Karnivoren-Beet

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    • Karnivoren-Beet

      Moin

      Der Netto hatte ja letzte Woche Karnivoren im Angebot, ich Blödmann hab da natürlich zugeschlagen :gri . Die gehen ja auch Outdoor im Moorbeet.

      Hat das mal jemand gemacht? Irgendwelche Tips hat der auf Lager?

      Das die kalkfreies Wasser brauchen ist mir klar, Regen gibt es eigentlich genug hier. Ich dachte mir das in etwa so, Grube auskoffern, Teichfolie rein und mit Torf verfüllen. Wäre das für den Anfang erstmal i.O.? Aber wie sieht das mit der Sonne aus wenn sie denn mal im Westen scheint?
      MfG Jürgen Click for Düren, Deutschland Forecast
    • Moin Jürgen,

      also mit Drosophyllum kenne ich mich nicht aus. Hab aber gelesen, dass die Gattung anscheinend auf neutralen trockenen Standorten wächst. Ob sie dann auch in einem eher feuchten, sauren Torf stehen kann, ist wohl fraglich. Ideal ist es sicher nicht, wenn meine Informationen stimmen.

      Die Venusfliegenfalle mag es feucht (auch luftfeucht!) und wird den Torf wohl vertragen. Es muss aber kein saurer Boden sein für diese Pflanze.

      Schlauchpflanzen, bei denen ich die Kultivierung mitbekommen habe, benötigten ebenfalls eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit und hatten auch überhaupt einen hohen Wasserbedarf.

      Alle Gruppen können viel Sonne ab. Das Problem könnte aber werden, dass genau dann, wenn sie in der Sonne stehen, die Luftfeuchtigkeit zu gering wird in einem Beet. Letztendlich kann das aber nur einer wirklich abschätzen, der es schon einmal auf die Weise ausprobiert hat, wie Du es beschrieben hast.
      Leider ist mein Wissen über die Pflanzen, die Du aufgezählt hast, recht oberflächlich :( . Mal sehen, ob andere mehr Erfahrung mit den Pflanzen speziell im Freiland gesammelt haben.
      Hast Du Informationen zur Überwinterung im Freiland? Ich hätte spontan vermutet, dass eine Überwinterung im Freiland problematisch wird - weiß es aber nicht.

      Gruß
      Matthias
    • Matthias H schrieb:

      Hast Du Informationen zur Überwinterung im Freiland?


      Moin Matthias

      Ich meine es gab dazu mal einen Beitrag hier im Forum. Leider finde ich den nimmer ,,S , ich glaub das war Volker S. Bin mir da allerdings auch nicht sicher. Leider fehlen mir die Tags zur Suche im Forum ,,S .

      Man kann sich ja leider nicht alles merken :evi: .

      Wie schon angedeutet die Babys hab ich gedoppelt besorgt. Eine Fuhre geht durch den Winter draußen und eine hat es lauschiger bei mir.

      Wie gesagt ich versuche mal Bilder zu machen, aber das sind echt Zwerge. Ich weiß nicht was mich da geritten hat ;smilie[268] !
      MfG Jürgen Click for Düren, Deutschland Forecast
    • Hi Jürgen,

      J.D. aus NRW schrieb:

      Moin

      Der Netto hatte ja letzte Woche Karnivoren im Angebot, ich Blödmann hab da natürlich zugeschlagen :gri . Die gehen ja auch Outdoor im Moorbeet.

      Hat das mal jemand gemacht? Irgendwelche Tips hat der auf Lager?

      Das die kalkfreies Wasser brauchen ist mir klar, Regen gibt es eigentlich genug hier. Ich dachte mir das in etwa so, Grube auskoffern, Teichfolie rein und mit Torf verfüllen. Wäre das für den Anfang erstmal i.O.? Aber wie sieht das mit der Sonne aus wenn sie denn mal im Westen scheint?


      Eigentlich ist das schon der richtige Weg für ein Moorbeet.

      Da die meisten Moorbeetpflanzen ihre wahre Pracht (auch wenn die Pracht durchaus sehr klein sein kann) bei voller Sonne zeigen, sucht man sich natürlich ein sonniges Plätzchen. Nicht so wie ich im Halbschatten - und dann unter großen Anstrengungen erst mal die halbe Baumwelt ein paar Köpfe kürzer gemacht, damit ich wenigstens ein wenig mehr Sonne bekomme. Zu der Folie darf sich auch gerne Vlies gesellen - das schützt etwas die Folie. Bei Torf bitte nicht jeden X-beliebigen nehmen. Es muss ein reines ungedüngtes Naturprodukt sein. Am besten Weißtorf (das ist bei einem abgetäuften Moor die oberste Schicht Torf): Weißtorf hat einen Zersetzungsgrad von H2-H4. Ab H6 beginnt Schwarztorf. Hier mal eine kleine Diskussionsrunde darüber. Wird diesbezüglich alles nicht so heiß gegessen.
      Da man beispielsweise hier in meiner Umgebung keinen Weißtorf beziehen kann (außer ich wäre 15km nach Hornbach gedüst), habe ich Torf von meinem Agrarshop Raiffeisen genommen. Klappt auch, aber bitte kaufe keinen reinen Schwarztorf. Da dieser sehr fein ist, setzt er sich ziemlich kompakt ab. Das Moorbeet sollte schon aus etwas luftigere 'Matsche' bestehen. Man kann auch etwas Sand beimischen, wenn man möchte (ich habe den Torf nur oberflächennah mit etwas Sand gemischt).

      Da Torf nicht gerade umsonst ist (Weißtorf schon mal gar nicht) kommen nach der Ausfolierung (ich weiß, das Wort gibt's nicht) sogenannte Wasserspeicher rein. Das sind umgedrehte Kübel, Blumentöpfe, leere Kunststoffkanister oder Ähnliches. In den Boden der Kanister dann Löcher bohren und mit Vlies oder Kokusmatte abdecken. Schön sieht auch eine Schlenke aus:

      ...hier im Winter 2010/11:

      Außerdem kann man damit gut den Wasserstand kontrollieren. Ich breche aber die Beschreibung nun ab, da es schon viele Anleitung dazu im Netz gibt. Was bei einem Moorbeet leider ein Nachteil ist, sind wühlende Schwarzdrosseln - die auch zusätzlich zu ihrer Wühlerei während des Nestbaues Dir Dein Sphagnum klauen (das ist ja sooo kuschelig). Auch findest Du in dem Forum (mit dem Link zu einer Torfliste - weiter oben) weitere Tipps zum Bau. Ist aber leider kein reines Moorforum (soetwas gibt es noch nicht).

      Zu Deinen gekauften Pflanzen:
      Die Netto- Sarracenien sind zu 95% Hybriden. Kein Schwein weiß darüber Bescheid was da alles drin steckt. Sie können winterhart sein - muss aber nicht. Sarracenia flava und Sarracenia purpurea ssp. purpurea sind beispielsweise 'reinrassige' Pflanzen, die vollkommen winterhart sind (aber am Meisten Licht brauchen - gilt generell für Sarracenien). Während die VFF (Venusfliegenfalle = Dionaea muscipula) in meinem Beet auch von Netto stammen. Naja stammen eigentlich nicht von Netto, sondern aus Nordamerika. Dort herrscht mitunter ein etwas wärmeres Klima (höhere Wärmesumme). Bei mir bekommt sie seit 2010 regelmäßig eins auf die Rübe, friert bei -14°C (war aber nur kurzzeitig) vollkommen zurück um dann neu auszutreiben. Da ich mein Beet eher ein Schattenbeet nenne, hat sie es nicht so leicht bei mir. Sie rappelt sich aber immer wieder auf und steht augenblicklich kurz vor der Blüte. Mittlerweile habe ich wohl durch Teilung so an die 20 Stück von der Falle (alles sehr ineinander verwachsen).
      Der Liebling aller meiner Pflanzen ist aber der rotblättrige runde Sonnentau (Drosera rotundifolia). Ist zwar eher klein, aber ein richtiger Kämpfer (der kleine Racker).

      PS: ...ich habe bei mir einen Überlauf in meinem Beet. Muss man nicht unbedingt haben - schaden kann es aber auch nicht. Muss Du wissen.


      -volker-
    • Hi Jürgen,

      ich würde sie wohl komplett draußen lassen. 2,95- (oder kosten die Pflanzen mittlerweile 3,95-?) sind es einfach nicht wert wegen der Schlepperei - und: Obwohl Du etwas gutes machen möchtest - Du entziehst Ihr das Licht. Da sie bei +-Graden nicht in die Winterruhe verfällt (auch da produziert sie kleinere Winterblätter), wird sie evtl. vergeilen. Vergleich das in etwa mit M. basjoo. Dieser Pflanze geht es mit natürlicher Winterpause einfach besser, als sie weiter wachsen zu lassen.

      Übrigens: Meistens funktioniert ein Outdoor auch bei Hybriden. Habe im Frühjahr übrigens ein Wachstumspunkt meiner Sarra purpurea ssp. purpurea zuviel abgeschnitten. Das macht der Pflanze nicht ganz so viel aus (sollte man aber trotzdem vermeiden). Falls sie sich entwickelt, kannst Du das Baby haben. Denke auch daran Sarras und VFF wegen ihrer größeren Rhizome trockener zu stellen. so 10-15cm sollte sie oberhalb des Wasserspiegels eingepflanzt werden. Droseras kannst Du fast immer sehr feucht bis nass pflanzen (werden bei mir regelmäßig hin und wieder überschwemmt).

      Ergänzung: Gegen wühlende Schwarzdrosseln habe ich ganzjährig ein Netz drüber. Viele haben das nur während der Brutsaison aufgebaut.


      -volker-