Trachycarpus fortunei, Adventivwurzeln

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    • Hallo Volker,

      sieht bemerkenswert aus! Bleibt abzuwarten, ob es mehrheitlich Luftwurzeln bleiben, oder ob sie wirklich tief in die Erde gehen werden.

      Warum bildet sie so viele neue auf einmal?
      Schätze, da kann man nur wild spekulieren. Man weiß von T. fortunei und anderen Palmen, dass in ihnen endophytische Pilze leben. Diese haben Einfluss auf Wachstumsvorgänge. Möglicherweise sind es solche Organismen (oder Bakterien...), die sich in den letzten Tagen vielleicht besonders entwickelt haben und jetzt das Wurzelwachstum anregen.
      An sich ist er Wurzelbildungsprozess in einer Palme nie beendet. Ob er immer gleichmäßig abläuft oder eher in Etappen, weiß ich nicht und habe zu dem Thema auch nichts finden können. In letzerem Fall startet vielleicht gerade so eine Etappe. Sofern das Bildungsgewebe oberhalb des Substrats liegt, kriegt man es mit, andernfalls würde man das nicht sehen, obwohl es u. U. dauernd so abläuft, wie bei Deiner Palme.

      Gruß
      Matthias
    • Juergen_GC schrieb:

      Hat vielleicht mit dem Dickenwachstum des Stammes zu tun
      Hallo Jürgen,

      ich sehe das wie Du, dass es eine Möglichkeit ist, dass sich die Pflanze besseren Stand verschaffen "will". Allerdings besitzen Palmen kein "Sekundäres Dickenwachstum". Es ist für eine T. fortunei dieses Alters daher absolut unmöglich, den Stamm jetzt noch durch Dickenwachstum zu verbreitern!

      Gruß
      Matthias
    • Hallo Matthias.
      Ich habe auch gelesen , dass Palmen kein sekunderes Dickenwachstum haben.Also erst den Stammdurchmesser ausbilden und dann in die höhe wachsen .Nur wenn ich mir meine Pflanzen ansehe und den Umfang des Stammes vergleiche, habe ich das Gefühl , es findet ein Dickenwachstum statt. Vielleicht deshalb weil sich der Durchmesser von einem zu zwei Metern Stammlänge sich doch unterscheidet, die unteren alten Blattbasen kurz über der Erde regelrecht abgedrückt werden .Doch ich irre mich sicherlich.

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    • Trachycarpus fortunei, Adventivwurzeln

      Habe gerade mal gemessen. Stamm 1m Durchmesser 20 cm
      Stamm 2 Meter Durchmesser 34 cm
      Alles an der Basis gemessen und kurze Wurzeln zu sehen , die auch zum Teil in Erde reichen. Ein ist ganz sicher, so dick war der Stamm beim auspflanzen nicht. :rolleyes:
      Damals war der Stamm ungefähr 70-80 cm groß.
      Habe leider mein Handy zu Hause vergessen.
      VG Jürgen

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    • Um noch mal auf das Dickenwachstum zu sprechen zu kommen...

      Möglicherweise liegt hier ein Missverständnis vor. Palmen besitzen bekanntermaßen kein "sekundäres Dickenwachstum". Das bedeutet aber nicht, dass der Stamm später keine (zumindest geringfügige) Änderungen seines Umfanges mehr erfahren kann. Ich denke dabei an Folgendes:

      - Ersteinmal schwankt die Stammdicke beim Emporwachsen in Abhängigkeit der Wachstumsbedingungen (in geringen Maße).

      - Andererseits kann sich das Gewebe "aufblähen" (wie bei der Flaschenpalme).

      - Mitunter hinterlässt Material, das sich auf dem Stamm befindet, den Eindruck einer Verdickung. Dies können z. B. Blattbasen abgefallener Blätter oder Fasermaterial sein.

      - Und im Bereich des Stammansatzes findet auch später noch sogar Neubildung von Gewebe statt, das im Bidlungsbereich der Wurzeln entsteht. Palmenwurzeln sterben nach einer gewissen Zeit (ob das ausnahmslos für alle Palmenarten gilt, weiß ich allerdings nicht) und werden durch neue ersetzt. Das funktioniert also anders als z. B. bei einer Eiche, bei der eine einmal gebildete Wurzel bestehen bleibt und ständig dicker werden kann.
      Durch diesen Wachstumsprozess der Wurzeln kann auch der unterste Teil des Stammes "auseinandergezogen" werden.

      Man wird aber im gesamten Stamm einer Palme kein Bildungsgewebe finden, das der Verbreiterung dient, indem es eine neue Zelllage produzieren würde, die sich außen um die letzte alte legt - so wie man es von Laub- und Nadelbäumen kennt. Aus diesem Grund sieht z. B. eine junge Phoenix bereits so imposant (Foto: Claude G., pflanzenfreunde.com) aus, auch wenn ihr Stamm kaum 1 m hoch ist. Er muss bereits früh in voller Breite angelegt werden, weil die Palme ihn später nicht mehr verbreitern kann.

      Gruß
      Matthias
    • Hallo zusammen :)
      Adventivwurzeln entstehen durch äußere Reize, wie z.B. Verletzungen, Wundstellen, Frost oder nach einer hormonellen Zugabe wie z.B. Auxin.
      Diese Wurzeln entstehen nicht am Hauptvegetationspunkt, sondern sekundär am teilungs und wachstumsfähigen Gewebe.
      Adventivwurzeln sind zusätzliche Wurzeln. In manchen Fällen reicht schon der Dauerkontakt der Sprossachse mit Erde aus, um die Adventivwurzelbildung anzuregen.
      Die Bildung von Adventivwurzeln ist in hiesigen Klimazonen alles andere als selten und ausschließlich als positives Phänomen anzusehen..
      Leider wird in die adventive Wurzelbildung häufig fehlinterpretiert. Spekulationen in alle Richtungen lassen dieses Thema immer wieder neu aufleben,
      wie z.B. "nicht tief genung ausgepflanzt" bis hin zu Kränkeln der Palmeist ist alles vertreten.
      Es handelt sich schlicht um eine Gewebeteilung, die bedingt durch einen äußeren Reiz ausgelöst wurde.
      Vergleiche mit heimischen Gehölzen sollten da auch nicht herangezogen werden, denn es besteht keine botanische, dorminante oder geographische Zugehörigkeit.
      Wenn man im speziellen Thema einen Vergleich mit heimischen Pflanzen anstellen könnte, dann würde dies, was den "Stamm" anbelangt, auf Farne in etwa zutreffen, denn diese verschaffen sich ihr Höhenwachstum mit Hilfe von Adventivwurzeln.
      Adventivwurzeln sind ein Plus für jede Palme. Die Bildung dieser zusätzlichen Wurzeln ist durchaus erwünscht, denn sie sorgt für mehr Standfestigkeit und verbessert die Wasser und Nährstoffaufnahme der Palme.

      viele Grüße,
      Klaus
    • Hallo Klaus.

      klaus schrieb:

      Adventivwurzeln entstehen durch äußere Reize, wie z.B. Verletzungen, Wundstellen, Frost oder nach einer hormonellen Zugabe wie z.B. Auxin.
      Das ist mir bewusst, nur trifft nichts davon zu.
      Das Einzige womit ich das erklären könnte, es war sehr trocken dieses Jahr, eventuell ist der Auslöser die Suche nach Wasser und Nährstoffen.
      Natürlich habe ich die Adventivwurzelbildung schön öfter an meinen Palmen beobachtet, aber nicht in solch einem Ausmaß. Es werden immer mehr, die alten Blattbasen werden regelrecht weggesprengt.

      Volker
    • In den letzten Jahren wurde viel über Microorgansimen wissenschaftlich veröffentlicht, die innerhalb von Pflanzen leben. Dazu zählen u. a. auch endophytisch (also im Pflanzengewebe) lebende Pilze, die in den Wurzeln von T. fortunei nachgewiesen wurden:

      Taylor, J.E., Hyde, K.D. and Jones, E.B.G. (1999). Endophytic fungi associated with the temperate palm Trachycarpus fortunei within and outside its natural geographic range. New Phytologist 142:335-346.

      Es gibt Hinweise darauf, dass endophytische Organismen eine Rolle bei der Abwehr von Fressfeinden oder Krankheiten spielen, indem sie Pflanzen helfen, Abwehrstoffe bereitzustellen. Ohne die "Hilfe" der endophytischen Organsimen, könnten sie diese Stoffe nicht erzeugen.
      Das ist ein weites Forschungsfeld und derzeit noch nicht ganz verstanden. Vielleicht können solche endophytischen Organismen auch Wachstumsprozesse in einer Pflanze beeinflussen... also auch Wurzelbildung ankurbeln... In dem Fall hat etwas auf die Mikroorganismen in Deiner Palme eingewirkt (Witterung, Änderung der Bodenverhältnisse, Belastung durch Krankheitserreger, was auch immer), und dadurch wurde dann - nur mittelbar - das Wurzelwachstum beschleunigt.
      Ist an dieser Stelle aber reine Spekulation von mir.

      Gruß
      Matthias
    • Hallo zusammen,

      War lange nicht mehr hier :pinch:
      Ich kann das gleiche Phänomen an meiner 6 Jahre alten Trachy sehen. Hätte ich auch vorher noch nie. Und ich habe sie dieses Jahr nicht mehr durch extra Wasserzugaben verwöhnt. Vielleicht liegt es wirklich an der mangelnden Wasserversorgung???
      LG
      Kelpo
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      Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann.
      Das Gegenteil ist schon schwieriger.

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