Winterschutz unter Ausnutzung der Bodenwärme

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    • Micha/Lübeck schrieb:

      Moin Volker,
      Beispiel Phoenix Canariensis

      Als erstes ein Styroporkasten im Boden versenkt. Aus folgendem Grund, der Boden wird niemals durchfrieren und die Erdwärme wird aus den Tiefen nach oben gefördert.

      vorsichtshalber noch ein Heizkabel mit verlegt.


      Mit einem vergrabenem Heizkabel macht so eine unterirdische Styroporbox anfänglich richtig Sinn. Langfristig werden Wurzeln und auch Erdbewegungen das Teil immer mehr zusetzen. Styrodur wäre wohl etwas resistenter.
      Ohne unterirdische Heizquelle bringen alternativ oberirdische Isolierplatten eine Menge. Gut nicht jeder hat Platz den Boden um/neben seinem Winterschutz noch zusätzlich mit Platten voll zu packen. Der diesbezüglich zu Grunde liegende Gedanke ist der sich einstellende Temperaturgradient - denn: Den größten Wärmeverlust (und damit die Richtung des Wärmestromes) hat man beim größten Temperaturunterschied.
      Wenn also die Erdoberfläche unter einem Schutzbau +5°C und die umliegende ungeschützte Erdoberfläche -1°C hat, wird die Wärmestromrichtung von tieferen Schichten des Bodens Hauptsächlich in Richtung der -1°C stattfinden. Je größer man die Oberfläche nun durch Wärmeverluste schützt (also auch Platten neben den Winterschutz auf dem Boden legt, desto größer wird die Wärmebatterie, die sich unterirdisch einstellt. Das macht richtig Sinn, ist aber sehr oft unpraktikabel.

      Ein eingegrabener 1m² Schutzbereich (ohne vergrabene Heizquelle nur mit oberirdischer Heizung) macht eigentlich nur Sinn, wenn die oberirdische Heizung recht hohe Temperaturen - weit größer 0°C - zu Verfügung stellt. Quasi als weiteren Schutz, damit die evtl. eingestellten +5°C nicht über den Boden sich zu stark verlustigen.
      Bei einer Trachy habe ich in der Schutzumgebung im harten Winter immer Temperaturen die kleiner sind als die Oberflächentemperatur des Bodens (innerhalb des Schutzes). Ich brauche bei einer Trachy so ein Styroporkasterl also eher nicht. Bei mir wäre es sogar hinderlich. Aber bei einer 'warmen' oberirdischen Schutzbox macht es eine zeitlang Sinn - erst recht bei einer Bodenheizung.


      -volker-
    • auch hier mal wieder ein Update.

      Mittlerweile ist die Kiste fertig. Der Stammschutz sollte mehr als ausreichend sein - die Krone wird im nächsten Winter wieder mit Trittschalldämmung (vorher wird eine Vliestüte XXL übergestülpt) umwickelt.



      Zur Zeit mache ich mir noch Gedanken wie ich die innere Stammspitze irgendwie mit der Innenwand des Kubus verbinden könnte. Das Alles hat zwar schon ein wenig Gewicht, ich wäre aber (wegen der Herbststürme) beruhigter, wenn ich oben irgendetwas rein stopfen könnte -> damit sich der Winterschutz nicht mehr bewegen kann. Es muss aber eine Stabilisierung sein, die die aufströmende warme Luft noch durch lässt. Also entweder eine partielle 'Verstopfung', die seitlich dann noch Luft durch lässt - oder eine Schellenkonstruktion (Schelle um den Stamm und Abstandhalter zu den Platten). So genau weiß ich es noch nicht was ich mache. Vorschläge werden natürlich gerne entgegengenommen. (PS: Der Innenquader ist 480mm x 480mm)

      ...wenn mir gar nicht einfallen sollte, muss ich halt abspannen.

      PS: Das ist übrigens der Bommel, der damit geschützt werden soll (war leider schon zu dunkel - von daher ein Blitzerfoto)


      -volker-
    • Hi,

      ja klar, da ich das Gewicht des eigentlichen Stammschutzes = Kubus eh abfangen musste, sind im Unterteil noch 6 kleine Säulen verklebt (selbe Höhe, wie 12 cm hohen Seitenteile). Von daher kann ich das Unterteil auch noch stärker beschweren.

      Mir geht es aber hauptsächlich um Lösungsvorschläge des oberen Teiles (Kubus) -> wie verkeile ich den Schutz mit dem Stamm - so, dass noch Luft nach oben durch kommt - sich aber im 'Verklemmmaterial' keine Feuchtigkeit/Schimmel bildet?

      Höchst wahrscheinlich mach ich mir bei der noch kleinen Palme da eh zu viel 'Kopf' drum. Mein voriger Schutz (Umwicklung mit Trittschalldämmung) ist ja schließlich auch noch nicht fliegen gegangen. Der Bommel steht ja auch ein wenig windgeschützt - und hier am Niederrhein brauche ich den Schutz eh maximal nur einen Monat - und das ist dann meist hier tiefster Winter ohne viel Wind.
      Bloß könnte man den nun 2-geteilten Schutz (oben über die Krone der Palme kommt ja immer noch die Trittschalldämmung) eigentlich auch in 2 Phasen aufstellen. Den Stamm -und Wurzelschutz frühzeitig - und den Blätterschutz nur bei Bedarf.
      Und wenn ich den Stamm -und Wurzelschutz dann halt länger dem Wetter aussetze, würde ich am liebsten halt den Stamm mit dem Kubus irgendwie 'weich' verbinden. Vielleicht reichen auch einfach 2 sehr grobe Filtermatten, die ich zusammen rolle. Die sind aus unverrottbarem groben Plastikschaum (Link) - oder ich nehme sehr grobe Filterwatte - Schaumstoff beispielsweise vergammelt mit der Zeit und mit Filtermatten habe ich bezüglich des Gammelschutzes gute Erfahrungen.

      ...höchstwahrscheinlich wird sich alles auf dem letzte Drücker entscheiden - wie immer halt. :gri

      Auch bin ich mir noch nicht ganz im Klaren, ob ich von LS auf Kabelschutz umsteige. Eigentlich brauche ich bei 6cm dickem Styrodur für eine Trachy keine externe Wärmequelle - aber oben, im Bereich der Trittschalldämmung ist es halt luftiger. Dort würde ich dann auch eher die Wärmequelle verlegen.

      -volker-
    • Ich erwähne das nicht immer, aber ins Erdreich 50 cm tief eingelassene Styroporplatten (Drainplatten) sind bei allen meinen Styrodurschutzbauten der Standard. Richtig zum Tragen kommt deren Wirkung m. E. erst bei lang anhaltendem Bodenfrost.

      Dieses Jahr werde ich an zwei neu ausgepflanzten Jungtrachys einen neuen hochflexiblen Leichtbauschutz (kein Styrodur) testen: Die Pflanzfläche befindet sich in einer leichten Hanglage und ist jeweils von elliptischer Form. Deshalb will ich da einen hochflexiblen Schutz aus AKS-Gittern und neuartiger, absolut licht- und strahlungsundurchlässiger Noppenfolie testen. Die Noppenfolie hat eine innenliegende Aluminiumlage und wird ansonsten hauptsächlich als Schutzfolie für den Versand von gekühlter Ware eingesetzt. Habe davon 50m Folie mit Breite 1,20m geordert ...

      Gruß
      Thomas
    • @Thomas denkst Du, das es mit der eingegrabenen Styropormethode möglich wäre, eine Maurelii draussen zu überwintern.Ich habe mir überlegt, nächstes Jahr eine Maurelii einzupflanzen und sie draussen zu überwintern. Durch das umliegende Styropor kann nicht soviel Feuchtigkeit und Kälte von aussen an die Wurzeln kommen.Und wenn ich den Boden rechtzeitig abdecke mit Folie,dann dürfe der Wurzelballen weitgehend vor Regen geschützt sein.Unter Ausnutzung der Bodenwärme wäre es ja möglich, die Maurelii mit der Schutzumbauung fast trocken zu überwintern.Den Gartenboden würde ich noch mit etwas Sand und Kies anreichern, damit das Wasser besser abläuft.
    • Mit Maurelii habe ich keine Erfahrung, nur mit der Musa basjoo. Und deren Schutzbau ist bei mir die Ausnahme von der Regel: Dort habe ich nur die halbe Grundfläche und kein Styropor im Boden (ich hatte beim Posting davor nur die "Vollformat-Schutzbauten" für die Palmen im Sinn). Um immer über 0°C zu bleiben, benötigt der Schutzbau bei längerem Frost die Heizung durch eine Grabkerze (5 Tage Brenner). Ich bezweifel, dass es ohne Zusatzheizung möglich sein wird, den Schutzbau im Inneren ständig sicher über 0°C zu halten, auch bei sehr großer Grundfläche und in den Boden eingelassenen Styroporplatten. Es wird sich immer ein Temperaturgradient einstellen, von den tieferen Bodenschichten bis zur Oberfläche und von dort zur Luft im Schutzbau. Bei sehr tiefen Außentemperaturen wird dieser Gradient immer "steiler". Man muss zwar nicht viel zuheizen, aber ganz ohne wird das bei Außentemperaturen unter - 10 °C wohl kaum funktionieren. Inwiefern eine Maurelii vor zu hoher Feuchtigkeit zu schützen ist, kann ich nicht beurteilen. Bei meiner Musa und den Palmen ist die Feuchtigkeit jedenfalls kein Thema.

      Gruß
      Thomas
    • Hallo Thomas, Natürlich werde ich um eine Heizung leider nicht rumkommen. Meine Marelli werden im Keller überwintert.Und das trocken. Auf der Seite von Rolans Bananenhoby wurde schon eine Freilandüberwinterung probiert, welche leider fehlschlug.Ich denke eher,das da Problem an der Winterfeuchte liegt. Deshalb meine Idee, die Pflanzstelle ab Ende September von oben trocken zu halten.