders ansehnlich sind. Aber diese Ergebnisse sind doch genauso interessant. Vielleicht kann man die Threadstarter ja mit automatischen Erinnerungen per Mail (zum Beispiel nach 3 oder 6 Monaten ohne Aktivität in dem Thread) dazu aufmuntern mal wieder ein Update zu schreiben?
Viele Grüsse aus Dänemark
Torben
PS: Ich hab versucht einige Bilder einzustellen aber ob es geklappt hat kann ich wohl erst sehen wenn ich den Thread erstellt habe. Ansonsten versuche ich welche nachzureichen