Basjoo-Komposter wird nun mitgeloggt...

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    • ...der Dampf (abhängig von der Dampfdruckkurve und natürlich Temp. abhängig) wird - wenn er existiert - weiter oben in den kühleren Schichten kondensieren, so dass man davon noch nichts mitbekommt.
      Mit welchen Blätter wurde der Komposter denn beschickt. Mischmasch, oder liegt irgendeine Fraktion bevorzugt vor?


      -volker-

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Volker S ()

    • Hallo Volker,



      ...naja, zur Zeit nur noch 9,8°C - was mir eigentlich viel zu wenig ist. Christoph hat bestimmt wesentlich mehr. Dauert auch nicht mehr lange, dann kann ich den Verschlag einpacken. Spätestens nach noch einer weiteren kalten Nacht dürften die Blätter hinüber sein - und ich kann schauen ob der Komposter sich wieder erholt.

      Zum Teil ist das ja ganz nett, Blätter zu nehmen die sich kaum kompostieren lassen. Aber diese Nussbaumblätter bringen für meinen kleinen Verschlag wirklich recht wenig Energie. Eigentlich möchte ich nämlich > 12°C in meinem Komposter haben.
      Und wenn er jetzt schon einknickt - wie soll es denn dann erst im richtigen Winter sein.

      Habe mich mal etwas belesen, was Nussbaumblätter angeht. Da Diese fungizid- und bakterientötend (durch den hohen Anteil an Gerb- und Huminsäure) sind, benutzt man diese Blätter auch als Naturmedizin gegen Fischkrankheiten. Das kann ich ebenfalls bestätigen, da meine Kaltwasserfische nach dem Laichen und nach einem evtl. Graureiherangriff etwas ramponiert aussehen. Bei einem Graureiherangriff geht der Schnitt bis ins weiße Fleisch. Trotzdem nie eine Pilzerkrankung oder gar eine Wucherung bekommen (Teich liegt direkt unter einem Nussbaum - und es fallen im Herbst immer ein paar Blätter rein).

      Die Zusammensetzung eines Nussbaumblattes ist folgende:
      Gerbstoffe (ca. 10 %, Typ: Ellagitannine), Naphthochinonderivate, unter anderem Juglon und Hydrojuglonglucosid, Flavonoide (ca.3,4 %), unter anderem Hyperosid und Quercitrin sowie Kämpferolglykoside, Kaffeesäurederivate, äther. Öl (ca. 0,01-0,03 %) mit Germacren D als Hauptkomponente sowie Ascorbinsäure (0,85-1 %).

      Wobei das Nussbaumblatt den absolut höchsten Anteil an Gerbsäure (Nuzitannin gehört zu den Ellagitanninen) von allen Blättern hat (Die Buche hat zwar auch Gerbstoffe, aber nicht so viele).
      Nicht umsonst wird in Bezug auf eine Kompostierung darauf hingewiesen, dass man bitte keine schwer verrottbaren Materialen einsetzen soll.
      So im Nachhinein, wäre es für meinen kleinen Komposter sicherlich besser gewesen anderes Material zuzusetzen.
      Denn die Kombination Säuren und Bakkis ist keine gute Kombination. Nun ja, die Jungs und Mädels haben wenigstens Vitamin C (Ascorbinsäure) - bekommen sie keinen Schnupfen.
      Man könnte natürlich mit Kalk - als Puffer - der Säure etwas entgegensteuern - aber ehrlich gesagt hatte ich nicht vor aus dem Ding noch einen Chemiecocktail zu machen.


      -volker-

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Volker S ()

    • Hallo, Volker S.

      Bis gestern hat sich die Temperatur bei uns im Basjoo-Komposter auf 23 Grad eingependelt. Die Außentemperatur hatte dabei wenig Einfluß auf die Kompostierungswärme.
      Lediglich der Wind drückte die Temperaturen etwas.
      Leider mußte ich dann gestern auch unsere Basjoo Saison beenden. Schnee und Sturm hatten aber auch schon mächtig ihre Spuren hinterlassen.
      Hier ein letztes Bild vor dem "Schlachten"


      Und hier ein Bild von heute mittag. Ich habe den Horst jetzt mit Gewebeplane ummantelt, damit nicht noch mehr Feuchtigkeit eindringt und die entstehende Wärme eingeschlossen wird. Leider hat der Laubbedarf nicht ganz gereicht, so das die Stämme ca 50 cm freiliegen. Und momentan kann ich unter dem Schnee kein weiteres Laub zusammenhaken.
      Die nächste Nacht wird schon kritisch, so werden aus Gütersloh auf Wetteronline jetzt um 19.00 Uhr schon -10 Grad gemeldet.



      Schönen Gruß

      Christoph
    • ....

      Nach dem Schnee und den -3 C° vorige Nacht hat es meine Basjoo hinter sich. In Anlehnung eines Komposters habe ich mich noch für eine Teilbelüftung entschlossen. Unten ist der Komposter ca. eine handbreit offen und oben liegt doppelt ein Winterschutzvlies drauf.



      Bei länger andauernden tiefen Frösten werde ich den Spalt unten schließen und oben eine kleine Plane drüber werfen (natürlich unterhalb des PVC-Welldaches).


      -volker-
    • Wahnsinn,

      nach der Nacht mit -3.2°C und den darauffolgenden Umbauarbeiten stellte sich eine Temp von 7.5°C im Komposter ein. Diese Temperatur blieb die letzten 24 Stunden unverändert.
      Jetzt nach genau besagten 24 Stunden habe ich eine Erhöhung um 0.1°C -> Laola....Freudensturm.

      Etwas von den Bakkis (wenn auch wenig) lebt also noch darin. Also einen (kleinen) Komposter ausschließlich mit Nussbaumblättern zu befüllen - von dieser Idee würde ich eher abraten.

      Muss ich halt im nächsten Jahr zumindest eine Mischung von Buche und Nussbaumblätter anstreben (habe gelesen, dass Buchenblätter Kalk enthalten - das würde der Gerbsäureausschüttung sehr zu Gute kommen - muss ich aber noch verifizieren).
      Mein Nachbar (er hat eine riesengroße Rotbuche) freut sich bestimmt ein Loch ins Hemd, wenn ich mich nächstes Jahr anbiete seine Blätter aufzufegen.

      ...alles wegen der blöden Basjoo ;smilie[123]


      -volker-
    • Hallo Volker S. und CO,



      Mittlerweile haben wir Dezember, und unsere Musa hat das zeitliche gesegnet.
      Hier mal ein neuer ,aktueller Stand zu unseren Schutzmaßnahmen.
      Die Schutzkonstruktion ist jetzt bis auf 2,50 Meter mit Laub befüllt. Das Ganze wurde mit einer Gewebeplane ummantelt.



      Unter der Plane drücken die Scheinstämme ihre neuen Blätter weiter nach oben.


      Der Temperaturfühler zeigt trotz Schneeregen am Morgen immer noch tropische Temperaturen an.


      Mal schauen, wie das dann bei Dauerfrost aussieht.

      Gruß

      Christoph (COE)
    • Hallo Christoph,

      ...das "zeitliche gesegnet" hat sie aber doch noch nicht. Nur, was es in Deinem Komposter zu warm ist - ist es in meinem zu kalt.
      Zu warm sollte man regeln können. Als Du ihn noch nicht mit Planen umschlossen hattest waren es bei Regenschauer doch ca. 20°C.
      Besser wäre vielleicht nur ein Dach gewesen. Bei Deiner großen Füllmenge verträgt der Komposter schon einiges. Und wenn der Regen nur von der Seite kommt dringt der kaum ein.
      Hier im Wald haben sie große Mengen von Laub zusammengekehrt und zufällig konnte ich sehen wie sie die Laubmenge mit Radladern verladen haben. Das dampfte schon sehr stark. Der laubhaufen war ungefähr so hoch wie Dein Komposter.

      Also ehrlich - ich wäre bezüglich der Temperatur Deines Komosters gerne in Deiner Haut. Da kann man doch so schön viel dran rumfummeln. Denn das die Basjoos wachsen ist eigentlich nicht Sinn der Sache (weil sie wenig Platz nach oben haben). Die 32°C wären mir zu viel Power. Ist ja wärmer als im Sommer. Ob das der Boden an Nähstoffen auf Dauer hergibt ist die Frage.

      Ich mach mir bezüglich meiner Basjoo keine großen Hoffnungen. Im Falle des worst case (der aller Wahrscheinlichkeit eintreten wird) ist der Stamm halt weg.

      Naja, ist auch ein Ergebnis. Im nächsten Winter befülle ich den mit anderen Laubblättern und Grünschnitt. Mal sehen was dann ist.


      -volker-
    • Hallo,

      Gestern, am 6. Dezember hat mich bei der Temperaturkontrolle fast der Schlag getroffen!!!
      Solche Temperaturen können doch nicht stimmen, oder?



      Ich habe natürlich gleich den Foliendeckel heruntergenommen. Jede Menge Schwitzwasser befand sich an der Unterseite der Folie und die Scheinstämme drücken weiter.


      Ich vermute mal, das sich durch das Abdeckeln mit der Folie ein Wärmestau gebildet hat, anders kann ich mir das nicht erklären. Außerdem ist die Aufschüttung seit meinem letzten Beitrag um 40 cm zusammengesackt. Bei der großen Höhe der Aufschüttung habe ich wohl das Eigengewicht unterschäzt. Der Haufen komprimiert sich von ganz alleine, was aber auch die Temperaturen in die Höhe treibt.
      Eigentlich hatte ich gedacht, daß durch den Folienabschluß die Tätigkeit der Bakterien bei weniger Sauerstoffzufuhr verringert wird.

      Heute, einen Tag später und ohne Foliendach hat sich die Temperatur auf immer noch viel zu hohe 43 Grad heruntergeschraubt.

      Gruß

      Christoph (COE)

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von biosphäre ()

    • Original von biosphäre
      Eigentlich hatte ich gedacht, daß durch den Folienabschluß die Tätigkeit der Bakterien bei weniger Sauerstoffzufuhr verringert wird.


      ...nach einer gewissen Zeit ohne Sauerstoff sterben die aeroben Bakterien ab und die anaeroben Bakterien nehmen die Arbeit auf.

      Diese Arte der Kompostierung (anaerob) wird oft in Schwellenländern verwendet, da mit wesentlich weniger technischem Aufwand verbunden (kein Wenden, keine Sauerstofflanze usw.). Die schmeißen über den Haufen einfach eine schwarze Folie (in der Sonne) und warten ab. Unter diesen Bedingungen ist der Kompost auch wesentlich eher fertig, als mit der aeroben Methode.


      -volker-
    • Hallo Volker S.

      Was ist mit deinen Backis los? Haben die nichts mehr zu essen oder kapitulieren die vor der Kälte?
      2 Grad über Außentemperatur, bzw. 4,7 Grad im Kompost - das wird in Extremnächten aber nicht mehr reichen.
      OK, auch bei mir lässt die Aktivität der Bakkis nach, aber ich komme noch auf 23 Grad.
      Mal schauen, was die kommenden Wochen bringen.

      Gruß

      Christoph (COE)
    • Hi Cristoph,

      vermutlich sind sie (im wahrsten Sinne) sauer geworden. Durchgestartet ist mein Komposter nie. Es waren immer Temperaturen von ca. 6°-8°C mehr über Umgebungstemperatur.

      Ab Komposttemperaturen unter ca. 8° sind auch keine richtigen Aufwärmphasen (durch Bakki-Wärme) mehr feststellbar. Hat z.Z. nur Temperatur-Puffer-Charakter.

      Ich gehe davon aus, dass das Umgebungsmilieu für die Bakkis einfach zu sauer war und ist (Walnussblätter haben den höchsten Gerbsäureanteil von allen Blättern).

      ...was ich nächstes Jahr mache, weiß ich allerdings noch nicht. Beim Nachbarn kehren - dazu habe ich keine Lust.


      -volker-