Kreppmyrten (Lagerstroemia) und ihre Freunde

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    • Kreppmyrten (Lagerstroemia) und ihre Freunde

      Nach der langen Reihe

      "Wer hat Lust über seine Lagerstroemia zu berichten",

      die ich aus Zeitnot nicht engmaschig pflegen konnte,

      werde ich die Fortsetzung dieser Beiträge als neues Thema gestalten.

      Die Pflanzen sind nun so langsam den Kinderschuhen entwachsen und zeigen mehr und mehr, was unsere Geduld und deren Alter im Garten vermögen.

      Man muss ja auch sehen, dass die in Katalogen abgebildeten Pflanzen meistens an die 12 Jahre .... und sehr oft viel mehr (30+) auf der Borke haben.

      Bedenkt man, dass in unserm Klima, die ersten Standjahre im Garten in den kälteren Gebieten nicht gerade ermutigend sein können dann ist eben die Diskrepanz zwischen den Bildern im Katalog und der Gartenrealität doch geraume Zeit lang recht spürbar – aber wir haben es mit einem Gehölz zu tun und eben nicht mit einer Gartenstaude.

      Aber selbst bei uns (Region Alb/Obere Donau) in Höhen von etwa 500, 530, 600m ü NN, sind die Kreppmyrten jetzt nach 6..7 Jahren dabei, "so langsam in die Gänge zu kommen". Mehr und mehr erinnern sie an die Prachtexemplare wie wir sie in früheren Zeiten über dem Teich erlebt haben. Jetzt fangen sie an auch uns - die wir ja recht verwöhnt sind was deren Schönheit anbelangt .- wieder zu begeistern.

      Neu – ein Test:

      Bei den Lagerstroemien konnte ich im Sommer einige Sämlinge auspflanzen. Ich tat dies testweise, mit etwa der Hälfte der vorhandenen größeren Pflanzen, da diese L. indica als empfindlich beschrieben werden. Zumindest seien die für unsere Region (s.o.: Alb / Obere Donau) k e i n e s f al l s fürs Auspflanzen geeignet, sagt auch die an sich recht zuverlässige amerikanische Literatur. Die Erfahrungen einiger Freunde aber sagen etwas anderes.

      Also versuchen wir es mal.

      Das ist ein TEST! Für den der mit Kreppmyrten erst beginnt gilt jedoch: Man sollte aber in so einer rauen Gegend selbst die härtesten Sorten, also auf Frostfestigkeit gezüchtete Hybriden, wenn möglich erst mal im Kübel heranziehen - solange das nur machbar ist, bevor man pflanzt.

      Die normalen L. indica auszupflanzen wird kaum von Erfolg gekrönt und von der Blattgesundheit ganz zu schweigen.

      Ausgepflanzt habe ich 10 Indica, alle über 2,5m. Ich habe dann sicherheitshalber weitere, noch deutlich größere ( h bis über 3,5m) voll blühend und zudem schönere, die zum Vergleich nochmals im Kübel, ungeheizt aber mit abgedeckten Pötten überwintert werden. Da sind meine schönsten Blüher dabei, deren Farben ich bei Gelegenheit noch vorstellen werde.

      Aber wie gesagt, das sind keine Pflanzen die leicht zu haben sind. Zur Zeit sind’s rechte Besen, im Gegensatz zu den gesunden Auslesen und Hybriden.

      Doch man bedenke, L. indica sind wohl in fast ganz Deutschland nicht leicht zu halten und gibt man ihnen einen geschützten Standort oder bringt man die in einen hellen Wintergarten, dann sind die (gerade bei stehender Luft) mehr oder weniger mehltaugefährdet und verzärtelt man die, dann hat man eben auch mal mit Blattläusen zu schaffen. Das ist etwas für Experimentierer, ganz ohne Zweifel, aber wer sich das Leben leichter machen will, wählt Sorten die blattgesünder und kälteresistenter sind. Das können im Ausnahmefall auch mal gute Indica -Selektionen sein, doch deutlich mehr Erfolg sollte man mit den Hybriden haben - und auch da gibt es wiederum Unterschiede in Resistenz und Blühfarbe und Blühdauer - von Endgröße und Habitus ganz zu schweigen.

      Warum ich die L. indica dem fast sicherem Ende durch Erfrieren aussetze - denn das ist ja zu erwarten?

      Dafür habe ich die ja angezogen, eben um zu einer Aussage hinsichtlich deren Frostfestigkeit zu kommen. und da kann man nicht mit einer allein arbeiten. Ich habe längst aufgehört den Beschreibungen zu vertrauen, will es selbst erfahren haben.

      Es ist ja immer das alte Lied, dass unsere Sommer, ja schlimmer noch die Spätfröste im Frühling und die frühen Fröste im Herbst, den Pflanzen arg zu schaffen machen können, hier in unserm unwirtlichen Klima. Da haben die Kreppmyrten es irgendwo im Taubertal oder in Rheingraben viel leichter und die längere Vegetationsperiode lässt das Holz weit besser ausreifen.

      Eine Lagerstroemia (indica !) die im Mainz tagelang - 18/19°C aushält wird dies hier bei uns nicht so leicht wegstecken! Die Vegetationsperiode bestimmt mehr, als man bei uns dazu erfährt.

      Am besten erlebt man es in den selbst noch in Maine so kochend heißen Sommern, mit den oft so extrem kalten Wintern (unter – 30°C), wenn man dann im Frühling sieht, was da dennoch überlebt hat, was bei uns so viel weniger aushält. Das soll als Hinweis genügen, denn das Thema ist so schnell nicht abzuhandeln.

      Klar bin ich immer noch auf der Suche nach der idealen Kreppmyrte: gesund und frosthart wie eine Birke und blühend wie ein L. Speciosa.....

      Ich war nun vor kurzer Zeit in der Gärtnerei Zeppelin (Laufen) und habe da vor allem nach den Etiketten an den Lagerstroemia gesucht, um Lieferanten ausfindig zu machen, für mich wichtig, weil ich mir Pflanzen zusenden lasse, dann wenn es "gartentechnisch" und terminlich passt.

      Es waren wohl alle dort stehenden Lagerstroemien von der Firma Steinegger in Rheinfelden,. die wohl viel mehr Sorten liefern kann, als auf der Homepage gelistet.

      Sicher möchte der eine oder andere wissen was für ihn geeignet ist, einen ganz persönlichen Rat bekommen.

      Mit der Angabe wo der Garten liegt, wie sonnig, ob windausgesetzt, Höhe über NN, ....ob geschützt oder nicht, welcher Boden, ob Kaltluft gefährdet usw. aber auch wie groß, soll bzw. darf die Kreppmyrte denn werden, welchen Habitus soll sie haben, ......

      sollte man den Anbieter befragen. Wer selbst vermehrt, über Jahre hinweg tausende von Pflanzen gesehen hat, der ist mit seinem Urteil zuverlässiger als ich es sein kann.

      Mein Rat: "Fragt den Fachmann!" Bei der o.g. Firma habe ich damals mich vom Senior beraten lassen und ich war's und ich bin's zufrieden.

      Ich kenne nicht so viele Sorten, meine Auswahl ist zwangsläufig begrenzt und so sindes auch meine Erfahrungen:

      Fortsetzung folgt
      Dateien
    • Kreppmyrten (Lagerstroemia) und ihre Freunde - Fortsetzung

      ... .... ...


      Hier stehen im Garten (oft mehrere von einer Sorte) Hopi, Tuscarora, Dynamite, Pink Velour, Acoma, Natchez, Zuni, Osage, Lipan, Sioux, Red Rocket, Arapaho ausgepflanzt, dazu noch
      im Kübel die Cheyenne und eine kleine (schön für einen grün (?) glasierten Keramiktopf) die Berry Dazzle. Vielleicht einen Tick attraktiver könnte noch die Cherry Dazzle sein??

      Dazu habe ich aus Saatgut gewonnen - einige kleinere Dwarf-Sorten, aber mehr als 20 große Indica (früher waren das mal mehr als 40 aber Gäste haben oft - allen Ratschlägen zum Trotz - immer wieder welche davon geschleppt) in den Farben watermelon, rot, rosa, hell-lila, hellrot und weiß. Eine blüht weiß mit rötlichem Rand.

      Die werden jetzt z.T. liegend in kalten Garagen überwintert, weil Auspflanzen niemand riskiert und so ganz ohne Mehltau geht es nicht. Was die an den Pflanzen gespart haben, ist längst für Spritzmittel ausgegeben.
      Aber man hat die ja auch wegen der z.T. exotisch schönen Stammfärbung und dem Herbstlaub. Alle haben bisher keinen Winter im Freien verbracht!

      Fassen wir zusammen:
      Bewährt haben sich bei mir vor allem die Hybriden, alle bis auf die so gesunde Osage, die nur deswegen nicht in die Gänge kommt, weil sie durch hohe Kletterrosen beschattet wird. Kann sein, dass sie etwas sparriger wächst, wenn größer ...(?). Gesund aber ist die. Nur eine meiner Zuni, die in einer windstillen Ecke steht, hat ansatzweise Mehltau gezeigt, die Red Rocket an einigen Blütenknospen. Sie stand zu trocken. Einige Kübel Wasser und das Problem hatte sich erledigt. Man kann die sich merken, wenn man ein leuchtendes Rot sucht.

      Wer nicht allzu ungünstiges Klima hat und Rottöne mag, der kann es mit der so blattgesunden Arapaho (dunkler rot) oder der ebenfalls sehr resistenten Cheyenne (reines Rot)
      versuchen - Die blühen bei mir immer, nie eine Spur von Mehltau so wenig wie bei der später noch erwähnten Lipan.
      Größer wird die Tuscarora. In der Blüte ist die ebenfalls wunderschön. Sie wird baumartig groß.

      Auch eine die ich sehr schätze.
      Ach was, es hat fast jede was zu bieten - ein Freund schwärmt so sehr von seiner Miami ...Ich mehr von der etwas härteren Sioux und der Lipan
      ...
      In vielen Listen steht die Blühdauer und es nicht unwichtig da drauf zu achten. Da liegen Welten zwischen 60 oder 120 Tagen. Wichtig sind auch Schattenrisse vom Habitus erwachsener Pflanzen und Größenangaben.
      Man muss unbedingt das Köpfen vermeiden. Wer das tut, versaut sie sich auf Dauer!
      Alle die ich erwähnt habe, findet man da und dort im Angebot, aber die Quelle (dahinter) ist fast immer die gleiche – wie bereits erwähnt.

      Zu den beiden Aufnahmen
      Black Diamond:
      Home - Black Diamond Blooms Das könnte der Renner sein!

      Man sollte die Beschreibungen nur aufmerksam genug lesen!!


      Ob aber die Firma Steinegger die relativ neue Black Diamond -Serie im Angebot hat, das müsste man erfragen. Ich sah aber in Europa bisher die nirgendwo angeboten.



      Meine sehr aktuelle Aufnahme dazu zeigt zwar etwas mediterranen Flair im Hintergrund, aber ich vermute, die Pflanzen könnten auch in Deutschland mittlerweile angekommen sein.
      Auch wenn diese Zeppelin gerade nicht führt, heißt das ja nicht, dass Steinegger diese nicht hat. Fragen könnte man ja.


      Viel mehr dazu findet ihr im Internet, denn die sind in den USA bereits seit 4 Jahren im Handel und weil kleiner bleibend und das Laub so auffällig ist, dort stark nachgefragt. Die Winterhärte ist angeben mit Z6..Z9. (Take it with a little salt!).


      Die Blütenfarbe sucht man am besten bei den Beschreibungen heraus. Ich würde ein helles Rot dazu bevorzugen aber das ist Geschmackssache und manche Farbe die ich erst abgelehnt habe, hat sich dann an der größeren Pflanze sehr gut gemacht.

      Weil immer wieder erwähnt und weil es sicher auch von einigen hier bereits versucht wurde:

      Selbst anziehen aus Samen? - Kein Problem - denke ich - jedes Korn ein Pflanze.
      Das klappt am besten mit frischen Samen im Herbst am Fensterbrett in nicht klumpenden Katzenstreu oä.

      Empfehlung: KEINE!
      Ja ich wiederhole mich gerne, damit das wirklich ankommt:
      In den meisten Gegenden Deutschlands sind L. indica im Garten ein gärtnerisches vabanque-Spiel und selbst wenn man schnell wachsende Sorten erwischt, ja, wenn unter den zig anzuziehenden Pflanzen auch attraktive dabei sind, man muss viele Jahre Geduld haben, bis die zum Blickfang werden. (Hybriden aber gewinnt man ohnehin nicht durch Aussaat).

      Wenn man bedenkt, was ein schöner Blumenstrauß kostet, dann sind die Pflanzen vom Gärtner relativ preiswert und man gewinnt viel Zeit, auf dem Weg zur attraktiven Pflanze. Geduld ist zwar des Gärtners beste Tugend (und die braucht man hier) aber wenn man Zeit kaufen kann, ich meine dann sollte man es tun.

      Seid aber eines gewiss: - So sehr Kreppmyrten in den ersten Jahren in sehr kalten Gegenden frustrieren können, wenn die erst mal etabliert, wenn die erst mal älter sind, dann erst sieht man, warum die Crapemyrtles "drüben" die Nr.1 in den Gärten geworden sind.
      Ich sprach bereits an anderer Stelle von Geduld.

      Dazu nochmal ein paar Hinweise für rauere Gegenden

      Auspflanzen: Am besten nur kräftige, mehrjährig herangezogener Pflanzen
      und das artgerechte Schneiden nur im Frühjahr -
      (stickstoffhaltiges Material) Düngen rechtzeitig (Ende 6) einstellen -
      ph-Wert5,5-6,5 -(erreicht man schon meist durch Mulchen).
      Mulchen vor dem Winter - Wurzeln erfrieren bei uns nie und nimmer und wenn es bis August nach strengen Wintern dauert, bis sich was rührt.

      Man sollte aber den Stammansatz nicht einer nassen Packung aussetzen.
      Keine Staunässe (Wurzeln können innert Stunden tot sein) aber jüngere Pflanzen durchaus gießen, wenn der Boden trocken ist.
      Schont die Baumscheibe (!), sie hat viele Oberflächenwurzeln!

      Ach ja. Geduld hatte ich ja erwähnt.. Bilder (sollte man vielleicht in der Originalgröße sich ansehen.)




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      Die Aufnahmen entstanden nach tagelangen Regen, der den feinen Blüten sehr zugesetzt hat und auch die Blütenrispen schwer werden ließ.

      Mit diesen allgemein gehaltenen Zeilen wollte ich dieses "Rund um die Lagerstroemia" beleuchten.
      Konkrete Beschreibungen zu Pflanzen kann man - wie gesagt - auf amerikanischen Seiten zuhauf finden.
      Man sollte jedoch auch beachten, das
      Arboretum in Washington DC liegt zu weit südlich, um absolut verlässliche Angaben zur Frosthärte machen zu können, meine ich.
      Da ist sicher so manche Sorte frosthärter als dort beschrieben.


      Zudem:
      Ältere Pflanzen, die in den kälteren Lagen Maines (z.B.) jährlich bis zum Boden zurückfrieren, werden dort wie Stauden gehalten. Beklagt hat sich von denen, die ich kenne, bisher niemand, denn man ist froh wenn die trotzdem blühen und dies obendrein Jahr für Jahr schöner.


      (Die Pessimisten scheinen mir wohl eher in Deutschland zu wohnen).


      Ok, die "Velma's Royal Delight" verträgt ja Temperaturen von - 30°C - in einem Fall wurde von - 35°C berichtet - Nehmen wir's mit Humor, es soll ja auch UFOs geben.

      Dennoch: Die Familie hatte in einer kleinen Stadt im Burgenland im Garten hinterm Landhaus (heute bebaut) normale L. indica, die sich dort exzellent entwickelt haben, aber in den kalten Wintern mit den schneidenden Ostwinden, froren die auch immer wieder bis zum Boden zurück und trieben wieder aus und blühten. Sie waren alt und kräftig genug.
      Und auch mir sind die ersten jungen Pflanzen in Deutschland mehrfach bis zum Boden abgefroren (Alle gar Februar 2012). Kein Problem, die kamen wieder und jedes mal besser als vorher. (Dennoch, schneller geht es in klimatisch ungünstigen Lagen mit Vorziehen als Kübelpflanze).


      Dieses Halten als Staude steht normalerweise auch auf keiner dt. Seite. Auf diese Weise, also als "Perennials", können auch die Black Diamont in den
      hardiness zones 2-5 (kein Tippfehler) gehalten werden.
      Aber das ist nicht jedem zu vermitteln, dass richtig gehaltene Kreppmyrten in der Wurzel nicht erfrieren.

      threerivers am 22.09.2016







    • Die Lagerstroemia und unsere Winter in rauem Klima

      Die winter sind weniger unser Problnm.
      Aus einem Briefzum Thema:

      wir (mehrere Kreppmyrtenfreunde) haben die Gärten in einer kleinen Kreisstadt südl. v Ulm, in Neu-Ulm, in Wiblingen und oben auf der Alb.

      Wir haben nicht der wärmeren Winter wegen Erfolg, sondern trotz der ungünstigen Vegetationsperiode.

      Die Winter waren nie das Problem. Da beweist auch Hannelore, mit ihren wunderbaren Sträuchern auf der sonnigeren aber deutlich winterkälteren Alb (Wobei ich denke dass ein auspflanzen in den höchsten Bereichen, also sagen wir Münsingen, Nellingen usw. nur zum Wachstum als Perennials (wie Staden), der Sommer wegen aber nicht zum gleichen Erfolg wie in den Zonen 2..5 in den Staaten führt.

      Wir haben die größten Schwierigkeiten in Wiblingen mit seinen nebelnden Kaltluftseen.

      Dieses oberflächliche Starren mancher dt. Gärtner auf den Winter nützt also wenig - die Gesamtschau macht's. Die Winter hier schrecken mich nicht (Ich habe mehr als nur die CM). außerdem sagen auch Spitzenwerte nichts, solange man nicht ins Kalkül stellt, wie lange die anstehen.

      In LA vertragen die Jacaranda mach mal Frosttemperaturen, weil .... ....

      Rein technisch magst da Recht haben, mit den Temperaturen. Ich habe Präzisionsthermometer aus dem Laborbetrieb, mit 1/10 Grad-Einteilung und elektronische Fühler wohl an die 24.

      Messen können wir also sicher alle, aber ich kenne halt auch die Winter in Maine und NH (drum flüchtete ich früher jedes Jahr bis 1. April nach FL... ). Wer daheim blieb sandte dann seine Berichte. .. ... Nach allen angeben dürften also bei uns drüben die CM nicht gedeihen. Sie tun es (aber mit einen Winterschutz) wenn man nicht sehr an der Küste wohnt.

      Nein, und das versuche ich ja auch rüber zu bringen, diese jetzt wärmeren Winter sind nur deswegen wichtiger geworden, weil bei uns die Vegetationsperiode einen anderen Temperaturverlauf hat, also weder in der Länge noch in den Temperaturen mit denen "drüben" vergleichbar ist, denn schlecht ausgereift Pflanzen sind deutlich empfindlicher.

      Dieses 6a/b oder 7b das ist ein Hinweis, nützt uns aber wenig. Ich bin der Ansicht, dass wir längst eine andere Klimabewertung haben sollten, aber hier bei uns tut sich da wenig.

      Selbst Winter, die der Kategorie 7b entsprechen (würden), helfen uns wenig, wenn der Rest nicht stimmt. Denke mal an die Jahre, in der über Wochen im Süden im Frühling bis weit in den Sommer die Sonne nicht schien. Trüb und grau die Tage waren ...

      Dazu Spätfröste im Frühling und auch mal eine Frostnacht im Herbst, die ins grüne Laub fällt... Und schon ist ein relativ warmer Winter obsolet.

      Wir hatten einen üblen Start, mit dem wochenlangen trüben nassen, kühlen Wetter im Frühling und Frühsommer, mit dem Erfolg, dass bei mir eine sonst sehr blühfreudige CM nicht blühen. Auch der Zuwachs blieb weiter unter der Norm. Das sind der Gärtners kleine Leiden.

      Ich denke wir beiden wissen, dass das Schielen nach Wintermesswerten nicht viel taugt, und wenn schon, dass dann Indikatorpflanzen da mehr hergeben.

      Deswegen wusste ich auch, (ich schrieb das früher öfters) dass ich erst einmal ein Gefühl für das Klima hier bekommen müsse.

      Es war immer klar, dass dieses Gebiet für CM- Liebhaber schon sehr grenzwertig ist und man auch ein Versagen einkalkulieren muss.

      Ich habe nicht nur CM (Crape Myrtles) / Lagerstoemia. Sondern durchaus empfindlichere, aber die muss man nicht beschreiben, denn die kennt man, da nimmt man einen Rückschlag gottergeben hin, doch die härteren Sorten der Lagerstroemia kenn hier niemand und selbst in wärmeren Gegenden sind‘s es wenige, obwohl es in geeigneten Regionen ausgewachsene, große Bäume gibt.

      Wir hielten schön den Mund, damit nicht Stecklingsjäger den Baum rupfen: In der Ulmer Friedrichsau stand knorrig eine L. indica. Zu sehr beschattet war es, kein Blüher! Als wir vor längerer Zeit extra hinfuhren um Aufnahmen zu machen, fanden wir nur noch den armdicken angespitzten Stumpf, den der Biber stehen ließ.

      Aus Ulm schrieb mich vor Jahren ein Gartenfreund an, der ebenfalls eine wohl recht ansehnliche Indica im Stadtgebiet hatte, der aber 2012 im Februar (wie auch den 50 Kaiserlinden der Stadt Ulm) der Stamm riss. Er hätte nur beschatten müssen.Er wollte aber sofort wieder eine andere dafür setzen.

      Wenn man meine Ausführungen genau liest, wird man feststellen, dass ich mehr den Ganzjahrestemperaturverlauf (auch die Sonnenstunden) bei meinen Überlegungen im Auge habe und weniger die Winter fürchte, wenn nur der Sommer stimmte.

      Ginge es nur um die Wintertemperaturen, müssten auf den Hebriden Lagerstroemie und Palmen wachsen...

      Dass ich auch die kühlen, oft nebelnden Flussläufe in unserm Bereich kritisch sehe, das ergibt sich draus fast von selbst.Dagegen hätte ich am Hang in Elchingen sicher weit bessere Bedingungen.

      Also auch die Höhe über NN ist es nicht, denn dann könnten wir hier gleich mit Memmingen die Betrachtung fortsetzen.

      Ich habe das nun so ausführlich beschrieben, nicht um dich zu ärgern, ganz sicher nicht, sondern um die Antwort bei meinem Thread für andere User/Leser recyceln zu können. Ich gehe davon aus, dass ich Dir wenig Neues gesagt habe.

      Ein Wetterstation – wie du sie hast, wollte ich mit anfangs auch zulegen, kam aber zum Schluss, dass die halt das Wetter auch nicht ändert und dass ich zu wenig vor Ort bin, im wirklich was davon zu haben. Interessant ist das schon, vor allem wenn man vielleicht die Temperaturen hier mit denen bei einem Freund in Freiburg oder Öttingen usw. aber auch mit den Karten des DWD vergleichen kann.

      LG threerivers

      PS: Zu den wärmeren Wintern (13,14,14,16): Ein Vorfahr hatte in weit vornapoleonischer Zeit Zitronenbüsche auch im Winter im umfriedeten Garten. noch zu seinen Lebzeiten musste er eine Überwinterungsmöglichkeit für diese und für Lorbeer (und ??) schaffen.

      Vor etwas mehr als 150 Jahren wuchsen bei den Urgroßeltern Khakibäume und vor 500 Jahren gab es den Großglockergletscher noch nicht mal (war das heute vom Gletscherrückgang verwüste Tal, ein liebliches von Lärchen bestandenes Almtal) und vor 1000 Jahren wuchs Getreide auf Grönland, befuhren die Wikinger die Nordwest-Passage, die später nicht mehr auffindbar war.... Eine Suche die Tod brachte.

      Um 800, auf Befehl des Karl des Großen, wurden an der Tauber Mühlen gebaut und die Hänge für den Weinbau terrassiert. Der Weinbau kam und ging und kam ...

      Die Katastrophe kam nie mit der Erwärmung, sondern mit den Rückgang der Temperaturen.

      Soweit das Geschichtliche.

      Aber um Himmelswillen, macht nur keine Diskussion, keinen Thread draus. Drüber diskutieren, warum dasfrüher so und heute anders ist, kann ich nicht, will ich nicht. - Ich verstehe da zu wenig davon.

      Was ich sagen will ist einfach: Dieses Auf-und-Ab ist zumindest nichts absolut Neues.

      Nur, dass es vor 1756 keine Lagerstroemia indica in Deutschland gegeben hat, das scheint sicher zu sein.

      Nun, ich fürchte, dass man bei den Exotenfans ein so unkompliziertes Gewächs die Crapemyrtle (CM) so lange nicht schätzt bis die auch so aufwändig überwintert werden muss wie eine Banane oder Palme (und keine Angst, ich habe so etwas auch in "nicht sehr klein" ...)
      Auch meine meterhohen Kamelien machen deutlich mehr Probleme.
      Ja da verstehe ich schon, dass eine Kreppmyrte da zu wenig Ansprüche stellt, um ernst genmommen zu werden.
      Eigentlich schade, denn wissen muss man eigentlich nicht viel, aber sie erfordert Geduld, mehr als manch andere Pflanze
      und mehr Grundwissen, als alle meine Palmen und das sind vermutlich Forderungen die man heute ungern erfüllt.
      Dateien
    • Vermutlich ist es angezeigt, das Thema hiermit zu schließen.

      Vermutlich ist es angezeigt, das Thema hiermit zu schließen.


      Ich habe nun jahrelang versucht, diese Pflanzen


      a) etwas bekannter zu machen


      b) den z.T. "grottenfalschen", irreführenden Informationen in dt. Publikationen etwas entgegenzusetzen


      c) denen, die gerne mal was anderes versuchen, die ein blühendes Gehölz für den blütenärmeren Sommer / Spätsommer und Herbst suchen, nach und nach ein Wissen zu vermitteln, das weit über das hinaus geht, was man sonst so findet.


      -Glücklicherweise werden mittlerweile diese Informationen - die in Teilen aber vor allem in der Gesamtschau -weit über das hinausgehen, was man in Mitteleuropa so finden kann - bereits fleißig von Dritten an anderen Stellen gestreut.


      Wenn sich somit das Wissen jetzt selbstständig verbreitet, meiner "Verbreitungshilfe" nicht mehr bedarf, kann ich meine Bemühungen einstellen.


      Was nach meiner Rückkehr "unmuzzled" mal begonnen hat, dank seiner Hilfe einen zuverlässigen Vermehrer zu finden, mir das Fortführen meines Hobbys zu erlauben, das habe ich versucht durch Liefern weitergehender Informationen fortzuführen.


      Diese Plattform hier ist sicher unter denen die es gibt nicht dir rührigste wenn es um Lagerstroemien geht (Bananen und Palmen, das kennt man halt). Oft habe ich mich deswegen (sicher zu Recht) gefragt, ob all die Stunden, die ich in lange Beiträge gesteckt habe, noch in einem vernünftigen Verhältnis zum Anliegen und zur Resonanz stehen.


      Geschichte ist dies nun. Die Pflänzchen wurden Pflanzen und an so manchem Ort blüht es jetzt in dieser Jahreszeit, wo vor Jahren eben nichts dergleichen zu sehen war.


      Nun einige meiner Lagerstroemien, die ich Freunden geschenkt habe, die sind in wärmeren Gegenden mittlweile prächtige Bäume oder große Büsche geworden und selbst hier in luftiger Höh‘, sind meine größten nun mit etwas über 3,8m auch nicht mehr zu übersehen. Auch die die so schöne Lipan ist nun mit fast 3,2m den Kinderschuhen entwachsen.


      Dazu ist mittlerweile wohl (etwas) mehr Wissen um die Pflanze im Lande vorhanden.


      Sicher, "man" könnte weitermachen, aber ich meine, es ist Zeit den Stab weiterzureichen.


      Wenn etwas völlig Neues dazu kommt, wenn etwas wirklich Wichtiges zu ergänzen ist, werde ich das vermutlich hier berichten. Aber das Alltagsgeschäft, auch das Berichten über Erfolg und Misserfolg, das überlasse ich jetzt den Andern.


      Vergesst aber nicht:


      Wer ungeeignete Lagerstroemia indica oder empfindlichere Hybriden in zu kalter, gar sonnenarmer Gegend auspflanzt der sollte sich hier nicht beschweren. Man weiß ja vorher auf was man sich da einlässt und beweist im Falle des Scheiterns nur, dass man es wohl nicht verstanden hat.Umgekehrt aber, wer es in sehr kalten Gebieten versucht und damit Glück hat, der sollte das nicht verallgemeinern.
      Die Alb, die Eifel, das Sauerland, usw. und sicher am Katzenbuckel, da kann man es versuchen, wissend dass man kaum einen Erfolg haben wird und wenn, dann nach Jahren. Die Pflanzen frieren zu weit zurück. Erfrieren werden die nicht.


      Wer im Vorstehenden nachgelesen hat der weiß, dort kann man die (mit etwas -Grundwissen) noch als Stauden halten, die jedes Jahr erneut austreiben und dabei langsam wohl auch kräftiger werden.


      Lest halt mal bei den neueren Black Diamonds (homepage) nach – Anpflanzung in Härtezone 2-5!


      Die andern Gartenfreunde in Grenzlagen für dieses Gehölz, die sollten davon ausgehen dass es durchaus 6-8 Jahre dauern kann bis man ein vorzeigbares Ergebnis vorweisen kann - das dann aber sicher die Erwartungen übertrifft.


      Es ist eine Pflanze die in solchen Lagen Geduld abverlangt und viel Optimismus voraussetzt (oder einen Kübel).


      Im deutschen Klima, in einer sommerkühlen, oft nebligen, trüben Gegend, genauer im Bereich Alb/obere Donau, hat nur meine Erfahrung mich "bei der Stange" gehalten.


      In etwas wärmeren Gegenden sieht das anders aus: Jede Pflanze, die hier nicht wollte, deswegen ins Taubertal, nach Dresden oder ins Rheinland geschafft wurde, die gedieh dort sofort. Die kälteren Winter z.B. in Dresden schadeten bisher nie - die Sommer machten es wett.


      Das sollte als Schlusswort reichen.


      Bis später


      Threerivers