Gestern war ich beim Obi(wan Kenobi) ;smilie[124] , eigentlich, um u.a. nach einer Heizmatte für meine Palmensamen zu suchen (die sie leider nicht hatten).
Dafür konnte ich mal wieder nicht an der Pflanzenabteilung vorübergehen, die wirklich einiges für den Palmenfreund zu bieten hatte: Außer den üblichen Chamaedorea elegans, Kentia- und Goldfruchtpalmen gabs u.a. (1,5 bis 2 m) große Fischschwanzpalmen und Phoenix Roebelenii in verschiedenen Größen. Ich bin letzen Endes auch wieder mit 'ner neuen Palme nach Hause gekommen (wem von euch kommt das bekannt vor?): Einen kleinen 6er-Tuff Betelpalmen (Areca catechu) für 5,50 Euro.
Sie hätten auch schöne (ca. 1,5 m) große Areca triandras für 35,- gehabt, aber da wäre es schon eng geworden in meiner Wohnung. Angeblich wären die ja besser als Zimmerpflanzen geeignet, weil sie weniger feuchte Luft vertragen, aber was solls, ich versuche jetzt einfach mal mein Glück mit der A. catechu. Vielleicht habt Ihr ja noch ein paar Erfahrungen mit der Betelpalme, die Ihr mir weitergeben könnt...?

So, jetzt habe ich Deinen Rat befolgt (an anderen Stellen im Internet habe ich auch ähnliche Empfehlungen gefunden), und die 6 Pflanzen in getrennte Töpfe gepflanzt. Das war eine ziemlich große Aktion (ein ganzer Nachmittag), was aber eher an den besonderen Töpfen lag, die erst vorbereitet werden mussten:
Als Pflanzgefäße hatte ich schön hohe, schlanke Wasserhyazinthentöpfe als Sonderangebot bei einem Billigladen entdeckt (5,- /Stck.). Sie hatten zwar einige kleine Kratzer und Macken,die aufgrund des dunkelbraunen Anstrichs deutlich hervorstachen; die konnte ich aber mit einer passenden Beize, die ich zufällig noch hatte, korrigieren. Leider war der dazugehörige Zinkeinsatz bei weitem nicht so tief wie der Topf. Deshalb habe ich zuhause dessen Boden entfernt.
Als Innenverkleidung verwendete ich dann längliche Plastikbeutel (Verpackung von Laserdrucker-Kartuschen, gewaschen!), die ich innen durch die "Zink-Trichter" führte, am oberen Rand umschlug, und zwischen Topf und Einsatz einklemmte. Zwei kleine (Ablauf)löcher ca. 5 cm über dem Boden waren schon vorhanden. Etwa bis dahin füllte ich die Tüte mit groben Kieseln als Drainage auf. Darauf kam ein Stückchen Gärtnervlies, das ein starkes Ausschwämmen der Erde in die Drainage verhindern soll. Als Erde verwendete ich eine Mischung aus Kokohum, Blumenerde, Sand, Lehm und Perlite.
Das Entwirren der Areca-Wurzeln aus dem engen 6er-Tuff war nicht einfach, gelang am Ende aber doch ohne größere Beschädigungen. Anschließend habe ich ihnen noch ein Tauchbad in ST gegönnt. Die Pflanzen habe ich dann so tief eingepflanzt, daß die noch anhaftenden Samen vollständig von Erde bedeckt sind - war das richtig?

Die einzelnen Schritte und das Ergebnis der gesamten "Trennungs-Aktion" könnt Ihr in folgenden Bildern nochmal sehen:



So, jetzt wisst ihr, was ich den ganzen (verregneten) Sonntagnachmittag gemacht habe...;smilie[158]

Hier ist ein trauriger Nachtrag zum Thema: Mittlerweile haben 2 der 6 Pflanzen gelbe Blätter bekommen!
Was könnte denn die Ursache sein? Vielleicht, daß sie etwas direkte Sonnenstrahlung durchs Fenster abbekommen haben?
Oder daß ich sie beim Umtopfen soweit eingegraben habe, daß auch die Samen mit Erde bedeckt sind? Aber dann müssten doch eigentlich alle 6 gleich reagieren, oder?
Mittlerweile habe ich sie noch schattiger (ganz ohne direkte Sonne) gestellt, aber der Prozeß des Gelbwerdens geht weiter. Auffällig ist, daß es die beiden Pflanzen sind, die durch ihre Position noch am meisten Sonnenstrahlen abbekommen haben. Allerdings dachte ich, daß sich Sonnenschäden in Form von braunen Flecken auf den Blättern zeigen...

So, ich habe jetzt mal zwei Fotos angefügt. Eines zeigt eines der gelben Blätter, das andere eines, das gerade gelb wird. Nach welchen Problem sieht das eurer Meinung nach aus?
Schädlinge (z.B. Spinnmilben) konnte ich wirklich keine entdecken.

Danke Markus für Deine offene, aber konstruktive Kritik ;smilie[57]

Original von Markus
Hallo,
diese Areca Art habe ich schon vor langer Zeit aufgegeben da geht auch nichts mit Temperatur runterfahren die sind Volltropisch brauchen ganzjährig hohe Luftfeuchte und viel Wärme.

Ich muß auch nicht die Temperatur runterfahren, da sie im Wohnzimmer stehen. Nur die Luftfeuchtigkeit ist (wie bei den meisten tropischen Pflanzen) ein Problem; dafür habe ich eigentlich ein altes, großes Aquarium, umfunktioniert als Gewächshaus, damit komme ich auf über 80%. Allerdings sind die Betelpälmchen mit dem hohen Topf jetzt schon zu hoch dafür (>50cm).

Original von Markus

Letzte Rettungsmaßnahmen wären Luftfeuchte erhöhen auf mindestens 80% Temperatur am Tage hochfahren auf 30 - 35°C Nachts nicht unter 20° und nochmal vorsichtig austopfen Wurzeln genaustens auf Bruchstellen kontrollieren diese sauber ohne Druck mit einer Rasierklinge abschneiden und mit Holzkolepulver einpudern.
Nun wieder neu topfen und zwar diesesmal in ein Gemisch aus 70% Torf 30% Maurersand sowie etwas Holzkohlepulver beimischen.
Meinen Erfahrungen nach sind die ersten 14 Tage entscheidend überstehen sie diese ohne grosse sichtbare Probleme sind sie erst mal überm Berg.

Also werde ich das mal mit dem Umtopfen probieren, dann kann ich auch niedrigere Töpfe verwenden; so passen sie erstmal wieder ins Gewächshaus.

Ein Beitrag über Erdmischungen und Fäulnis wäre wirklich mal eine gute Idee (falls Du mal Zeit findest), denn ich verstehe noch nicht ganz, was bei meiner Erdmischung (die ich übrigens von der Palme Per Paket - Webseite habe) die Fäulnis so begünstigt. Der Torf (bzw. Blumenerde) kanns ja wohl nicht sein, den empfiehlst Du ja auch.

Original von Markus

Wenn schon trennen dann richtig wenn ich welche trenne opfere ich lieber ein paar und erhalte statt dessen mehr Wurzeln bei den anderen.

Vielleicht habe ich das unabsichtlich sogar so gemacht, denn 2 von den 6 geht's noch ganz gut...

Original von Markus
Das Problem liegt aber am PH Wert mein Gemisch ist stark sauer hier halten sich nicht viele Fäulnissbakterien es fehlt ihnen der Nährboden dazu. Abgeschnittene Wurzeln neigen nun mal sehr zur Fäulniss um diese einzuschränken sollst Du mein Gemisch benutzen.

Okay, verstanden...
Muss ich jetzt aber extra einen Sack Torf kaufen (kostet mindestens genauso viel wie die Betelpalmen, wegen denen ich das alles hier mache)? Außerdem unterstützt man damit ja anderswo die Umweltzerstörung...
marktcheck.greenpeace.at/1082.html
Uh-Oh...hoffentlich habe ich jetzt da nicht in ein Wespennest gestochen..
;smilie[81]
Oder kann ich evtl. auch auch meine Blumenerde verwenden? Wenn es nur um den PH-Wert geht: den könnte ich vielleicht auch mit sauerem Giesswasser beeinflussen, oder?
Ich vermute mal, Kokohum ist in diesem Fall aber kein geeigneter Ersatz für den Torf, stimmt das?

Mit saurem Gießwasser meine ich Wasser, das nach folgender Methode aufbereitet wurde:

kuebelpflanzeninfo.de/pflege/wassauf.htm#Methode1

Ich finde, das klingt relativ vernünftig und praktikabel.
Meinst Du, es würde ausreichen, wenn ich meine normale Blumenerde in der Mikrowelle entkeime und die Pflanzen anschliessend nur noch mit diesem "angesäuerten" Wasser giesse?