Strelitzie

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    • Hallo zusammen,

      eure Erfahrungen mit Frost sind interessant. Ich habe auch zwei Pflanzen, ziemlich groß. Die eine ist drinnen und blüht, sind dieses Jahr eine Menge Blütenstiele, die noch zu sind. Die andere ist noch draussen auf dem Balkon, der aber sehr geschützt ist vor Wind. Obwohl wir auch schon -5 Grad hatten, haben die Blätter keinen Schaden. Was daran liegt, dass die gemessenen Grade eben im Freien waren und die Pflanze davon nicht so viel abbekommen hat. Aber dennoch, die Strelitzie verträgt anscheinend einige Grad. Wieviel genau?

      Frostschäden an den Blättern hatte ich vor Jahren, als sie ganz vorn am Geländer stand und der eisige Ostwind drüber ging, das dürften damals auch so fünf Grad gewesen sein. Irgendwo dazwischen müsste die Grenze liegen.
      Erstaunlich finde ich, die Tatsache, dass ich bis jetzt die Pflanze draussen lassen konnte, ohne jeden Schaden an den Blättern. Was den einen Grund hat, dass die Kübel extrem schwer sind. 40 cm Durchmesser, an sich ja nicht so viel. Doch die Wurzeln machen es aus. Die Pflanze draussen hat den Kübel an der Seite schon gesprengt, wieder einmal. Entgegen dem Rat aus meinem dicken Kübelpflanzenbuch von W. Kawollek schneide ich mit einer Säge die Wurzeln kräftig zurück, wenn umgetopft werden muss. Wie etwa bald im Frühjahr. Aber immer noch größeren Kübel? ....mein armer Rücken....

      Da kam ich auf eine andere Idee.... Vielleicht ja noch etwas verwegen, utopisch auch, aber ich dachte tatsächlich schon daran, es zu versuchen, sie auszupflanzen. Natürlich ginge das sicher nur mit beheiztem Schutz. Und auch dann nur, wenn alle Winter, die kommen, in etwa zumindest so wären, wie die letzten. Das ist die Frage. Eigentlich ist es ja keine Frage. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis mal wieder der nächste kommt mit Ostwind über Wochen oder Monate. Geht wahrscheinlich vorerst doch noch nicht, deshalb schieb ich das auf.

      Grüße Thomas.
    • Dann wärst Du mutig wegen dem Auspflanzen. Wenn Deine Pflanze aber so groß ist und Du umtopfen mußt, könntest Du ja einen Teil davon abstechen und zum Testen nehmen. :D

      Ich habe sogar mal eine im Gewächshaus verloren. Dort ist ja frostfrei, wird beheizt. Aber die hohe Luftfeuchtigkeit in Kombination mit den kalten Temps waren Gift. Die Blätter hatten vermutlich teilweise auch leicht an der Folie angelegen aus Platzgründen, möglicherweise ist dann Wasser die Blätter runtergelaufen in den Topf.

      Gruß Petra
      120m über NN
    • "Wie bereits erwähnt, ist die Paradiesvogelblume nicht frosthart. Bereits Temperaturen unter 10 °C können die Pflanze schwächen und sie in der Folge eingehen lassen. Die Überwinterung kann daher keinesfalls im Freien erfolgen. Steht die Papageienblume während des Sommers draußen und sinkt das Thermometer auf etwa 12 bis 15 °C in der Nacht, gehört die Strelitzie ins Haus. Hier benötigt sie für die kühle Ruhephase Winterquartier, in dem ebenfalls mindestens 12 °C herrschen. Dabei kann sich die Pflanze gut erholen, das Wachstum ist eingestellt und die Blüte erfolgt relativ zeitig."

      So oder ähnlich habe ich das auf unterschiedlichen Seiten gelesen!

      Gruß Lutz
    • Hallo Thomas,

      die Blätter können leichten Frost (kurzfristig) ertragen, wenn sie langsam daran gewöhnt werden - habe ich selbst schon bei meiner erlebt. Die Blütenknospen sind dagegen viel kälteempfindlicher. So hatte ich einmal erfrorene Blüten, bzw. Blütenknospen, die sich nie öffneten, nachdem ich die Strelitzie reingeholt hatte. Alle grünen Pflanzenteile waren völlig intakt - sogar die grünen Blütenhüllen. Die Knospen sahen also von außen gesund aus. Erst als ich eine gewaltsam geöffnet hatte, konnte man die Misere sehen: die Kronenblätter waren dunkel verfärbt und begannen zu faulen.

      Darüber hinaus kann ich mich Lutz und Petra nur anschließen. Bereits längerfristige Temperaturen im niedrigeren einstelligen Bereich sind ein echter Stressfaktor, der die Pflanze verwundbar macht, hohe Feuchtigkeit kommt dann noch dazu. Wachstum findet unter ca. 9 °C (Durschnittstemperatur) wahrscheinlich nicht mehr statt.

      Im Kieler Botanischen Garten war mal - offenbar versuchsweise - eine ausgepflanzt (mit Passivschutz). Als ich sie im Winter gesehen hatte, waren sämtliche Blätter nach moderatem Frost bereits hin. Welcher Aufwand für den Wurzelbereich dann noch betrieben wurde, weiß ich nicht. Habe die Pflanze später nicht mehr gesehen.
      Vielleicht kann man vor dem Winter alle Blätter kappen und dann den Wurzelstock wie eine Gunnera überwintern (mit dem gleichen Aufwand). Die Wurzeln sind ja schon aufgrund ihrer Speicherkapazität an Stressphasen angepasst (allerdings in erster Linie an Wasserstress). Das ist Problem ist nur: Die Strelitzie ist bei Weitem nicht so wuchsfreudig wie eine Gunnera und auch nicht so gut an Feuchtigkeit angepasst.
      Das wäre dann jeden Sommer ein Trauerspiel mit dem Neuaustrieb, falls die Pflanze den Stress überhaupt Jahr für Jahr überleben würde.

      Gruß
      Matthias
    • Hallo Petra, Lutz und Matthias,

      Dankeschön für eure Amtworten. Sie haben meine Phantasterei etwas gedämpft. Ich bin da vielleicht etwas zu optimistisch, was die langfristigen Folgen angeht, wenn es eben über Monate kalt ist, dunkel und feucht dazu. Stimmt, die Feuchte, die wird das Problem sein. Die habe ich glatt in der Kalkulation vergessen. Naja, zu meiner Entschuldigung möchte ich vorbringen, dass ich es mit vielen Exoten draussen versuche. Ein Aspekt dabei ist die Größe des Schutzbaus. Mit Hanfpalmen, die irgenwann mehrere Meter hoch werden, da muss ich mir schon was einfallen lassen, um einen sturmfesten Schutz zu basteln. Was zugegebenermaßen irgendwann nicht mehr geht, zumal es in der Kälte sowieso keinen Spass macht, zu hantieren. Ist jedesmal die volle Überwindung, dann rauszugehen. Doch generell und nicht zu übersehen, ist. dass dieser Akt zunehmend entbehrlich geworden ist. Wenn auch nicht zu 100 %, schaun wir mal, wie die nächsten Wochen werden

      Eine andere Sache wäre es, eine generell klein bleibende Pflanze zu schützen, wie eben die Strelitzie. Aber ich muss euch Recht geben, die Feuchte wird das Problem werden. Der Schimmel ist also vorprogrammiert und die Pflanze damit hin. Geht wohl doch nicht, schade. Aber ich träume weiter und Petra, dein Vorschlag ist gut. Natürlich müsste der Boden optimal vor Frost geschützt werden, was zwar schon ginge, aber dann ist dann umso mehr das Problem mit der Fäulnis wegen Feuchte.

      Vielleicht bin ich auch deshalb optimistisch gewesen, weil ich seit einigen Jahren mit einer Agave Americana in ähnlicher Größe gute Erfahrungen draussen mache, aber der Vergleich hinkt halt ein wenig, denn die ist eben doch frosthärter, sprich, die Schutzmaßnahme dauert nur kurz.

      Im Moment läuft ja noch das Experiment mit der Pflanze auf dem Balkon- Ziel ist, ab von meiner Unlust der Schlepperei, zu sehen, ob auch mehrere Monate unter kalten Bedingungen toleriert werden, bei denen es trocken bleibt, regnet ja nicht auf die Loggia. Bis jetzt gings gut. Blüten möchte ich nicht riskieren, von denen sieht man aber noch nichts. Die anderre drinnen macht Freude, um die fünfzehn Blütenstängel.



      LG Thomas
    • djmelz schrieb:

      Mal sehen ob die wieder treibt.
      Im Moment sieht es nicht danach aus.
      Also nachdem ich meine vor 3 Wochen reingeholt habe, ist sie noch ein paar Tage lang gewachsen und seitdem tut sich ebenfalls nichts mehr. Frost hat sie keinen abbekommen. Sie sieht äußerlich völlig intakt aus.
      Ich meine mich dunkel zu erinnern, dass das im letzten Jahr genau das Gleiche war. Vielleicht bewirkt die Umstellung von draußen nach drinnen einen vorübergehenden Wachstumsstopp. Mal sehen - warte jetzt auch darauf, dass es weiter geht (und die Blütenknospen sich öffnen).


      Gruß
      Matthias
    • Also ich habe meine auch ziemlich lange draußen, länger und kälter als Lutz die Empfehlungen wiedergegeben hat. Tags im einstelligen Bereich und nachts geht es schon an die 0 Grad ran. Da stehen sie am Terrassenfenster überdacht und über dem Kellerschacht, mit anderen Pflanzen. Bei Bedarf geschützt mit vorgehangenem Vlies. Aber das ist ja nur vorübergehend. Da ich relativ warm überwintern muß, denke ich, daß das die Blütenbildung anregen könnte, hat jetzt jedenfalls jedes Jahr geklappt.


      Gruß Petra
      120m über NN
    • bundesgartenschau schrieb:

      Da ich relativ warm überwintern muß, denke ich, daß das die Blütenbildung anregen könnte
      Hallo Petra,

      im Fall meiner Strelitzie ist es mit dem Draußenlassen bis in die eigentlich schon etwas zu niedrigen Temperaturen ähnlich gewesen wie bei Dir. Teilweise auch mit Fließ geschützt, ansonsten unter einem Vordach, recht geschützt aufgestellt.
      Der Unterschied ist nur: Die Blütenknospen waren schon im Herbst da. Die lange Knospe auf dem Foto oben sieht im Grunde schon seit November so aus. Als es kühl wurde, haben sie sich erwartungsgemäß nicht mehr weiter entwickelt. Seitdem die Pflanze drinnen steht (ebenfalls zu warm), geht es aber auch nicht weiter (bis auf eine paar Tage unmittelbar nach dem Hereinholen).
      Ich bin nun unsicher, ob die Knospen überhaupt noch einmal Fahrt aufnehmen oder ob der lange Entwicklungsstopp in der Kälte die Blüten vielleicht hat sterben lassen...
      Die Blattknospen dagegen haben inzwischen begonnen, sich ein wenig zu strecken...

      Gruß
      Matthias
    • Nachdem ich mich die letzten Jahre nur über meine strelizie beschwert habe, hat sie es heuer geschafft und bildet endlich erstmals 2 Blüten :dh-
      Letzten Sommer gab es nach den Tipps deutlich mehr Dünger und im Herbst habe ich sie sehr lange draußen gelassen, beides scheint ihr gut getan zu haben. Danke euch!
      Liebe Grüße,
      Andrea
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