Ich hatte etwas Zeit für Experimente und habe mein Styrodurschutzbautenkonzept um eine Hellüberwinterungsvariante erweitert. Darin werden Energiepar-Arbeitsleuchten als (geregelte) Heizquelle eingesetzt. Temperaturregler ist der bekannt UT-200.
Der Test erfolgte im Schutzbau meiner Phoenix canariensis (1,5 m² Grundfläche, ca. 2 m³ Volumen, 6 cm dickes Styrodur), den ich vorerst frostfrei halten möchte (die Phoenix wurde erst im Oktober 2010 ausgepflanzt). Die geregelte "Lichtheizung" hat aber nicht das Ziel, in jedem beliebig strengen Winter Frostfreiheit sicher zu stellen. Sie soll lediglich ein besserer Ersatz (= etwas leistungsfähiger und mit viel Licht) für Grabkerzen sein!
1. Versuch
Eine Energiespararbeitsleuchte von ELRO mit 32 W Leistung (17 EUR im Baumarkt, IP54!) sollte die bis dahin verwendete Grabkerze ersetzen. Ergebnis: Die Grabkerze hält den Schutzbau etwas wärmer. Anders als von mir angenommen hat eine Grabkerze nicht 25 W Wärmeleistung sondern zwischen 40 W und 45 W ...
Zwar bleibt der Schutzbau auch mit den 32 W frostfrei, aber dafür muss die Beleuchtung 24 Stunden zugeschaltet bleiben. Die Leistung ist für eine richtige Regelung zu klein. Daher war ein 2. Versuch fällig ...
2. Versuch
Eine weitere Energiespararbeitsleuchte von ELRO mit 38 W Leistung wurde in den Schutzbau gesetzt. Idealerweise hat diese eine integrierte Steckdose, so dass ich über diese Leuchte die andere Arbeitsleuchte mit anschließen konnte. Diese Leuchte war etwas teurer (29 EUR im Baumarkt), ist aber auch für den Außeneinsatz im Schutzbau geeignet (IP44). Beide Leuchten zusammen haben 70 W Wärmeleistung und eine Lichtleistung von zusammen 5.000 Lumen. Hiermit funktioniert jetzt auch die Temperaturregelung mit ausreichend Reserve.
Wetterschutz und Reglerplatzierung
Wichtig war mir die optimale Wetterfestigkeit der Elektrik. In verschiedenen Foren war ja schon von Schutzbaubränden berichtet worden. Aber auch ein Ansprechen des FI-Schutzschalters wollte ich sicher vermeiden.
Ich habe daher eine Lösung gewählt, bei der nur ein Verlängerungskabel und (theoretisch) das separate Temperaturfühlerkabel des UT-200 in den Schutzbau gelegt wird. Die Kupplungsstelle des Verlängerungskabels sitzt dabei in einem sog. "Kabelsafe" und ist dadurch auch gut spritzwassergeschützt. Sehr problematisch für den Außeneinsatz ist der UT-200. Er hat lediglich die Schutzklasse IP20, was im Klartext bedeutet: Keinerlei Schutz gegen das Eindringen von Feuchtigkeit! Richtige Wetterschutzkästen sind sehr teuer, so dass ich die Idee einer Platzierung im Schutzbau oder direkt daneben dann doch verworfen habe. Und einfach selber einen behelfsmäßigen Schutz zu bauen war mir auch zu riskant, da ich die Gefahr der Kondensation von Luftfeuchte im Gerät nicht ausschließen kann.
Der UT-200 schaltet bei meiner Lösung die wetterfest gestaltete Außensteckdose am Haus und sitzt ca. 25 m vom Schutzbau entfernt trocken und gut zugänglich im Heizungskeller. Es war absolut problemlos, das Fühlerkabel auf 25 m zu verlängern. In der Ausführung für "Nicht-Elektriker" erfolgt diese Verlängerung über ein separates Kabel. Allerdings habe ich das selber anders gelöst ...
[Ab hier nur nachmachen, wenn fundiertes Wissen der Elektrotechnik vorliegt!]
Ich wollte nur ein stabiles Kabel zum Schutzbau legen, also kein zusätzliches Kabel für den Temperaturfühler des UT-200! Hierzu habe ich ein spezielles Verlängerungskabel gebastelt, von dessen 5 Adern 3 ganz normal für die 230 V-Verlängerung (Phase, Nulleiter, Erde) verwendet werden und die beiden zusätzlich Adern herausgeführt werden und zur Verlängerung des Temperaturmessfühlerkabels dienen. Am im Schutzbau liegenden Ende des Spezial-Verlängerungskabels (Ölflex-Leitung für 0,6/1 kV, Prüfspannung 4 kV) wurde der NTC-Widerstand des UT-200 Messkabels angelötet (und mit Schrumpfschlauch isoliert und wetterfest gemacht). An der Außensteckdose des Hauses wurden ebenfalls 2 zusätzliche Adern herausgeführt (ich hatte beim Bau des Wintergartens auf Verdacht 5-adrige Installationsleitung gelegt). Dort erfolgt die Verbindung über eine Lüsterklemme (befindet sich regengeschützt in einer verschlossenen Nische). Im Keller wird dann die "verlängerte Messleitung" aus dem Verteiler geholt und auf den UT-200 gegeben.
Langer Rede kurzer Sinn: Man kann das Messkabel des UT-200 auch in einem gemeinsamen Kabel mit der 230 V-Spannungsversorgung (auf galvanisch 100 % getrennten Adern!) verlängern. 25 m Verlängerung funktionieren auf jeden Fall. Evtl. muss man aber den Stecker drehen, wenn zufällig die Phase der 230 V-Leitung direkt neben der Messleitung liegt. Dann kann die Messung um 0,7 °C hin- und herdriften (induktive Einstrahlung der 50 Hz Wechselspannung). Wenn die Phase nicht direkt neben einer der beiden Messleitungsadern liegt, ist die Messung absolut stabil. Einzig eine leichte Erhöhung der gemessenen Temperatur kann man bei 25 m Verlängerung feststellen. Mein UT-200 hat vor Verlängerung der Messleitung 0,1 °C zu wenig angezeigt, jetzt liegt er genau richtig.
Hier ein paar Bilder:
Der teilgeöffnete Schutzbau mit den beiden Energiespararbeitsleuchten:
Man sieht hier auch die beiden "Kabelsafes" (rot und gelb) als Witterungsschutz für die Steckverbindungen.
Die Außenansicht des Schutzbaus mit dem "Kombiverlängerungskabel" für 230 V und Messfühlerverlängerung:
Detailansicht der Außensteckdosen-Nische (mit der Klappe davor):
Wie man sieht, kommt aus der Steckdose nur das eine Ölflexkabel.
Und als letztes der UT200 im Heizungskeller:
Das Kabel, welches in der 230 V-Steckdose des UT-200 steckt, versorgt die Außensteckdose. Wenn man sie ganz abschalten will, wird einfach das Kabel gezogen. Soll die Steckdose im Sommer "normal" (= ohne Regler) betrieben werden, dann kommt der Stecker direkt in die Steckdose neben dem UT-200. Am UT-200 ist das verlängerte Messkabel (rot) mit Cinch-Steckern angeschlossen.
Gruß
Thomas
Der Test erfolgte im Schutzbau meiner Phoenix canariensis (1,5 m² Grundfläche, ca. 2 m³ Volumen, 6 cm dickes Styrodur), den ich vorerst frostfrei halten möchte (die Phoenix wurde erst im Oktober 2010 ausgepflanzt). Die geregelte "Lichtheizung" hat aber nicht das Ziel, in jedem beliebig strengen Winter Frostfreiheit sicher zu stellen. Sie soll lediglich ein besserer Ersatz (= etwas leistungsfähiger und mit viel Licht) für Grabkerzen sein!
1. Versuch
Eine Energiespararbeitsleuchte von ELRO mit 32 W Leistung (17 EUR im Baumarkt, IP54!) sollte die bis dahin verwendete Grabkerze ersetzen. Ergebnis: Die Grabkerze hält den Schutzbau etwas wärmer. Anders als von mir angenommen hat eine Grabkerze nicht 25 W Wärmeleistung sondern zwischen 40 W und 45 W ...
Zwar bleibt der Schutzbau auch mit den 32 W frostfrei, aber dafür muss die Beleuchtung 24 Stunden zugeschaltet bleiben. Die Leistung ist für eine richtige Regelung zu klein. Daher war ein 2. Versuch fällig ...
2. Versuch
Eine weitere Energiespararbeitsleuchte von ELRO mit 38 W Leistung wurde in den Schutzbau gesetzt. Idealerweise hat diese eine integrierte Steckdose, so dass ich über diese Leuchte die andere Arbeitsleuchte mit anschließen konnte. Diese Leuchte war etwas teurer (29 EUR im Baumarkt), ist aber auch für den Außeneinsatz im Schutzbau geeignet (IP44). Beide Leuchten zusammen haben 70 W Wärmeleistung und eine Lichtleistung von zusammen 5.000 Lumen. Hiermit funktioniert jetzt auch die Temperaturregelung mit ausreichend Reserve.
Wetterschutz und Reglerplatzierung
Wichtig war mir die optimale Wetterfestigkeit der Elektrik. In verschiedenen Foren war ja schon von Schutzbaubränden berichtet worden. Aber auch ein Ansprechen des FI-Schutzschalters wollte ich sicher vermeiden.
Ich habe daher eine Lösung gewählt, bei der nur ein Verlängerungskabel und (theoretisch) das separate Temperaturfühlerkabel des UT-200 in den Schutzbau gelegt wird. Die Kupplungsstelle des Verlängerungskabels sitzt dabei in einem sog. "Kabelsafe" und ist dadurch auch gut spritzwassergeschützt. Sehr problematisch für den Außeneinsatz ist der UT-200. Er hat lediglich die Schutzklasse IP20, was im Klartext bedeutet: Keinerlei Schutz gegen das Eindringen von Feuchtigkeit! Richtige Wetterschutzkästen sind sehr teuer, so dass ich die Idee einer Platzierung im Schutzbau oder direkt daneben dann doch verworfen habe. Und einfach selber einen behelfsmäßigen Schutz zu bauen war mir auch zu riskant, da ich die Gefahr der Kondensation von Luftfeuchte im Gerät nicht ausschließen kann.
Der UT-200 schaltet bei meiner Lösung die wetterfest gestaltete Außensteckdose am Haus und sitzt ca. 25 m vom Schutzbau entfernt trocken und gut zugänglich im Heizungskeller. Es war absolut problemlos, das Fühlerkabel auf 25 m zu verlängern. In der Ausführung für "Nicht-Elektriker" erfolgt diese Verlängerung über ein separates Kabel. Allerdings habe ich das selber anders gelöst ...
[Ab hier nur nachmachen, wenn fundiertes Wissen der Elektrotechnik vorliegt!]
Ich wollte nur ein stabiles Kabel zum Schutzbau legen, also kein zusätzliches Kabel für den Temperaturfühler des UT-200! Hierzu habe ich ein spezielles Verlängerungskabel gebastelt, von dessen 5 Adern 3 ganz normal für die 230 V-Verlängerung (Phase, Nulleiter, Erde) verwendet werden und die beiden zusätzlich Adern herausgeführt werden und zur Verlängerung des Temperaturmessfühlerkabels dienen. Am im Schutzbau liegenden Ende des Spezial-Verlängerungskabels (Ölflex-Leitung für 0,6/1 kV, Prüfspannung 4 kV) wurde der NTC-Widerstand des UT-200 Messkabels angelötet (und mit Schrumpfschlauch isoliert und wetterfest gemacht). An der Außensteckdose des Hauses wurden ebenfalls 2 zusätzliche Adern herausgeführt (ich hatte beim Bau des Wintergartens auf Verdacht 5-adrige Installationsleitung gelegt). Dort erfolgt die Verbindung über eine Lüsterklemme (befindet sich regengeschützt in einer verschlossenen Nische). Im Keller wird dann die "verlängerte Messleitung" aus dem Verteiler geholt und auf den UT-200 gegeben.
Langer Rede kurzer Sinn: Man kann das Messkabel des UT-200 auch in einem gemeinsamen Kabel mit der 230 V-Spannungsversorgung (auf galvanisch 100 % getrennten Adern!) verlängern. 25 m Verlängerung funktionieren auf jeden Fall. Evtl. muss man aber den Stecker drehen, wenn zufällig die Phase der 230 V-Leitung direkt neben der Messleitung liegt. Dann kann die Messung um 0,7 °C hin- und herdriften (induktive Einstrahlung der 50 Hz Wechselspannung). Wenn die Phase nicht direkt neben einer der beiden Messleitungsadern liegt, ist die Messung absolut stabil. Einzig eine leichte Erhöhung der gemessenen Temperatur kann man bei 25 m Verlängerung feststellen. Mein UT-200 hat vor Verlängerung der Messleitung 0,1 °C zu wenig angezeigt, jetzt liegt er genau richtig.
Hier ein paar Bilder:
Der teilgeöffnete Schutzbau mit den beiden Energiespararbeitsleuchten:
Man sieht hier auch die beiden "Kabelsafes" (rot und gelb) als Witterungsschutz für die Steckverbindungen.
Die Außenansicht des Schutzbaus mit dem "Kombiverlängerungskabel" für 230 V und Messfühlerverlängerung:
Detailansicht der Außensteckdosen-Nische (mit der Klappe davor):
Wie man sieht, kommt aus der Steckdose nur das eine Ölflexkabel.
Und als letztes der UT200 im Heizungskeller:
Das Kabel, welches in der 230 V-Steckdose des UT-200 steckt, versorgt die Außensteckdose. Wenn man sie ganz abschalten will, wird einfach das Kabel gezogen. Soll die Steckdose im Sommer "normal" (= ohne Regler) betrieben werden, dann kommt der Stecker direkt in die Steckdose neben dem UT-200. Am UT-200 ist das verlängerte Messkabel (rot) mit Cinch-Steckern angeschlossen.
Gruß
Thomas
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