Nach der langen Reihe
"Wer hat Lust über seine Lagerstroemia zu berichten",
die ich aus Zeitnot nicht engmaschig pflegen konnte,
werde ich die Fortsetzung dieser Beiträge als neues Thema gestalten.
Die Pflanzen sind nun so langsam den Kinderschuhen entwachsen und zeigen mehr und mehr, was unsere Geduld und deren Alter im Garten vermögen.
Man muss ja auch sehen, dass die in Katalogen abgebildeten Pflanzen meistens an die 12 Jahre .... und sehr oft viel mehr (30+) auf der Borke haben.
Bedenkt man, dass in unserm Klima, die ersten Standjahre im Garten in den kälteren Gebieten nicht gerade ermutigend sein können dann ist eben die Diskrepanz zwischen den Bildern im Katalog und der Gartenrealität doch geraume Zeit lang recht spürbar – aber wir haben es mit einem Gehölz zu tun und eben nicht mit einer Gartenstaude.
Aber selbst bei uns (Region Alb/Obere Donau) in Höhen von etwa 500, 530, 600m ü NN, sind die Kreppmyrten jetzt nach 6..7 Jahren dabei, "so langsam in die Gänge zu kommen". Mehr und mehr erinnern sie an die Prachtexemplare wie wir sie in früheren Zeiten über dem Teich erlebt haben. Jetzt fangen sie an auch uns - die wir ja recht verwöhnt sind was deren Schönheit anbelangt .- wieder zu begeistern.
Neu – ein Test:
Bei den Lagerstroemien konnte ich im Sommer einige Sämlinge auspflanzen. Ich tat dies testweise, mit etwa der Hälfte der vorhandenen größeren Pflanzen, da diese L. indica als empfindlich beschrieben werden. Zumindest seien die für unsere Region (s.o.: Alb / Obere Donau) k e i n e s f al l s fürs Auspflanzen geeignet, sagt auch die an sich recht zuverlässige amerikanische Literatur. Die Erfahrungen einiger Freunde aber sagen etwas anderes.
Also versuchen wir es mal.
Das ist ein TEST! Für den der mit Kreppmyrten erst beginnt gilt jedoch: Man sollte aber in so einer rauen Gegend selbst die härtesten Sorten, also auf Frostfestigkeit gezüchtete Hybriden, wenn möglich erst mal im Kübel heranziehen - solange das nur machbar ist, bevor man pflanzt.
Die normalen L. indica auszupflanzen wird kaum von Erfolg gekrönt und von der Blattgesundheit ganz zu schweigen.
Ausgepflanzt habe ich 10 Indica, alle über 2,5m. Ich habe dann sicherheitshalber weitere, noch deutlich größere ( h bis über 3,5m) voll blühend und zudem schönere, die zum Vergleich nochmals im Kübel, ungeheizt aber mit abgedeckten Pötten überwintert werden. Da sind meine schönsten Blüher dabei, deren Farben ich bei Gelegenheit noch vorstellen werde.
Aber wie gesagt, das sind keine Pflanzen die leicht zu haben sind. Zur Zeit sind’s rechte Besen, im Gegensatz zu den gesunden Auslesen und Hybriden.
Doch man bedenke, L. indica sind wohl in fast ganz Deutschland nicht leicht zu halten und gibt man ihnen einen geschützten Standort oder bringt man die in einen hellen Wintergarten, dann sind die (gerade bei stehender Luft) mehr oder weniger mehltaugefährdet und verzärtelt man die, dann hat man eben auch mal mit Blattläusen zu schaffen. Das ist etwas für Experimentierer, ganz ohne Zweifel, aber wer sich das Leben leichter machen will, wählt Sorten die blattgesünder und kälteresistenter sind. Das können im Ausnahmefall auch mal gute Indica -Selektionen sein, doch deutlich mehr Erfolg sollte man mit den Hybriden haben - und auch da gibt es wiederum Unterschiede in Resistenz und Blühfarbe und Blühdauer - von Endgröße und Habitus ganz zu schweigen.
Warum ich die L. indica dem fast sicherem Ende durch Erfrieren aussetze - denn das ist ja zu erwarten?
Dafür habe ich die ja angezogen, eben um zu einer Aussage hinsichtlich deren Frostfestigkeit zu kommen. und da kann man nicht mit einer allein arbeiten. Ich habe längst aufgehört den Beschreibungen zu vertrauen, will es selbst erfahren haben.
Es ist ja immer das alte Lied, dass unsere Sommer, ja schlimmer noch die Spätfröste im Frühling und die frühen Fröste im Herbst, den Pflanzen arg zu schaffen machen können, hier in unserm unwirtlichen Klima. Da haben die Kreppmyrten es irgendwo im Taubertal oder in Rheingraben viel leichter und die längere Vegetationsperiode lässt das Holz weit besser ausreifen.
Eine Lagerstroemia (indica !) die im Mainz tagelang - 18/19°C aushält wird dies hier bei uns nicht so leicht wegstecken! Die Vegetationsperiode bestimmt mehr, als man bei uns dazu erfährt.
Am besten erlebt man es in den selbst noch in Maine so kochend heißen Sommern, mit den oft so extrem kalten Wintern (unter – 30°C), wenn man dann im Frühling sieht, was da dennoch überlebt hat, was bei uns so viel weniger aushält. Das soll als Hinweis genügen, denn das Thema ist so schnell nicht abzuhandeln.
Klar bin ich immer noch auf der Suche nach der idealen Kreppmyrte: gesund und frosthart wie eine Birke und blühend wie ein L. Speciosa.....
Ich war nun vor kurzer Zeit in der Gärtnerei Zeppelin (Laufen) und habe da vor allem nach den Etiketten an den Lagerstroemia gesucht, um Lieferanten ausfindig zu machen, für mich wichtig, weil ich mir Pflanzen zusenden lasse, dann wenn es "gartentechnisch" und terminlich passt.
Es waren wohl alle dort stehenden Lagerstroemien von der Firma Steinegger in Rheinfelden,. die wohl viel mehr Sorten liefern kann, als auf der Homepage gelistet.
Sicher möchte der eine oder andere wissen was für ihn geeignet ist, einen ganz persönlichen Rat bekommen.
Mit der Angabe wo der Garten liegt, wie sonnig, ob windausgesetzt, Höhe über NN, ....ob geschützt oder nicht, welcher Boden, ob Kaltluft gefährdet usw. aber auch wie groß, soll bzw. darf die Kreppmyrte denn werden, welchen Habitus soll sie haben, ......
sollte man den Anbieter befragen. Wer selbst vermehrt, über Jahre hinweg tausende von Pflanzen gesehen hat, der ist mit seinem Urteil zuverlässiger als ich es sein kann.
Mein Rat: "Fragt den Fachmann!" Bei der o.g. Firma habe ich damals mich vom Senior beraten lassen und ich war's und ich bin's zufrieden.
Ich kenne nicht so viele Sorten, meine Auswahl ist zwangsläufig begrenzt und so sindes auch meine Erfahrungen:
Fortsetzung folgt
"Wer hat Lust über seine Lagerstroemia zu berichten",
die ich aus Zeitnot nicht engmaschig pflegen konnte,
werde ich die Fortsetzung dieser Beiträge als neues Thema gestalten.
Die Pflanzen sind nun so langsam den Kinderschuhen entwachsen und zeigen mehr und mehr, was unsere Geduld und deren Alter im Garten vermögen.
Man muss ja auch sehen, dass die in Katalogen abgebildeten Pflanzen meistens an die 12 Jahre .... und sehr oft viel mehr (30+) auf der Borke haben.
Bedenkt man, dass in unserm Klima, die ersten Standjahre im Garten in den kälteren Gebieten nicht gerade ermutigend sein können dann ist eben die Diskrepanz zwischen den Bildern im Katalog und der Gartenrealität doch geraume Zeit lang recht spürbar – aber wir haben es mit einem Gehölz zu tun und eben nicht mit einer Gartenstaude.
Aber selbst bei uns (Region Alb/Obere Donau) in Höhen von etwa 500, 530, 600m ü NN, sind die Kreppmyrten jetzt nach 6..7 Jahren dabei, "so langsam in die Gänge zu kommen". Mehr und mehr erinnern sie an die Prachtexemplare wie wir sie in früheren Zeiten über dem Teich erlebt haben. Jetzt fangen sie an auch uns - die wir ja recht verwöhnt sind was deren Schönheit anbelangt .- wieder zu begeistern.
Neu – ein Test:
Bei den Lagerstroemien konnte ich im Sommer einige Sämlinge auspflanzen. Ich tat dies testweise, mit etwa der Hälfte der vorhandenen größeren Pflanzen, da diese L. indica als empfindlich beschrieben werden. Zumindest seien die für unsere Region (s.o.: Alb / Obere Donau) k e i n e s f al l s fürs Auspflanzen geeignet, sagt auch die an sich recht zuverlässige amerikanische Literatur. Die Erfahrungen einiger Freunde aber sagen etwas anderes.
Also versuchen wir es mal.
Das ist ein TEST! Für den der mit Kreppmyrten erst beginnt gilt jedoch: Man sollte aber in so einer rauen Gegend selbst die härtesten Sorten, also auf Frostfestigkeit gezüchtete Hybriden, wenn möglich erst mal im Kübel heranziehen - solange das nur machbar ist, bevor man pflanzt.
Die normalen L. indica auszupflanzen wird kaum von Erfolg gekrönt und von der Blattgesundheit ganz zu schweigen.
Ausgepflanzt habe ich 10 Indica, alle über 2,5m. Ich habe dann sicherheitshalber weitere, noch deutlich größere ( h bis über 3,5m) voll blühend und zudem schönere, die zum Vergleich nochmals im Kübel, ungeheizt aber mit abgedeckten Pötten überwintert werden. Da sind meine schönsten Blüher dabei, deren Farben ich bei Gelegenheit noch vorstellen werde.
Aber wie gesagt, das sind keine Pflanzen die leicht zu haben sind. Zur Zeit sind’s rechte Besen, im Gegensatz zu den gesunden Auslesen und Hybriden.
Doch man bedenke, L. indica sind wohl in fast ganz Deutschland nicht leicht zu halten und gibt man ihnen einen geschützten Standort oder bringt man die in einen hellen Wintergarten, dann sind die (gerade bei stehender Luft) mehr oder weniger mehltaugefährdet und verzärtelt man die, dann hat man eben auch mal mit Blattläusen zu schaffen. Das ist etwas für Experimentierer, ganz ohne Zweifel, aber wer sich das Leben leichter machen will, wählt Sorten die blattgesünder und kälteresistenter sind. Das können im Ausnahmefall auch mal gute Indica -Selektionen sein, doch deutlich mehr Erfolg sollte man mit den Hybriden haben - und auch da gibt es wiederum Unterschiede in Resistenz und Blühfarbe und Blühdauer - von Endgröße und Habitus ganz zu schweigen.
Warum ich die L. indica dem fast sicherem Ende durch Erfrieren aussetze - denn das ist ja zu erwarten?
Dafür habe ich die ja angezogen, eben um zu einer Aussage hinsichtlich deren Frostfestigkeit zu kommen. und da kann man nicht mit einer allein arbeiten. Ich habe längst aufgehört den Beschreibungen zu vertrauen, will es selbst erfahren haben.
Es ist ja immer das alte Lied, dass unsere Sommer, ja schlimmer noch die Spätfröste im Frühling und die frühen Fröste im Herbst, den Pflanzen arg zu schaffen machen können, hier in unserm unwirtlichen Klima. Da haben die Kreppmyrten es irgendwo im Taubertal oder in Rheingraben viel leichter und die längere Vegetationsperiode lässt das Holz weit besser ausreifen.
Eine Lagerstroemia (indica !) die im Mainz tagelang - 18/19°C aushält wird dies hier bei uns nicht so leicht wegstecken! Die Vegetationsperiode bestimmt mehr, als man bei uns dazu erfährt.
Am besten erlebt man es in den selbst noch in Maine so kochend heißen Sommern, mit den oft so extrem kalten Wintern (unter – 30°C), wenn man dann im Frühling sieht, was da dennoch überlebt hat, was bei uns so viel weniger aushält. Das soll als Hinweis genügen, denn das Thema ist so schnell nicht abzuhandeln.
Klar bin ich immer noch auf der Suche nach der idealen Kreppmyrte: gesund und frosthart wie eine Birke und blühend wie ein L. Speciosa.....
Ich war nun vor kurzer Zeit in der Gärtnerei Zeppelin (Laufen) und habe da vor allem nach den Etiketten an den Lagerstroemia gesucht, um Lieferanten ausfindig zu machen, für mich wichtig, weil ich mir Pflanzen zusenden lasse, dann wenn es "gartentechnisch" und terminlich passt.
Es waren wohl alle dort stehenden Lagerstroemien von der Firma Steinegger in Rheinfelden,. die wohl viel mehr Sorten liefern kann, als auf der Homepage gelistet.
Sicher möchte der eine oder andere wissen was für ihn geeignet ist, einen ganz persönlichen Rat bekommen.
Mit der Angabe wo der Garten liegt, wie sonnig, ob windausgesetzt, Höhe über NN, ....ob geschützt oder nicht, welcher Boden, ob Kaltluft gefährdet usw. aber auch wie groß, soll bzw. darf die Kreppmyrte denn werden, welchen Habitus soll sie haben, ......
sollte man den Anbieter befragen. Wer selbst vermehrt, über Jahre hinweg tausende von Pflanzen gesehen hat, der ist mit seinem Urteil zuverlässiger als ich es sein kann.
Mein Rat: "Fragt den Fachmann!" Bei der o.g. Firma habe ich damals mich vom Senior beraten lassen und ich war's und ich bin's zufrieden.
Ich kenne nicht so viele Sorten, meine Auswahl ist zwangsläufig begrenzt und so sindes auch meine Erfahrungen:
Fortsetzung folgt