Chamaerops Humilis am Naturstandort

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    • Chamaerops Humilis am Naturstandort

      Hallo,

      auf Mallorca am Cap Formentor habe ich mir einige in der Natur wachsende Zwergpalmen genauer angeschaut.
      Die meisten wachsen da als Büsche,weil sie im Winter doch schon einige Schäden erleiden. Erstaunlicherweise ist der Standort dort auch schon für C. hummilis fast grenzwertig.
      Wenn man sich mehrere Palmen anschaut stellt man fest, wie wiederstandsfähig die Zwergpalme ist.

      Deutliche Winterschäden an den älteren Blättern:




      Hier noch deutlichere Schäden. Die Grünen Blätter müssen von diesem Jahr sein.




      Herzschäden scheinen da keine Seltenheit zu sein:
      Den Speer habe ich neben der Palme liegen sehen. Ein Wedel ließ sich ganz leicht ziehen. Die geschädigten Teile liegen auf der Palme im Foto. Man sieht deutliche Faulstellen und ein Loch am Stammende.



      Dass so etwas nicht gerade eine Ausnahme ist, beweist dieses Bild:

      Viele mittelgroße abgestorbene und schon von der Hauptpalme gelöste Stämme.




      Unten im Bild sieht man zwei größere Stämme einer Zwergpalme, die diesen? Winter nicht überlebt haben:




      Und wie es nun mal bei der Frosthärte der Exoten mal so ist, findet man neben den schwächlich und buschförmig wachsenden Zwerpalmen auch einige wenige wirklich harte Exemplare mit großen Stämmen fast ohne Winterschäden:
      Diese stehen zwar nicht so exponiert auf dem Hügel, doch haben sie auch keinen Schutz um sich herum, wie die buschförmigen Exemplare.



      Eine Zwergpalme in Deutschland mit Stamm über den Winter zu bringen ist nicht leicht, aber mit etwas Mulch dürften einige Zwergpalmen bei uns überleben?...auch wenn sie nur buschförmig wachsen.
      Grüße, Gregor
    • Hallo Gregor,

      danke für den interessanten Bericht! Weiter südlich "Costa del Sol" Festland haben die Zwergpalmen es leichter. Hier mal ein Bild von dort:



      In den Bergen wachsen die überall wild aber auch hauptsächlich in Buschform:



      Meine hat aber auch überlebt, worüber ich mich sehr gefreut habe: (hatte alle Wedel verloren)

      Gruss Merkur

      Niedersachsen, Klimazone 7b (tD)
    • Hallo Gregor.

      Die Schäden sind schon merkwürdig, da man Speerverlust eigentlich immer dem Frost zuschreibt.

      Diese Bilder verdeutlichen, Frostschäden können es nicht sein, Frost gibt es auf Mallorca kaum, schon gar nicht am Cap Formentor.

      Was bleibt als Ursache?
      Nässe und daraus resultierende Fäulnis.
      Im Winter ist es dort sehr nass.

      Aber diese Schadensursachen werden ja oft abgestritten.

      Volker
    • Das sind Salzschäden, die man im Frühjahr überall auf Mallorca bei Palmen in unmittelbarer Küstennähe findet. Bei Sturm fliegt die salzige Gisch oft mehrere Hundert Meter weit. Deutliche Unterschiede in der Schädigung sind zu sehen, wenn einige Palmen direkte Sichtverbindung zum Wasser haben und andere durch Gebäude geschützt werden.
      Jetzt kann nur noch die globale Erwärmung helfen.
      Olga

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    • Hallo Volker,

      meinte nur, das die
      Palmen letzten Winter ja auch Speerschäden von der vielen feuchtigkeit haben könnten (Aber kenn mich da nicht aus) Und laut Aussage eine Bekannten, die auf Malle (Santa Ponsa) lebt, hat es letzten Winter einige dahingerafft, weil es wohl seit vielen Jahren der schlimmste und längste Kälteeinbruch war !
      Gruß Jutta
      Eine Mutter ist der einzige Mensch auf der Welt, der dich schon liebt, bevor er dich kennt.
    • Da wird die Feuchtigkeit zusammen mit den niedrigen Temperaturen dran Schuld sein. Zwergpalmen mögen Kälte und Feuchte gleichzeitig nicht besonders....ob die salzhaltige Luft auch nicht?

      Ich habe angenommen, dass auf Mallorca -5°C schon manchen Winter vorkommen.


      Ich habe/hatte seit etwa 17Jahren eine Zwergpalme im Kübel vor dem Haus stehen, die ich meistens erst ab mehrmaligen -5°C reingestellt habe. An ihr konnte ich Jahr für Jahr die gleichen Schäden an den Rändern der alten Wedeln beobachten, doch Herzfäule hatte sie noch nie.


      Die besagte Zwergpalme hatte ich diesen Winter draußen im Kübel überwintert, da sie zu groß wurde. Der Hauptstamm war hin, doch die Ableger waren nach leichter Abdeckung mit Vlies noch Ok geblieben.
      Grüße, Gregor

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Gregor ()

    • Niedrige Zwergpalmen

      Hallo,
      ich habe mich (mal wieder) ein wenig mit der Biologie der Chamaerops humilis beschäftigt. Dabei bin ich auf ein altes "Problem" gestoßen:
      An einigen Naturstandorten wächst sie eher strauchartig, erreicht kaum Mannshöhe. Abbildungen sind hier in diesem Thread zu finden (v. a. Beiträge 1 und 5 von Gregor und Volker) sowie in diesem alten Beitrag von Dirk (Bilder 2 - 4). Man liest in diesem Zusammenhang gelegentlich auch den Begriff "Palmetto-Formation". Die wissenschaftliche Bezeichnung ist nach meiner Meinung die "Garigue": eine niedrige, mediterrane offene Strauchvegetationsform, in der C. humilis vorkommen kann.
      Egal..., was mich interessiert ist Folgendes: Eine Chamaerops wächst, wie (fast) alle Palmen, mit einem Herzen pro Stamm. Das bedeutet, je älter sie wird, desto weiter wächst auch automatisch ihr Stamm. Das träfe auch dann zu, wenn die Wedel abgefressen, Salz- oder Kälteschäden erleiden würden - da jeder neue Speer theoretisch eine Stammverlängerung bedeutet, und grüne Wedel stets vorhanden sind.
      Nach meiner Meinung ergeben sich nicht viele Möglichkeiten, um das Auftreten niedriger Zwergpalmen an an den betreffenden Standorten zu erklären:

      1) Alle C. humilis in der Garigue werden nicht alt
      2) Ihr Stamm ist niederliegend (aber u. U. dennoch recht lang)
      3) Der Stamm wird ständig durch Erdrutsche zugeschüttet, so dass der größte Teil unter der Erde liegt (dies wurde bereits von Dirk so beschrieben. Scheint mir als alleinige Erklärung aber nicht ausreichend zu sein)
      4) Der Hauptstamm stirbt nach einer Weile und die Kindel überwachsen ihn dann (dann müssten die einzelnen Individuen eigentlich mit der Zeit sehr große Flächen in Anspruch nehmen)

      Weitere Möglichkeiten fallen mir nicht ein. C. humilis ist bekanntermaßen keine schnell wachsende Palme, und unter ungünstigen Bedingungen wird es sicher entsprechend noch langsamer vorangehen. Aber in etlichen Jahren des Wachstums nicht über 1 - 2 m Höhe hinauszukommen, ist schon merkwürdig für eine Pflanze deren Wachstumszentrum nun mal "oben" sitzt...

      Ich hoffe, es ist einigermaßen verständlich, was ich meine... Vielleicht hat jemand eine Idee oder eigene Beobachtungen an den Pflanzen am Naturstandort gemacht, die für die Klärung hilfreich sein könnten?
      Wenn man wüsste, was sie klein bleiben lässt, könnte man an der eigenen C. humilis zu Hause vielleicht auch sehr lange Freude haben, ohne dass sie einem über den Kopf wächst...

      Gruß
      Matthias
    • Matthias H schrieb:

      ohne dass sie einem über den Kopf wächst...
      Hallo Matthias, habe meine (im Topf!) schon 3 Jahre und die wächst so gut wie gar nicht. Eine ehemalige Kundin hat eine (im Kübel) die ist schon 24 Jahre alt, stark verzweigt aber nicht höher als einen Meter. Also wird es wohl, zumindest im Topf, Jahre dauern, bis die einem über den Kopf wachsen und das werde ich wohl nicht mehr erleben ;) Gruß Lutz
    • Hallo Matthias

      Deine These ist sehr interessant und ich habe das auch schon beobachtet .In der Garige wachsen sie nahezu stammlos und bleiben buschig ,meine Erklärung dazu ist der eher sehr nährstoffarme Standort ,da die Untergründe nahezu felsig sind und die Wurzeln tief nach Wasser suchen müssen .Zudem kommt immer wieder Tierfrass dazu ,stetige Winde und im Sommer enorme Hitzesummen ,auch machen konkurierende und schnellwachsendere Pflanzen den Chamaeropsen das leben schwer,aber ganau wissen warum das so ist ,tue ich auch nicht .
      Wenn man sich dann die Chamaeropsen in manch einer Hotelanlage ansieht ,dann fragt man sich oft wie das Möglich ist,das sie dort fast 3 meter erreichen . Eine Erklärung warum sie dort wesentlich höher werden habe ich ,sie bekommen durch die täglichen Wassergaben durch die Sprenkleranlagen jeden Tag Wasser ,was natürlich Ideal ist ,wahrscheinlich werden sie auch noch gedüngt ,ältere Wedel werden jedesmal entfernt und Tierfrass ist auch nahezu ausgeschlossen .
      Liebe Grüsse aus dem Aachener Raum, René ::w

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