Basjoo-Komposter wird nun mitgeloggt...

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    • Hi,

      habe heute mal meinen Komposter aufgemacht, und nach den Stämmen geschaut.
      Es war wiederholt (wie im vorigen Jahr auch) noch ca. 10cm Laub oberhalb der Stammschnittstellen und beide kontrollierte Stämme (von 4ren - die anderen 2 sind auf halber Höhe des Schutzzylinders) haben diesen Winter unbeschadet überstanden und wachsen (auch wieder wie im vorigen Jahr) einfach da weiter wo ich sie im Herbst abgeschnitten habe. Der momentane Neuaustrieb beläuft sich auf ca. 6-10 cm.

      Da durch die saure Milieu-Einstellung (hervorgerufen durch die Gerbsäure der Walnussblätter) hat man einerseits relativ wenig Schwund der kaum verrotteten Blätter und man kann zusätzlich an den Blättern anderer Arten (im Bild sind Efeublätter) erkennen, welche konservierende Wirkung diese "Nußbaumpampe" hervorbringt. Die Deck-Blätter des Komposters waren feucht, und kaum ein paar Zentimeter tiefer waren sie kletschnass.
      Der Turm war jetzt am 01.03 genau für 4 Monate (am 01.12.09 wurde der Turm 'dicht' gemacht) geschlossen. Heute habe ich die obere Folie (die das Loch des Zylinders oben schließt) abgenommen und benutze nun nur eine Well-PVC-Abdeckung. Durch die Profilform habe ich also jetzt eine leichte Belüftung.

      ...was mich sehr verwundert hat, ist das Überleben des äußeren Stammes (unterer blauer Kreis). Dieser Stamm ist doch schon ziemlich nah an der Außenkante (Gesamtdurchmesser des Schutzes = 1m) und Frostperioden - wenn auch nicht durchgängig - hatten wir hier auch.



      ...und hier der (offene) Turm


      minimalste Umgebungstemperatur: -12.7°C (19.12.09)
      Dauerfrost: ca. 5 Wochen (nicht an einem Stück)
      Frost 1: 14.12.09 - 22.12.09 ( 8 Tage)
      Frost 2: 01.01.10 - 14.01.10 (14 Tage)
      Frost 3: 25.01.10 - 28.01.10 ( 3 Tage)
      Frost 4: 08.02.10 - 17.02.10 ( 9 Tage)
      ...zwischendurch hin-und wieder auch noch mal ein paar Frosttage. Wer es genauer wissen möchte, kann ja auf meinen Wetterbutton klicken (links im Menü unter Grafik/Wochen).
      minimalste Komposttemperatur: 1,1°C (für 2 Tage)
      Eigenschaften des Komposters: beim Beschicken wurde der Komposter immer wieder mit dem Gartenschlauch besprüht, da ich in diesem Herbst fast nur trockene Blätter einsammeln konnte. Das war im vorigen Jahr anders - und weil es im vorigen Jahr funktioniert hat, wurde der Schutz dieses Mal eben von Hand durchnässt.

      Da der Komposter bei unter Null Grad Außentemperatur im Inneren davon unbeeindruckt bleibt, ist die Feuchtigkeit des Laubes die einzige Schutzfunktion den der Komposter zu bieten hat (wenn Feuchtigkeit gefriert, wird Wärme frei). Das zusätzlich zu dieser Feuchtigkeit sich ein saures Millieu einstellt ist natürlich auch sehr Vorteilhaft. Schimmelpilze - und auch andere gute Mikroorganismen haben hier keine Chance.
      Da sich hier keine Biologie bildet, spreche ich auch gerne von einem "kalten Komposter" (der so gut wie nichts kompostiert).


      -volker-
    • Super! Da ist ja dein Projekt ein voller Erfolg! Und der ganze Kompost hat deine Stämme nicht zum faulen gebracht? Da spielt es also überhaupt keine Rolle, ob nasses Laub reinkommt?

      Bei voller Sonneneinstralung muss es doch da drinnen "sauwarm" gewesen sein..., oder?

      P.S. Da war aber der Maulwurf in deinem Garten schon ganz schön fleißig...!
      Patrick
      Wohnort: 76744 Wörth am Rhein
      (bei Karlsruhe)

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von ogretzky99 ()

    • Original von ogretzky99
      Super! Da ist ja dein Projekt ein voller Erfolg! Und der ganze Kompost hat deine Stämme nicht zum faulen gebracht?


      ja, genau wie voriges Jahr. Faulen kann da nichts - ist der Gerbsäure der Nußbaumblätter zu verdanken. Hier mal etwas zum Nachlesen.

      Inhaltsstoffe Walnuss

      Kompostierung von Blättern. Wenn es dich näher interessiert - hier im Thread stehen irgendwo noch bessere Links.


      Da spielt es also überhaupt keine Rolle, ob nasses Laub reinkommt?

      ...wie ich es oben bereits erwähnte -> das ist sogar Vorraussetzung. Normalerweise kommt die Feuchtigkeit ja aus dem Kompostgut selber - bei meinem Komposter dient die Feuchtigkeit aber nur dem Frostschutz, denn Kompostbakterien (die die Feuchtigkeit brauchen) gibt es bei den Gerbsäureblättern nicht.


      Bei voller Sonneneinstralung muss es doch da drinnen "sauwarm" gewesen sein..., oder?


      nö - der Zylinder ist ja voller Blätter, welche unendlich viele kleine Hohlräume bilden. Ist genauso wie bei einer Urwaldraupe, die sich in selbst erzeugten (giftigen) Schaum verpuppt. Der Schaum (eingeschlossene Luftbläschen) dient als Temperaturpuffer.

      Sicher, durch die angebrachte Folie ist die äußere Schicht schon der Sonnenheizung ausgesetzt - dauert aber bist das bis ins Innere strahlt - meist kommt dann auch noch die kühlende Nacht dazwischen.


      P.S. Da war aber der Maulwurf in deinem Garten schon ganz schön fleißig...!


      ...hör bloß auf - so schlimm wie dieses Jahr war es noch nie - kann die halbe Wiese neu machen.

      PS: ...das 'Projekt' ist keine freiwillige Entscheidung - ich habe hier fast nur Nussbäume zur Verfügung.

      -volker-

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Volker S ()

    • Hi Kurt,

      das kommt wohl hauptsächlich auf Deine Wohngegend an.

      In Gegenden mit lanfristig ;smilie[335] - Temperaturen ist es bestimmt sinnvoller sich einen Komposter einzurichten, der auch ordentlich einheizt. Hier im Threadanfang hat ja Christoph (biosphäre) seinen Warmkomposter vorgestellt.


      -volker-
    • Hi Kurt,

      da ich hier am Niederrhein wohne, hoffe ich auch weiterhin auf moderate Winterdurchschnittstemperaturen. Es ist ja mehr die Wärmesumme ausschlaggebend, als sich gegenseitig mit absoluten Minimalwerten übertrumpfen zu wollen (das sagt pflanzentechnisch recht wenig über die Härte des Winters aus).

      Falls ich hier aber an einem Stück langfristigen Dauerfrost bekommen würde (mit ebenfalls heftigen Minimalwerten), wäre ein normaler Komposter wohl angebrachter.


      -volker-
    • Aha !

      Ich frag nur noch einmal um sicherzugehn daß ich Dich verstanden habe :

      Du machst es nicht wärmer weil Du nicht glaubst daß es notwendig ist und nimmst deshalb nur das wenig "wämeliefernde" Nußbaumlaub, und nicht weil Du glaubst daß zu viel Wärme Schaden würde, richtig ?

      Servus !

      Kurt
      Das was man Dir nicht tu,
      das füg auch keinen Andrem zu !

      Kung-Fu-Tse ( Konfuzius )
    • Hallo Kurt,

      hauptsächlich habe ich es mit Nußbaumlaub probiert, weil ich hier in meinem Garten gar keine Alternative habe (oder glaubst Du, das ich im Herbst auch noch bei meinem Nachbarn - der eine riesengroße Rotbuche hat - fegen gehe?).

      ...ansonsten stimmt Deine Schlussfolgerung. Bloß ein "zuviel" ist eigentlich auch nie gut. Wenn Du einen sehr großen Komposter (mit hoch reaktiven Kompostgut) zusammen schnitzt, können da schon hohe Temperaturen entstehen. Industriekomposter kommen locker innerhalb kürzester Zeit auf 70°C und mehr (mit aktivem Gebläse und zerkleinerter Biomasse). Und selbst Cristoph kam mit seinem Ungetüm auf > 40°C.
      Im Prinzip würde ich mir auch dann Gedanken über eine irgendwie geartete Kühlung machen, falls es auf die 50° zusteuern würde.

      ...und immerzu die Banane zurückzuschneiden (weil sie bei den hohen Temperaturen gut wächst), wäre mir mittlerweile etwas zu umständlich.

      Aber wenn Du in sehr kalten Regionen wohnst, gibt es wohl keine besseren Alternativen als seinen Schutz mit Warmkompostern durchzuführen.

      Dies soll aber kein Alleinstellungsmerkmal sein. Mit Strohschutz kenne ich mich überhaupt nicht aus. Evtl. sind das auch Komposter. Das Stroh wird zwar furztrocken sehr dicht im Spätherbst verpresst (und von daher redet man nicht von Kompostern), aber das das alles so trocken bis zum Frühjahr bleibt stelle ich mal in Frage (und sobald Feuchtigkeit eindringt ist das Prinzip des Komposters erfüllt - Wärmebildung durch Bakterienaktivität = Stoffumsatz).
      Eine weitere Alternative wäre ein Styroporturm mit aktiver Beheizung. Hiermit hast Du eine optimale Kontrolle der Temperaturen. Bei sehr guter Isolierung gibt es sogar Einsparpotenziale seitens des Stromverbrauches. Ist mir meine Basjoo aber nicht wert.

      -volker-

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Volker S ()

    • Hallo Volker

      Sorry das ich mich hier mal in eure Diskussion reinhänge.

      Der Kurt kommt aus Wien, also eine andere Ecke von den Temps her als wir. Klimatisch dürften wir auf der selben Wellenlänge liegen im Jahresmittel.

      Könntest Du mir mal deine Log-Dateien bezüglich deines Komposters zukommen lassen, da ich jetzt schon an den Winter 10/11 denke ;smilie[82] . Wie Du schon geschrieben hast geht es bei uns nicht um die Extremwerte sondern man sollte schon den Mittelwert betrachten, bei mir sind es USDA 8a mit Tendenz zum b da City-Lage. Also die 8a am Niederrhein sollten bei dir auch passen. Im Mittel waren wir zwar im Februar 3° zu Tief, aber was solls es ist Winter und Natur. Über Anhaltswerte würd ich mich freuen, dann könnte ich den kommenden Winter vorbereitet gelassen entgegen sehen.

      MfG

      Jürgen

      p.s.: Kurt nicht bös sein, aber ich warte immer noch auf die Temps von Valencia.
      MfG Jürgen Click for Düren, Deutschland Forecast
    • Ich hatte ja im Oktober nachgefragt, wie es aussieht mit Heu. Ich könnte hier vom Bauern Kubikmeterweisse zusammengepresstes Heu für einen winterschutz bekommen! aber davon wurde mir abgeraten, wenn es einmal Feuchtigkeit gezogen hätte..., dann hätte ich das große Problem.

      Aber da beginnt doch dann auch das Prinzip der Kompostierung, wenn an Heu das Wasser kommt
      Patrick
      Wohnort: 76744 Wörth am Rhein
      (bei Karlsruhe)
    • @Patrick,
      bei Heu ist die Gefahr des Verschimmeln wohl weitaus größer als bei Stroh, Blätter usw.

      @Jürgen,
      joo, 8a passt hier wohl auch recht gut. Der Januar war hier 3,4°C zu kalt. Um an meine Temperaturdaten zu kommen, brauchst Du nur auf meinen Wetterbutton (unter meinem Beitrag das Palmenbild) klicken -> dann im Menü auf der rechten Seite auf 'Grafik/Wochen' klicken / danach kannst Du Dir das Jahr was Du beobachten möchtest aussuchen. Gibt natürlich auch andere Diagramme - die zeigen aber meist nur die Durchschnittstemperaturen.
      Nur die Wochen und Tagesdiagramme zeigen die aktuellen Temperaturen.
      ...ich hoffe Du kommst damit klar.


      -volker-

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Volker S ()

    • Meine Meinung

      "Eine weitere Alternative wäre ein Styroporturm mit aktiver Beheizung."
      -> Habe ich in der Stadt so gemacht : 8 EUR Stromkosten sind es mir wert. Vgl. mit Neupflanzung, für 8EUR kriegste gareda mal nen geschlüpften Klon.

      Heu : nie verwenden fällt ekelig zusammen und schimmelt/Fault wenn nass

      Stroh : jein, wird durch Luftfeuchte auch feucht hat aber keinerlei Kompostiereffekt. Bei großer Menge also Verbauung von ganzen Ballen gute Isloierwirkung, aber enormer Flächenbedarf und Materialbesorgung/entsorgung

      Laubkomopster : Entweder Kompost mit entsprechendem Volumen, wenn man das Material hat (im Wendland habe ich es und kann dort nicht heizen, es sind zwei Laubkomposter mit Laub etwas losem Styropor drin, trotzdem jedes Jahr zurückfrieren, da es dort jedes Jahr sehr kalt wird (kontinental wie in Berlin)).
      Material lässt sich im Frühjhar gut als Mulch verwenden (es sei denn Nußbaumlaub, wir wir es haben, ich mische das es immer mit Buchenlaub )
      Thorsten
      Wer Palmen knebelt oder fesselt wird schon wissen warum....