Winterschutz unter Ausnutzung der Bodenwärme

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Winterschutz unter Ausnutzung der Bodenwärme

      Hi,

      ausgerechnet ich hier im prima Klima-Gebiet muss dieses Thema lostreten. Eigentlich wollt ich meine einzige halbwegs vorzeigbare Trachy immer irgendwie schnell schützen - und nur, wenn es sein muss. Irgendwas Handfestes war eigentlich nie geplant. Nun gut, die Trachy ist meinem Einwickelschutz eigentlich schon letzten Winter entwachsen - also hab ich mir ein paar Gedanken gemacht. Ich stelle Euch den Entwurf mal vor, und hoffe auf ordentlich Bauchgefühl-Feedback (optimal braucht es hier am Niederrhein wohl nicht unbedingt sein - so lange Polarnächte gibt es hier meist nun doch nicht).

      Material: 60mm Polystyrol (Styrodur)
      Plattengröße (ursprünglich): 600 x 1200
      aktive Beheizung: 1x 9m Lichterschlauch -> ca. 130Watt
      Abstandshalter zum Stamm: irgendwas wie so etwas hier (die mit den Löchern).



      Die Floorball-Bälle sind zwar nur 72mm (in Zeichnung mit 80mm angegeben) - aber soetwas ist dann eben kreative Umsetzung. Evtl. nehme ich auch Tennisbälle (weiß aber grad nicht wie groß die sind), oder meine bisher benutzten Drahtgitterabstandshalter. Mein Stammdurchmesser (mit kurzen abgeschnittenen Petiolenresten) ist z.Z. ca. 320mm - meine Palme hat aber noch nicht geblüht (Stamm wächst also noch etwas im Durchmesser). Mit einer Stammhöhe von ca. 1,2m (bis zur Vegetationsöffnung) wird das Stammdickenwachstumm hoffentlich nächstes Jahr beendet sein. Platz hat sie aber (siehe Skizze).

      Mit der Unterkonstruktion ist der Schutzbau also ca. 1,4m hoch, was schon fast etwas zu hoch wirkt, wenn man nur einen 1,2m Stamm hat. Die Petiolen sind aber naturgemäß lang, und der Kronenbereich ist natürlich eindeutig darüber angeordnet. Die Krone selber wird dann wieder mit meinem Rollstyropor (Trittschalldämmung) umwickelt.
      Langfristiges Ziel: Den Palmschutz (wie in der Skizze) anfangs des Winter (hier ab Januar) aufstellen, und die Krone (vorher schon zusammengebunden) nur schließen, wenn es unbedingt notwendig ist. Da ich rund um die Bodenkonstruktion noch Rindenmulch gebe, erhoffe ich mir auch einen leichten Wurzelschutz auch ohne geschlossene Konstruktion.

      ...man, man - ich stell mich ja hier schon fast so an, als wenn ich hier eine Butia schützen müsste. Und das alles für ein langfristig totes Stück Palmenholz - ist schon verrückt.


      -volker-
    • Hi,

      ja, die Krone ist noch mein Steckenpferd (oder Pferdefuß - such Dir was aus :gri ). Bisher hat die Wickelmethode für die ganze Pflanze prima funktioniert - nur durch das ständige Wachstum wurden es immer weniger Lagen mit Denen ich die Palme schützen konnte. Der Knackpunkt der Wickelmethode war bisher eindeutig das "Dach". Durch das Wickeln mit breiten Bahnen (was bei Trittschalldämmung der Fall ist) entsteht idealerweise immer ein Zylinder - unten dichtete bisher natürlich der Boden diesen Zylinder ab - oben hast Du ein Loch. Dieses Loch habe ich durch das kreuzseitige Verlegen zweier Bahnen (Trittschalldämmung) 'abgedichtet'. Wie gesagt - es funktionierte eigentlich sehr gut, zumal ich anfänglich unter diesem Rollschutz einen XXL-Vliessack überstülpe.

      Zusätzlich zu dem 'Dach'problem kommt nun das 'Anschluss'problem zu dem viereckigen Stamm-Kubus. Bis auf die Idee, an jeder Seite ein paar alte Kissen dran zu hängen (damit das Viereck rund wird) ist mir noch nichts eingefallen. Vielleicht stelle ich mir hier auch eine Dose PU-Schaum auf Vorrat hin - man weiß ja nie. Ansonsten - auch wenn es nicht ganz dicht ist, hier in der Gegend wird es schon funktionieren (zumal ich ja sogar noch aktiv zuheizen kann).
      Die Krone wird aber immer der Knackpunkt bleiben - das gilt wohl generell bei größer werdende Trachys. Aber mit 120Watt mit Kaminwirkung und beruhigtem Kronenbereich mach ich mir bei einer Trachy erstmal nicht ins Hemd. Aber PU-Schaum altert ja auch nicht soo schnell - so als Notnagel ;::


      -volker-
    • Hi Volker,
      da du ja die Bodenwärme nutzen willst, solltest du auch die Krone mit einbeziehen, sonst geht dir da ja die ganze Wärme verloren!
      Du planst da so ne tolle Konstruktion und willst sie übertrieben gesehen nach oben offen lassen, halte ich persönlich für unklug.
      Vor allem sind doch die Wedel am empfindlichsten!
      Bei Wind und Sturm wird dir auch der PU Schaum nicht weiterhelfen.
      Solange wie es machbar ist würde ich auch die Krone massiv mit einbeziehen.
      Fände es schade wenn man so einen tollen Schutz baut und dann die Wedel verliert ,,S

      Gruß Dirk
      at.wetter.tv: UetersenWetter Uetersen - VorschauWetter Uetersen - TrendWetter Uetersen
    • Hi,

      bisher war das Credo bezüglich LS eigentlich -> man muss nur einiges beachten (keine Berührungen über Kreuz und nicht in irgendetwas einwickeln) und dann klappt es auch mit der Nachbarin.
      Bisher habe ich die Trachy - unter oben genannten Gesichtspunkten - seit 4 Wintern mit einem LS geschützt. Ist bei Dir was weg gekokelt?


      -volker-
    • @Volker
      Perfekt geplanter Winterschutz.
      Brauche nächsten Winter auch so einen für meine Phoenix ;::
      Werde das auch so machen denke ich,nur Wurzelschutz ist noch fraglich.
      PS: Hatte bis jetzt auch noch kein Problem mit LS.
      ;smilie[275] Lg alex
    • Hallo Volker,

      alle Achtung vor deiner geplanten Bauweise.
      In meiner Gegend ist es im Winter nicht so mild, und ich muß mich auf längere Frostperioden einstellen.
      Da bevorzuge ich eine offenere Bauweise mit genügend Luftzirkulation,wo man ab und an eine Kerze beistellen kann.
      Aber dieses Jahr mit Schrägdach damit evtl.Schwitzwasser seitlich abfliesen kann.
      Gruß Udo (Leinburg, Nuernberger Land) USDA 6b;smilie[275]
    • Volker S schrieb:

      Bisher habe ich die Trachy - unter oben genannten Gesichtspunkten - seit 4 Wintern mit einem LS geschützt. Ist bei Dir was weg gekokelt?

      Es gab hier einen Bericht, mit Feuerwehreinsatz, weil der Lichterschlauch den Verschlag abfackelte, war aber nicht bei mir. Das war wohl ein teurer Spaß.
      Die Lichterschläuche können lokal wirklich seeehr heiß werden. Wenn man dann trockene Blätter/PflaNZENTEILE oder Holzwolle berührend dran hat, gute Nacht !!
      Nach dem ich einige Jahre Lichterschläuche hatte und dann vor 2 Jahren das erste Mal ein Heizkabel kann ich mir ein zurück gar nicht mehr vorstellen.
      Mit Heizkabel ist es sicherer und billiger (Dauerhafte Anschaffung und dauerhaft niedrigere Stromkosten), aber natürlich jedem das Seine.

      Das geistert schon eine Weile in meinem Kopf rum :
      Bei einigem geräumigen Verschlag wäre es zu überlegen das Kabel (Licht- oder Heiz-) sprialförmig um ein wassergefülltes Metallrohr oder sonstiges Metallgefäß in Pflanzennähe
      überkreuzungsfrei hoch zu wickeln, anstatt um den Stamm hochzuwicklen, sofern dieser vorhanden.
      Die Wärme würde über das Metall absorbiert und an das Wasser abgegeben werden. Übergabe an Luft ist ja bei Kabeln nur der 2.beste Weg
      Das Wasser würde überschüssige Wärme über das Rohr zurückstrahlen, eine Überhitzung würde nicht auftreten.
      Und wenn der Strom ausfällt, dann ist da immer noch ein gewissses Wasservolumen, dass Wärmenergie abgeben kann.
      Die von mir verwendeten Kabel sind genau für diesen Zweck gebaut : Frostfreihalten von Wasserleitungen.
      Die Anleitung beschreibt, dass das Kabel idealerweise mit (klebendem ? weiß ich mometnan nicht mehr) Metallband um das Rohr geführt wird,
      da das Metallband eine noch engere Übertragung ermöglicht.
      Thorsten
      Wer Palmen knebelt oder fesselt wird schon wissen warum....
    • Hi,

      mein LS sprang im letzten Winter (Tmin: -10°C für 2 std.) bei der Verwendung von Rollstyropor (Trittschalldämmung) mit der Umwickelungstechnik sehr selten und relativ kurz an (Heizung geht bei -8°C an und bei -7°C aus. Gleichzeitige Tests mit einem 60er Würfel (40mm Styrodur) ergaben bei einer Phase von 14 Tagen Dauerfrost einen Unterschied von 7,5°C (an dieser Stelle hat ein unmittelbar benachbarter Umgebungssensor sogar - 12°C gemessen, die unbeheizte Box hatte dabei -4,5°C).

      Wenn das Teil also mal richtig zu ist, denke ich mir, dass der LS bei ähnlichen Temperaturen so gut wie gar nicht anspringt.

      @husar,
      das Thema Kontaktheizung ja oder nein - ist eher eine Glaubensfrage. Trockenes (totes) Holz hat eine dermaßen schlechte Leitfähigkeit, dass man den LS bestimmt auch um den Stamm wickeln kann (machen ja eh die Meisten). Versuche mit lebendem Holz (Rindenstamm eines Nussbaumes) lieferten jedoch schon nach 3 Stunden LS-Benutzung eine dunkelbraune Stammverfärbung. Dieses Ergebnis ist aber eben nicht vergleichbar - weil die Trachy in dem Bereich wohl eher totes Holz vorweist und von daher die Wärme des LS nicht - oder kaum - weitergibt.
      Da ich es aber natürlich nicht genau weiß, habe ich mich für eine indirekte Beheizung entschieden - ohne Kontaktbeheizung zum Stamm. Fall nämlich doch etwas in den Stamm getragen wird, kann ich mir die spiralförmigen Temperaturunterschiede nicht wirklich vorteilhaft vorstellen. Schließlich sollte sich die gesamte Pflanze in homogener Inaktivität befinden. Außerdem bewirken Wärmeunterschiede auch Spannungsunterschiede in der Pflanze.

      Wie gesagt, ich halt mich aus der Diskussion raus, da ich eben keine Kontaktübertragung habe. Das mache ich auch schon seit 3 Jahren so. Andere haben andere Erfahrungen und fahren auch gut damit.


      -volker-
    • Moin Volker,

      kann dir von meinen Erfahrungen der Nutzung der Bodenwärme berichten:

      Beispiel Phoenix Canariensis

      Als erstes ein Styroporkasten im Boden versenkt. Aus folgendem Grund, der Boden wird niemals durchfrieren und die Erdwärme wird aus den Tiefen nach oben gefördert.



      vorsichtshalber noch ein Heizkabel mit verlegt.

      Dann mit folgendem Schutz umbaut:




      Sind 120mm Sandwichpaneelen absolut dicht verschlossen. Die Bodenwärme hat bis ca Anfang Januar 2011 den Schutz bei +7 gehalten, danach musste ich mittels Lichterschlauch im Intervall in der Nacht zuschalten. Tagsüber hat eine Energiesparlampe die Temp konstant auf +7 Grad gehalten.
      Denke, dass der Styroporkasten dazu viel beigetragen hat, denn die Basjoo die ich auf die gleiche Art schütze, musste ich früher zuheizen.
    • Hi Micha
      Eine Frage zu deinen eingegrabenen Styroporplatten.
      Hast du da aussen eine Wurzelsperre errichtet?
      ;smilie[275] Lg alex
    • Andreas1968 schrieb:

      Bei diesen Styoporplatten bin ich ein wenig skeptisch. Denn dem Wurzelwerk werden sie nicht viel entgegen zusetzen haben. Ich frage mich auch, ob 50 cm Styropor nicht auch ausreichen würden. Denn so tief kommt der Frost wohl nicht, wenn noch eine dicke Schicht Mulch oben drauf kommt.

      Andreas1968 schrieb:

      Bei diesen Styoporplatten bin ich ein wenig skeptisch. Denn dem Wurzelwerk werden sie nicht viel entgegen zusetzen haben. Ich frage mich auch, ob 50 cm Styropor nicht auch ausreichen würden. Denn so tief kommt der Frost wohl nicht, wenn noch eine dicke Schicht Mulch oben drauf kommt.

      Moin Andreas,

      deshalb auch nur bei Phalwurzlern. Ich habe es bei einer Trachy mal gemacht und nach 2 Jahren wieder ausbuddeln müssen, tja die Wurzeln hatten das Styropor komplett durchbohrt.

      Und Mulch wäre kontraproduktiv, da ich ja die Bodenwärme nutzen will...
    • Micha/Lübeck schrieb:

      nö ne Wurzelsperre habe ich nicht eingebaut, wäre ja auch kontraproduktiv. Diese Styroprkästen habe ich auch nur bei den Phalwurzlern eingebaut da sie in die Tiefe gehen und nur minimal Haarwurzeln in die Breite machen.
      Ich denke dass, Wurzelsperre eher gut wäre.
      Meine Phoenix sitzt in einem Topf mit 80 cm,wenn ich sie auspflanze würde sich der Wurzelballen fast verdoppeln.
      Möchte deshalb Wurzelsperre ca 40 cm tief einbauen und mit 10 cm Styropor isolieren.
      Innerhalb des Styropors und unter 40 cm gibts sicher keinen Frost.
      ;smilie[275] Lg alex
    • Übertreiben mit Isolierung kann nicht schaden ;:: .
      Schliesslich wollen wir die Lieblinge im Frühjahr wieder gesund und munter vorfinden.
      ;smilie[275] Lg alex
    • Hier noch 2 Spartips (nicht für jeden)

      1. Strom
      Ich habe heute einen Lieferantenwechsekl beim Strom beantragt.
      Der neue Lieferant hat Zweizählertarife (Hauptzeit/Nebenzeit) und auf telefonische Nachfrage wurde mir bestätigt, dass mein Zähler dann ausgetauscht wird.
      Der Tagstrom ist 1 Cent teurer als der normale Tarif, der Nachtstrom aber 3 Cent billiger. Das billige Zeitfenster ist zwischen 21.00 und 6.00 Uhr.
      Ehemals für Nachtspeicherheizungen gedacht, würde uns das auch nutzen habe ich mir überlegt.
      Tagsüber von Mo-Fr ist keiner zu Hause, es kocht also auch keiner, kein Geschirrspüler, keine Waschmaschine.
      Licht wird je nach Jahreszeit auch eher in den Abendstunden interessant.
      Leben kommt erst ab nachmittags in die Bude. Am Wochenende sind wir im Sommer tagsüber oft weg, auch mal übers Wochenende komplett.
      Wenn man sich diszipliniert und bei Geschirrspüler und Waschmaschine die Zeitvorwahl benutzt kommt man damit in die billige Zeit .
      Heute mal den Geschirrspüler bei 55Grad laufen lassen : 1,2 kWh, da war die Waschmaschine bei 40 Grad mit 0,19 kWh fast schon billig dagegen, abgesehen vom Waschpuler und Wasser.
      Bei 60 Grad-Wäsche dürfte das aber auch anders verlaufen.... und wir haben jeden Tag 1-2 Maschinen voll.

      Und was läuft denn im Winter nachts auch noch besonders oft an ? Naaaa ? naaaha, wer weiß es ? Richtig : Heizkabel im Garten !

      2.Tip : Zapfhahnzähler für Gartenwasser. "Wasseruhr".
      Ist seit Juni bei unserem Gartenwasser angeschraubt. 25 EUR bei ebay, das Ding ist so klein wie ne Kinderfaust und ist geeicht
      Bei uns muss man dann einen Antrag stellen, dann kommt jemand vorbei und sagt später schriftlich o.k.
      Leider wird nicht alles Wasser von der Abwasserrechnung abgezogen. 10 qm werden nicht angerechnet warum auch immer.
      Regional kann das verschieden sein.
      Thorsten
      Wer Palmen knebelt oder fesselt wird schon wissen warum....