Hallo Petra,

vorweg: ich habe keine Ahnung, worum es sich handelt. Aber ich habe über Deine Grfaik ein bisschen nachgedacht. Dabei ist mir Folgendes durch den Kopf gegangen:

1) Es gibt Pflanzen, die nach der Keimung zunächst eine zeitlang ausschließlich unterirdisch wachsen, bis sie irgendwann einmal oberirdische Organe entwickeln. Ich kenne das von Orchideen. Bei denen kann es angeblich bis zu 3 Jahren dauern, bis sie den ersten Spross nach oben treiben. Sie entwicklen in den ersten Jahren eine Symbiose mit einem Pilz, ohne den sie nicht leben können. Ich glaube, dies war z. B. beim Frauenschuh der Fall (bin aber nicht sicher, ob er hier das richtige Beispiel ist). Nur: ein Orchideensamen hast Du - nach allem, was ich über Orchideensamen weiß - ganz sicher nicht. Vielleicht gibt es aber auch andere Pflanzenfamilien, in denen diese Keimungsstrategie betrieben wird...

2) Es ist gar kein Samen sondern eine andere Fortpflanzungseinheit. Diese Idee ist leider nicht besonders hilfreich, sie würde aber erklären, warum keine Keimblätter erwartet werden müssen und warum wir so eine Keimung von einem Samen eben auch nicht erwarten würden.

3) Es handelt sich um einen Samen (oder eine andere Ausbreitungsform) einer parasitischen Pflanze, die kein Chlorophyll produziert. Es gibt ja einige solcher Arten; ein heimischer Vertreter ist z. B. der Fichtenspargel. Über das Keimungsverhalten bei derartigen Pflanzen weiß ich nicht Bescheid, ist sicher auch nicht einheitlich.

4) Die Keimblätter sind in der Samenschale verborgen. Es gibt also ein verdicktes (Wachstums)zentrum, so eine Art ganz basaler "Hypokotylknoten" vielleicht. Von diesem geht sowohl das Wachstum der Keimblätter als auch - in der anderen Richtung - das Wurzelwachstum aus.


Gruß
Matthias

Hallo Petra!

so wie du es beschrieben hast, könnte es auch um einen Palmensamen sein. Sie schieben zuerst eine Wurzel und je nach Art kommt dann irgendwo aus dem Trieb die Blätter aus. Der Austrieb kann tiefer oder auch direkt an der Nuss befinden. Denke aus der "Knuppel" wird da die Blätter rauskommen.

Bei Bismarkia ist mir sowas aufgefallen.

Je länger ich darüber nachdenke, detso mehr neige ich zu der Ansicht, dass es so etwas in der Art wie meine 4. Vermutung sein könnte. Auch Jochens Beitrag zielt ja in die Richtung, dass es sich mit der Zeit noch als relativ normaler Sämling entpuppen könnte. Vielleicht ist es einfach eine "gewöhnliche" hypogäische Keimung, bei der der Sämling allerdings eine etwas ungewöhnliche Form besitzt. Also eine unterirdische Keimung. Sieh Dir doch mal die hypogäische Keimlinge der Linse an (http://www.backyardnature.net/n/x/hypogeal.htm). Mit etwas Phantasie geht das doch in die Richtung, die Du beschrieben hast - oder? Man muss sich nur noch die Samenschale um die Keimblätter herum denken... (auch wenn die eigentlich dort eher nicht sitzen sollte ).

Bin gespannt, wie die Sache weitergeht.

Gruß
Matthias

Hallo Petra,

gibt's inzwischen mehr zu sehen?

Gruß
Matthias