Dicksonia Antartica ohne Wurzeln

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    • @ Thomas F.
      ;smilie[94] sehr gerne.
      Noch einmal kurz back to the roots.
      Vor etwa 5 Wochen habe ich die Diksonia aus dem Kübel genommen und ausgepflanzt. Ich war mehr als überrascht, was sie bereits an Wurzeln gebildet hatte.
      Leider hat der moderate Frost danach doch ausgereicht, die bereits geschobenen neuen Wedel zu zerstören. Davor gewarnt hattest du mich ja.
      Schade drum. Nun hoffe ich, dass er vielleicht noch welche in diesem Jahr bildet.
      Ich denke ihn draußen zu überwintern wird in meiner Zone nicht ratsam sein aber bis zum Spätherbst lasse ich ihn ausgepflanzt.
      Noch ein Wort zu Grünkorn. Das ist mir nur von "Substral" bekannt. Hast du persönlich bessere Erfahrung als mit organischer Düngung gemacht?
      Danke im voraus,
      -klaus-
    • ein grausamer Anblick

      Hallo Klaus,

      ja das kann einem echt den Tag verderben, wenn man die erfrorenen neuen Wedel sieht. Leider habe auch ich Erfahrung darin...
      Aber ich denke es war dennoch richtig sie schon rauszustellen. Wenn Du sie drinnen gelassen hättest, dann hättest Du eventuell Probleme mit Sonnenbrand bekommen (was genauso übel aussieht) oder mit verdrehten Wedeln.
      Wenn alles normal läuft, dann schiebt Deine Dicksonia noch einige neue Wedel, die sich dann gleich an die Gegebenheiten anpassen. Erst wenn die Dicksonien so richtig etabliert sind und sich an unseren jahreszeitlichen Rhytmus gewöhnt haben, beginnen sie deutlich mit der schubweisen Wedelentwicklung. Aber selbst dann werden immer wieder einzelne Wedel nachgeschoben. Wie mir scheint habe ich es mit meiner Überwinterung errreicht, dass sie erst jetzt zögernd ihre Wedel entrollen. So habe ich begründete Hoffnung, dass sie den sicher noch kommenden Nachtfrösten nicht ausliefert sind.

      Mit Grünkorn (wie Du richitg vermutest von Substral) habe ich vor allem deshalb experimentiert, weil es mir plausibel schien, dass Pflanzen die einen so gewaltigen Wachstumsschub bewältigen müssen eine effiziente Versorgung mit Nährstoffen zu schätzen wissen.
      Ich hege nämlich den fürchterlichen Verdacht, dass sich die einmal abgeschnittenen Stämme nie wieder so etablieren können, dass sie wieder so große Wedel zustande bringen wie ursprünglich. Das fehlende Wurzelsystem im Boden ist bestimmt gar nicht oder nur sehr begrenzt wieder herstellbar.
      Das bezieht sich aber nur auf große Stämme. Dünnere und kleinere Sämme (so bis 50cm) können sich wahrscheinlich wieder so entwickeln, dass auf die Dauer kein Unterschied festsellbar ist. Aber das ist noch Theorie und ich kann es nur bedingt mit meiner Erfahrung belegen. So kann ich bei meinen beiden Fibrosas (Stamm 70 und 100 cm) jetzt nach Jahren beobachten, dass die Wedel allmählich wieder annähernd die Stärke erreichen wie es in den unteren Stammbereichen zu sehen ist. Bei der kleineren ist der Trend jedoch wesentlich deutlicher als bei der größeren.
      Bei meinen größeren Dicksonia antarctikas wird das wohl nicht mehr eintreten. Aber mal sehen. Vielleicht ist es auch ganz gut so. Sie haben jetzt schon einen Durchmessser von über 4m und die Wedelstängel haben erst einen Durchmesser von knapp 2cm während die alten Stängel knapp 4cm Durchmesser hatten. Wie groß waren die dann wohl. Ob ich die noch für den Winter einpacken könnte??
      Lange Rede kurzer Sinn, ich mache die Erfahrung, dass alle Baumfarne für kräftige Düngergaben sehr dankbar sind und kräftig wachsen.

      Grüße
      Thomas
    • Hallo Thomas

      Hier mal ein Bild von unseren Baumfarnen von 2007.

      exotenfans.de/thread.php?threadid=750&sid=

      Nach dem sie den Winter 2007/8 überlebt hatten kamen diese dann im Frühjahr 2008 nur langsam in Schwung.Also haben wir diese dann auch mit Dünger und ST behandelt.Ist den Baumfarnen sehr gut bekommen.;smilie[172]
      Ein Bild von 2008 müßte auch noch hier im Forum vorhanden sein mit dann über 3m Spannweite.

      Grüße von uns Beiden
    • Hallo ihr beiden,

      zwei recht hübsche Exemplare habt Ihr da. Gratulation.
      Wie sehen sie denn zur Zeit aus? Wenn ich mich recht erinnere, dann überwintert Ihr Eure ausgepflanzt aber unbeheizt? Wie kalt war bei Euch der Winter? Treiben sie schon?

      Ich wundere mich aber, dass Ihr obwohl Ihr gute Erfahrung mit Düngung gemacht habt, erklärt, dass man Dicksonien überhaupt nicht oder nur sehr sparsam düngen soll (siehe Euren Beitrag weiter oben).
      Das stimmt absolut nicht, noch nicht mal nach Euren eigenen Erfahrungen.

      Grüße
      Thomas
    • Oh, das ist schade

      Hallo Ihr beiden,

      das ist aber schade um die beiden. Plant Ihr Ersatz?
      Wolltet Ihr aus Prinzip nicht beheizen?

      Die Geschichte mit dem Dünger ist aber schon länger bekannt. In der Literatur und bei vielen Händlern wir reichliches Düngen empfohlen. Aber das nicht Düngegebot hält sich so hartnäckig wie die Mär von den Halte- oder Haftwurzeln. Beides ist völlig haltlos.

      Aber ich versteh jetzt immer noch nicht ganz warum Ihr ohne wenn und aber vom Düngen abgeraten habt. Nur aufgrund von Hörensagen und entgegen Eurer eigenen Erfahrung. Ich finde da sollte man mit Ratschlägen vorsichtiger sein und die Auskünfte etwas relativieren. So schreibt einer immer wieder vom anderen ab und es entstehen Gerüchte und Legenden.

      Grüße
      Thomas
    • Original von thomas fackler
      Hallo Klaus
      ...Ich hege nämlich den fürchterlichen Verdacht, dass sich die einmal abgeschnittenen Stämme nie wieder so etablieren können, dass sie wieder so große Wedel zustande bringen wie ursprünglich. Das fehlende Wurzelsystem im Boden ist bestimmt gar nicht oder nur sehr begrenzt wieder herstellbar.

      ...aber das ist noch Theorie und ich kann es nur bedingt mit meiner Erfahrung belegen. So kann ich bei meinen beiden Fibrosas (Stamm 70 und 100 cm) jetzt nach Jahren beobachten, dass die Wedel allmählich wieder annähernd die Stärke erreichen wie es in den unteren Stammbereichen zu sehen ist.

      Hallo Thomas,
      dieser Gedanke, "welche Dimensionen müssen die abgestorbenen Wedel ursprünglich einmal gehabt haben", ging mir anfangs auch durch den Kopf.
      Allerdings habe ich den Gedanken nicht wie du zu Ende gedacht. Wahrscheinlich war die Annahme etwas naiv, sie würden die ursprüngliche Größe
      im Laufe ihrer Etablierung wieder erreichen.
      Aber der folgliche Kümmerwuchs nach diesem radikalen Eingriff großer abgesägter Stämme wäre durchaus plausibel.

      Original von thomas fackler
      Aber mal sehen. Vielleicht ist es auch ganz gut so. Sie haben jetzt schon einen Durchmessser von über 4m und die Wedelstängel haben erst einen Durchmesser von knapp 2cm während die alten Stängel knapp 4cm Durchmesser hatten. Wie groß waren die dann wohl. Ob ich die noch für den Winter einpacken könnte??
      Grüße
      Thomas

      4m im Ø ist natürlich schon eine imposante Dimension.
      Im Hinblick auf den Winterschutz, bzw. ihrer Unterbringung, hätte dieser "Kümmerwuchs" dann doch noch seinen Vorteil. ;smilie[94]
      Aber diese Vorstellung ist für mein Exemplar noch Illusion. Dazu braucht es sicher sehr viele Jahre optimaler Pflege.
      Ich bin schon einmal zufrieden, wenn die anfangs falschen Theorien durch praktische Erfahrungen nach und nach korrigiert werden.
      Die abgeschnittenen Stämme werden ja vielerorts als "rundum Sorglospaket" angeboten, weil dem Stammende kaum Bedeutung beigemessen wird.

      Vielleicht bietet es sich ja irgendwann einmal an Thomas, dass du uns auch hier einmal bei passender Gelegenheit deine schematischen
      Zeichnungen des Stammes vorstellen kannst, sowie deine sehr gelungene Gartenanlage.
      ..würde uns sicher freuen.

      v.G.
      -klaus-
    • RE: Oh, das ist schade

      Original von thomas fackler
      Hallo Ihr beiden,

      das ist aber schade um die beiden. Plant Ihr Ersatz?
      Wolltet Ihr aus Prinzip nicht beheizen?

      Die Geschichte mit dem Dünger ist aber schon länger bekannt. In der Literatur und bei vielen Händlern wir reichliches Düngen empfohlen. Aber das nicht Düngegebot hält sich so hartnäckig wie die Mär von den Halte- oder Haftwurzeln. Beides ist völlig haltlos.

      Aber ich versteh jetzt immer noch nicht ganz warum Ihr ohne wenn und aber vom Düngen abgeraten habt. Nur aufgrund von Hörensagen und entgegen Eurer eigenen Erfahrung. Ich finde da sollte man mit Ratschlägen vorsichtiger sein und die Auskünfte etwas relativieren. So schreibt einer immer wieder vom anderen ab und es entstehen Gerüchte und Legenden.

      Grüße
      Thomas


      Hallo Thomas

      Abgeraten haben wir ja nicht vom Düngen.Man sollte das aber nur in maßen tun.Zorro hatte da schon einige Jahre mit Exoten ( Bananen , Enseten , Palmen , Farnen usw.) Erfahrungen gesammelt.

      Einen Farn wird es mal wieder geben,aber dann einen im Topf für die Terasse.Welchen wissen wir noch nicht.

      Bis auf fünf Pflanzen soll nichts weiter beheizt werden.Es geht ja auch anders , Exoten sind ja nicht nur Palmen und Bananen.

      Grüße von uns Beiden
    • Original von Birgitt
      Hallo Thomas,
      ist je interessant mit dem Dünger ;smilie[209] Würde auch Hakaphos grün zur Düngung gehen?? Ist ja eigentlich auch für die Blattbildung ;smilie[209]


      Hallo Birgitt,

      wird wahrscheinlich auch gehen, aber hier ist der Stickstoffanteil viel höher. Die Toleranzen sind aber bei den großen Wassermengen, die über den Stamm fließen eh recht groß.
      Ich zermörsere das Grünkorn übrigens, löse es in Wasser auf und gieße den Stamm mit der verdünnten Lösung (aber never ever in den Trichter) da hat nach meiner Auffassung Dünger und schon gar mineralischer nichts verloren. Aber auch gar nichts!

      Grüße
      Thomas
    • RE: Oh, das ist schade

      Original von Ute & Leo

      Abgeraten haben wir ja nicht vom Düngen.Man sollte das aber nur in maßen tun.Zorro hatte da schon einige Jahre mit Exoten ( Bananen , Enseten , Palmen , Farnen usw.) Erfahrungen gesammelt.



      ...tja dann täuscht sich der Zorro anscheinend in Bezug auf Baumfarne (wobei das jetzt etwas heikel ist, weil ich jetzt auch nur das von Euch höre und nicht von ihm selbst). Baumfarne schätzen mindestens so viel Dünger wie Palmen. Aber natürlich, auch hier sollte man nicht übertreiben, aber das ist ja ein Allgemeinplatz. Es ist immer gut, wenn man sich nicht nur auf eine Quelle verlässt.

      Grüße
      Thomas
    • Stamm und Wurzel

      Hallo Leo,

      was Du schreibst ist nicht ganz richtig aber auch nicht ganz falsch.
      Der Stamm eines Baumfarnes ist eine sogenannte Syphonstele.
      Es gibt einen Zentralen Bereich mit Leitgefäßen und verholzten Bereichen und einen mehr oder weniger dicken Wurzelmantel.
      Ich beschreibe das gerne ausführlicher, gebe mir noch ein bisschen Zeit, ich schreibe es gerade noch mal neu zusammen.

      Was ich mit Klaus angedeutet habe bezog sich auf die häufige aber falsche Aussage, die Wurzeln im Boden würden nur als Haltewurzeln fungieren.
      Und wie Du richtig schreibst, düngt am Naturstandort niemand die Dicksonien. Wenn man sie aber von ihren Wurzeln im Boden trennt, dann ist es dafür umso wichtiger, sie über die verbliebenen Wurzeln am Stamm so gut wie möglich zu versorgen, auch wenn sie wieder ein respektables Wurzelsystem im Boden bilden. Ich halte es (leider) für sehr unwahrscheinlich, dass es wieder so umfangreich wird wie es das ursprüngliche war. Es bleibt also wichtig, sie gut zu düngen. Alle Vergleiche mit den Gegebenheiten von frei gewachsenen Baumfarnen mit unseren teilentwurzelten hat nur wenig Aussagekraft in Bezug auf die Kulturmaßnahmen die wir treffen sollten.

      Grüße
      Thomas
    • Dicksonia antarctika, Aufbau des Stammes

      Eigentlich sind Baumfarne ganz normale Farne.
      Das einzig besondere: Manche Vertreter mancher Farnart bilden ein so kräftiges Rhizom, dass sich dieses mehr oder weniger senkrecht über den Boden erheben kann. Wie ist das möglich? Farne sind doch eigentlich krautige Pflanzen, die zumindest bei uns jeden Winter weitgehend von der Erdoberfläche verschwinden.

      Es gibt einen Begriff aus der Archäologie, der diesen Vorgang ganz gut umschreibt. In einer Siedlung werden Häuser eingerissen, Sachen weggeworfen usw. Mit der Zeit (über Jahrhunderte) "wohnt sich diese Siedlung hoch". So in etwa verhält es sich auch bei Baumfarnen.
      Neue Wedel wachsen mit ihren Ansätzen in Form einer Rosette um die Rhizommitte angeordnet, bilden sprossbürtige Wurzeln und sterben wieder ab. Die Wedelansätze und die Wurzeln bleiben. Die nächste Generation an Wedeln wächst nun eine Etage höher, wieder werden Wurzeln an den Wedelansätzen gebildet, wieder sterben die Wedel ab. usw. usw. Mit der Zeit entsteht ein ein Turm aus einem Mantel aus Wurzeln Wedelansätzen und einem zentralen Stamm (bei den Farnen Caudex genannt).
      Der äußerer Bereich dieses Caudex, genannt Cortex, bestehet aus weichen, dünnwandigen Zellen (Parenchymzellen) die häufig stärkehaltig sind.
      Der Cortex ist durchzogen von ring- oder halbmondförmigen Leitbahnbündeln die aus Gefäßzellen zusammengesetzt sind die auf den Transport von Wasser und Assimilaten, Zuckern, Phytohormonen usw. spezialisiert sind. Gefäßzellen die Wasser leiten werden zusammengeasst als Xylem bezeichnet und befinden sich im Zentrum dieser Gefäßbündel. Sie sind von den zuckerleitenden Gefäßzellen, dem sogenannten Phloem umgeben. Gewöhnlich ist jedes dieser Bündel wiederum von einer dunklen schwarz-braunen Ummantelung aus harten Zellen eingeschlossen. Diese Ummantelung wird als das Sclerenchym bezeichnet. Diese Zellen erhalten ihre Härte durch eine Substanz namens Lignin das in sie eingelagert ist. So dienen sie als stabilisierende Struktur, wie stützende Streben, für den Stamm.



      Es folgen noch Bilder.

      Grüße
      Thomas
    • Bilder zum Stamm

      frischer Querschnitt durch einen relativ jungen Stamm einer Dicksonia antarctika. Der Schnitt befindet sich am unteren Ende des Stammes. Man kann also deutlich sehen, dass die Leitgefäße schon hier vorhanden sind. Das bedeutet, dass sie von den ursprünglichen Wurzeln im Boden getrennt sind. (hier übrigens der Schnitt durch einen alten Stamm: biologie.uni-hamburg.de/b-onli…lTissOrgan/Pterophyta.htm



      Längsschnitt durch den Stamm einer Cyathea




      Schematische Zeichnung eines Längsschnittes durch den Stamm einer Dicksonia antarctika mit Wurzelsystem im Boden.