... um noch mal in Erinnerung zu bringen, dass es auch andere Baumfarne als Dicksonia antarctica gibt :

neue Wedelrollen einer Cyathea medullaris. Die Stängel haben an ihrer Basis einen Durchmesser von über 5 cm. Das reicht also schon an Unterarmstärke eines Kleinkindes. Da sind die neuen Rollen ein recht eindrucksvoller und fast tierisch wirkender Anblick:






Im Gegensatz dazu der Stängel einer Cyathea robusta. Hat schon wieder eher was feenhaftes


Grüße
Thomas

Hallo Hans,

Cyatheen sind so ziemlich ganz anders als Dicksonia antarctica. Im Prinzip. Eine Ausnahme ist Cyathea australis. Die ist in vielem der Dicksonia antarctica recht ähnlich. Sie ist unglaublich vital und wächst wie der Teufel.

Die Cyathea robusta (Bild 2) ist alles andere als robust. Sie verträgt praktisch gar keinen Frost. Das Überwintern ist zwar gut machbar, erfordert aber ein bisschen Erfahrung. Ähnlich ist es bei Chyatea medullaris. Wächst schnell und wird riesig, lässt sich aber so gar nicht mit Dicksonia antarctica vergleichen. Für Dich wären Cyatheen aber vielleicht was, weil sie mit Sonne besser klar kommen und sie zum Teil sogar lieben.

Grüße
Thomas

@ Marcel,

Hallo Marcel,


Die Medularis wächst sehr schnell (leider ein recht relativer Begriff). Ich habe den Eindruck, dass es sich nicht lohnt, einen große Stamm zu kaufen. Ich hatte mir vor ca. 5-6 Jahren einen Stamm mit ca. 80cm und einen Sämling oder besser Sporling gekauft. Der Sporling hat nun den Stamm bald eingeholt und wird ihn wohl auch überholen. Hier drängt sich der Vergleich zu Bäumen auf, die man als größere Exemplare kauft. Sie werden auch oft von Bäumen, die an Ort und Stelle klein gepflanzt werden, überholt.

Wenn das Substrat gut durchlässig ist, dann kann man eine Cyathea fast nicht zu viel gießen. Im Gegenteil. Wenn ich Probleme beim Gießen hatte, dann immer nur weil es viel zu wenig war. Sie durchwurzeln die Töpfe sehr schnell und das Wasser rauscht nur so hindurch. Sie bilden auch keinen so dichten und dicken Wurzelmantel wie Dicksonia antarctica, so dass dies als Wasserspeicher auch wegfällt. Bei Caytheen muss man also etwas mehr aufpassen.

Hättest Du mal ein Bild von Deiner C. atrox? Die war bei auch mal auf der Einkaufsliste gestanden. Jetzt geht es wohl nicht mehr, bei ca. 40 Baumfarnen bin ich irgendwie an eine logistische Grenze gestoßen...

Grüße
Thomas

Hallo Marcel,

die Wedelreste solltest Du unbedingt dran lassen. Auch in den Stängeln werden verwertbare Stoffe gespeichtert. Außerdem kann die Cyathea auch mit der verbliebenen Fläche Photosynthese betreiben, verdunstet Wasser und kann Atmen.
Der "Saftstrom" bleibt erhalten. Das ist zwar alles auf deutlich niedrigem Niveau, aber wesentlich besser als gar nichts.
Zudem würden, wenn Du die Wedel abschneidest, die Schnittstellen stark nachbluten und es würde wieder einiges an Reserven verloren gehen.

Ansonsten:
So eine Atrox würde mir schon auch noch taugen. Es gibt allerdings ziemlich viele verschiedene Cyatheen, die unter diesem Namen verkauft werden. Welche nun wirklich eine ist, könnte ich gar nicht sicher sagen (die Biester ähneln sich sehr) und Sporenmaterial ist fast nie sortenrein zu bekommen, es ist immer kontaminiert, meist mit Cyathea cooperi (wobe Deine sichtlich keine C. cooperi ist, worüber man immer schon mal froh sein kann).

Du gehst ja recht ambitioniert ans Werk. Das wird bestimmt mal gut aussehen. Willst Du das mit dem Rasen so lassen?

Grüße
Thomas

Hallo Hans,

das werde ich gerne tun. Nur im Moment komme ich nicht dazu, gescheite Bilder zu machen.

Anfang dieser Woche hat es bei uns heftig und ungewöhnlich lange gehagelt. Ich musste schon befürchten, alles wäre im Eimer. Erstaunlicher Weise war es aber gar nicht so vernichtend. Viele neue Wedel hat es zwar geköpft, doch immerhin, einige sind intakt geblieben.
Irgendwie scheinen die weichen Farnwedel mit Hagel besser klar zu kommen als Palmenblätter. Über dieses Phänomen bin ich immer wieder erstaunt (und erfreut, nachdem ich jetzt fast keine Palmen mehr habe...)

Grüße
Thomas

Hallo Marcel,

mit 3,5 m solltest Du bei Deiner C. medullaris nicht so schnell rechnen. Wäre aber auch gar nicht so erstrebenswert. Eigentlich müsste sie viel kompakter sein. Sie stand wohl etwas zu dunkel. Das sieht zwar auch toll aus, wenn die Wedel so weit überhängen, der natürliche Habitus ist es nicht.
Spätestens nächstes Jahr wird sie sich von der Entlaubung wieder erholt haben.

Zur Gestaltung:
Als erstes solltes Du Dir vielleicht Gedanken über passende Begleitpflanzen machen (z.B. heimische Farne, Schachtelhalme, einige Koniferen wie z.B. Tujopsis dolbrata). Die Farne wirken noch viel besser, wenn auch ihr Umfeld an einen urzeitlichen Wald erinnert. Du könntest also versuchen, sozusagen ein Szenenbild für Deine Farne zu schaffen.
Daneben, stell Dir mal die Zeit vor, in denen die Farne nicht dastehen? Das wird mächtig trostlos.

Dann wäre noch zu überlegen, ob Du Beeteinfassungen wirklich so anlegen solltest, wie Du es gemacht hast. Du hast zwar versucht eine rustikale Einfassung zu schaffen, natürlich wirkt sie aber nicht so sehr. Es bleibt viel zu deutlich, dass ein Mensch versucht hat, eine Einfassung zu schaffen. Hier solltest Du Dir vielleicht ungewolltere bzw. unbeabsichtigtere Lösungen einfallen lassen. Der Plan mit einem Wasserfall ist gut, zumal ein Bachlauf ja auch schon wieder so eine Art Einfassung darstellen würde. Dann wäre noch zu überlegen, ob Du die weiße Wand des Hauses irgendwie verschwinden lassen könntest (zumindest partiell). Z.B. durch den Einsatz der vielgeschmähten Thujen. Wenn man sie nicht zur Hecke vergewaltigt, dann sind das eigentlich ganz gute Kulissenpflanzen für Baumfarne.

Zu Deiner Hauptfrage gäbe es noch eine Unmenge zu schreiben (eben ein ganzes Buch voll ...):gri

Zu Deiner letzten Frage:
Gartengestaltung habe ich nicht studiert, aber Design. Seit ein paar Jahren lege ich schwerpunktäßig japanische bzw. japanisch inspirierte Gärten an.
Baumfarngärten wären natürlich mein Hauptziel, nur das ist schon sehr speziell und es wird nicht so wahnsinnig viele Auftraggeber geben.

Grüße
Thomas