WH = Winterhärte
Gleich vorweg, damit das nicht untergeht:
Die Bilder sind einsame Klasse.
Wenn ich dort nur meinen Garten, wenn ich da nur die meinen stehen hätte ...
Diese Aufnahmen sollten so manchen Schreiberlingen, die aus dem Meyers-Lexikon von 1826 ihr Wissen beziehen ( guttenbergen - denn schon in den Bänden um 1870 war man da weiter) zu denken geben.
Leider sitzt das nachplappernde Unwissen zu häufig in Redaktionstuben und wird selbst in deutschen TV-Sendungen noch munter verbreitet - bis hin zum vermaledeiten Kopfschnitt, dem "crapemyrtle murder", wie uns die Myrtlesfreunde Robert und J.-J. (Lugano und Ulm) berichtet haben.
Da weiss anscheinend nicht mal das Südwestfernsehen, dass im Rheingraben so machen herrliche Lagerstroemien (Indica) stehen, die, wie die vor Brenners Parkhotel, sogar Besucherströme anziehen (Mainz, Frankfurt, Baden-Baden .... Rheinfelden (klar doch - der Vermehrer Steinegger sitzt dort) ... Über den Bot. Garten Zürich geht es dann weiter bis an die Schweizer Seen usw...
Ja hier ist zunächst noch die Rede von den doch empfindlicheren Indica, von denen ich außerhalb von z8 entschieden abrate. Bei mir sind es Kübelpflanzen
Die Hybriden (indica x fauriei (x limii)) sind praktisch alle schöner, sie sind z.T. etwas blattgesünder bis vollkommen resistent, sie sind etwas bis entscheidend frostfester und in vielen Farben, Größen und Wuchsformen erhältlich. Indica sind öfters auf dem Markt zu finden leider oft gar teuerer als schöne Hybriden und vor allem man kann die leicht auch aus Samen vermehren, Das will ich hier aber nicht weiter erklären.
Nun, dass ich schon lagebedingt nur die Hybriden favorsiere, kann man aus Vorstehendem leicht entnehmen.
In Frankfurt Palmengarten haben wir dann auch eine Hybride, die Chinook (eine indica x fauriei x limii), die ich aber (noch?) nicht empfehlen kann.Die habe die zwar, aber der Hagel hat die bis zum Grund zerschlagen.
Wer kann, der schaut sich mal deren rote Blüte an. Deren Schwester ist die Arapaho aber für mich bietet sie eine zu späte Blüte (noch?). Werde spärer berichten.
Ach die beiden hätte ich vielleicht gar nicht erwähnen sollen - denn wenn es um die unglaubliche Sortenzahl geht, ich kann das hier nicht mal ankratzen: Wer sich genauer informieren will: Bitte verwendet nur amerikanische Quellen/Seiten - Suche auf "english" stellen - Stichwort crape myrtles. Ihr kommt weiter! Es gibt auch da wenig hilfreiche aber auch ganz tolle Seiten und regelrechte Nachschlagewerke mit großartigen Aufnahmen und allen Angaben die man so braucht, wenn man nicht gerade wie ich im Eiskeller wohnt ...
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Zur kalten Lagerstroemien - Ecke Ulm und drum herum:
Vorab will ich dran erinnern, dass ich zwar mit sehr, sehr vielen (zig) Lagerstroemia Indica diesbezüglich nicht ganz unbedarft bin. - Allerdings Garten ist für die meinen nur im Sommer eine Option "Sommerfrische", obwohl es auch eine ausgepflanzte an einem Südhang (geschützt) in Ulm gibt/gegeben hat? Die wird sicher durch eine frostharte Hybride ersetzt.
Hybriden sind es ausschließlich, die ich ausgepflanzt habe. Davon haben aber erst 20 einen Freiland-Winter hinter sich gebracht: Z.T. wurde eine "Lothar"-Brache damit aufgeforstet, z. T. sollen sie als sommerblühende Hecke zusammen mit den Rosen usw. den Sommergarten dominieren.
Deswegen auch die vielen Sorten in unterschiedlichen Größen.
Auf einer Stützmauer wachsen die breit herunterhängenden ("weeping") sehr frostharte und absolut gesunde kleiner bleibende Acoma zusammen mit breitwüchsigen Rosen. Sie bilden mit weißer Blüte und gesundem Laub einen schönen Kontrast.
Mit Ablichtung war in diesem Jahr nichts, weil die Rosen erfroren sind! Die Rosen wurden z.T. soeben neu gepflanzt / ersetzt. Andere stehen wintergeschützt bereit. Bis das wieder "nach etwas aussieht" vergeht Zeit - doch dieser frühe Winter lässt mich jetzt schon das Schlimmste befürchten.
Was meine/unsere Schelte an so manche dt. "Informationsabieter" gerichtet, anbelangt: Leider bin ich hier kein "Besserwisser". Ich wäre es im positiven Sinne sehr gerne. Dafür aber bin ein "Ich-versuche-es-hier-mal-mit-hoher-Stückzahl, dann lernt man schneller und man kann
vergleichen".
Ich kann nur immer wieder mein hinsichtlich Klima Bereich Obere Donau/Alb sehr beschränktes Wissen betonen. Dafür wie man das hinsichtlich seiner Pflanzen einordnen soll, dafür habe noch kein Gefühl entwickelt. ich kann nur Wegweiser sein, Euch anstoßen selbst im www. zu suchen und dringend appellieren dt. Seiten weitgehend zu meiden. Auch der Vermehrer steht zur Auskunft bereit.
Unsere Gärten hier liegen angeblich in wh z7a und andere auf der Hochfläche der "Rauen Alb" hier in Bereich wh z6 (für mich eher z5) doch drüben liegen die Gärten der Myrtlesfreunde (bis nach NH) in Grenzlagen in z5/z4. Doch dort hatten wir weniger Probleme. Solche besorgten Diskussionen haben wir erst, seit ich wieder in D. bin.
Ich sagte es - hier hilft jeder Bericht, vor allem der, der von Erfolg berichtet, gleich aus welcher Ecke er denn kommt.
Die hier gezeigten Bilder - gerade auch die größerer Pflanzen - zusammen mit all den andern, die ich schon gesehen habe, die bauen auf - gerade in dieser kalten Winterzeit.
Vielen Dank
und LG
threerivers
-------------------------------------------------------------------------------
Für die Quereinsteiger beim Lesen des threads, denn oft genug ist es vorher bereits gesagt:
Es scheint einfacher zu sein im so winterkalten NH und in Maine seine Crapemyrtles durchzubringen und eine überwältigende Blüte zu erleben, als hier in der wh zone 7. (!!!)
Dafür gibt es Gründe, die zeigen, dass die hardiness-zones in Mitteleuropa zu wenig aussagen.
Ich meine, wir sollten uns statt auf hardiness zones mehr auf Zeigerpflanzen fürs Klima stützen (können!) und dann wären wir schnell weiter. Dass das nicht mit einer einfachen Tabelle zu erschlagen ist, das ist selbst einem Hobbybotaniker klar. -
Zu unterschiedlich sind die Bedingungen hinsichtlich Vegetationsdauer, Sonnenschein, Sommertemperaturen, Wind, Niederschläge ... Temperaturverlauf im Herbst. ... Das alles sind bekanntermaßen ausschlaggebende Faktoren, für die letztendlich erreichbare Winterhärte einer Pflanze.
Ich fürchte, dieser Mittelwert der Minimaltemperaturen, der sich in den "hardiness zones" widerspiegelt, kann bei so extrem im Auf und Ab verlaufenden Temperaturen ein völlig falsches Bild liefern, wenn man sich nicht dauernd vor Augen hält, wie der denn berechnet wirtd. Wie passt denn z7 zu -29°C und Jahre davor auch mal -30°C (wie mir anschaulich von unserm Landwirten hier berichtet wurde!) und das auch noch bei so wenig Sonnenschein, der tags auch mal wieder etwas wärmen würde.
Rechner können doch heute problemlos aus den Daten der Messtellen Wärme- (oder Kälte-) -Summen bilden. Auch ein Punkt, der für uns interessant ist, wenn wir feststelllen wollen wo etwas geht und wo nicht. Doch diese Werte zu finden, herauszufischen, das scheint nicht einfach zu sein. Doch Klimatafeln in etwa dieser Art findet man beim DWD ...
Unbestritten aber ist - das sei betont ! - dieser Mittelwert der die hardiness zones beschreibt ist ein brauchbarer Hinweis auf Unterschiede in Mitteleuropa, doch er bietet (denke ich) absolut keinen brauchbaren Vergleichswert für entsprechende WH-Zonen in den Staaten.
Das sollte man nicht übertragen, wenn man sich dort - wie von mir so sehr empfohlen - auf amerikanischen Seiten informiert – Eine andere gute Alternative kenne ich nicht. Zudem stütze ich mich geht es um hardiness eher auf Erfahrungen von Nurseries aus dem Norden. Wenn man da also deren Einstufungen berücksichtigt, werdet ihr feststellen zusammengenommen gilt, etwas Besseres findet man vermutlich nirgendwo mehr - mit Abstand nicht.
Mit Zeigerpflanzen einen für uns etwas zuverlässigeren Zusammenhang, den sollte man herstellen können und dann ist es ja auch eine Frage, wie man einen noch uninformierten Leser an die Deutung heranführt.
Es gibt in den Staaten solche Zeigerpflanzen-Tabellen, aber wir haben dort andere Temperaturverläufe: So ist es bei "meinen Leuten" im so extrem winterkalten Maine im Grenzbereich z5/4 jetzt noch immer wärmer als drunten in Ulm, im Bereich
z7 und deren Myrtles konnten im Holz gut ausreifen. So ist es gerade auch im kalten Norden Ohios. Bekannte haben die L. (Hybriden) nur gemulcht - Sie verwenden keinen Winterschutz außer dem Windschutz des Hauses.
(Velma's Royal Delight und Hopi).
Ich verfolge das seit Jahren, will hier aber nicht weiter ausholen, denn wenn sich jemand fürs beteiligte Klima interessiert, also wissen will, wie es am Vergleichsort einer bestimmten Pflanze und daheim am Wohnort aussieht, sollte dieser sich die Temperaturen/das Wetter ( z.B. aus Maine oder Washington DC etc pp ) auf dem Desktop anzeigen lassen. Bei mir läuft das immer mit unddamit weiß ich ja auch nur sehr punktuell Bescheid.
Genaue Kenntnis des eigenen Klimas im Jahresverlauf, den möglichen Abweichungen, ist ja bei pflanzlichen Grenzgängern die entscheidende Frage - Naja, was denn sonst.
Wie soll ich es beschreiben?
Bedenkt, dass ich hier keine Birnbäume im Garten erfolgreich anpflanzen und nur eine beschränkte Zahl von Apfelsorten anbauen kann, dass Rosen mit wh2, auch angehäufelt, immer wieder erfrieren: Das sind meine Zeigerpflanzen, wie auch der Kirschlorbeer und der Sommerflieder, der in wärmeren Gegenden gar leicht invasiv werden kann
Es ist für uns alle ein genaueres Wissen und Verständnis um die klimatischen Randbedingen essentiell bei der Auswahl unserer Lagerstroemia-Hybriden, wenn man nicht gerade in Aachen oder in Würzburg, in Freiburg oder im Dresdner Becken bzw vergleichbar wohnt Für all die andern gilt: Schlußfolgerung Hybride = überall frosthart, ist für sich alleine ist doch etwas verkürzt betrachtet. Aber viele hier im Kreise brauchen auf die Wahl der der passenden Härte bei Hybriden keine Rücksicht zu nehmen. Was träume ich davon so einen Garten zu besitzen!
Hier oben stehe ich mit den Myrtles vielleicht dort, wo die Palmenfreunde in wärmeren Gegenden stehen: vor einer Herausforderung.
Bleibt noch Raum für Überraschungen, denn vielleicht zeigen irgendwann die älter und härter werdenden Pflanzen, dass ich mich vergeblich gesorgt habe.
??????
Die breite Palette an Lagerstroemien im Garten, auch unsere große Auswahl an Standorten, wird eine Aussage zuverlässiger machen. Mehr noch sollte uns das Gottvertrauen der andern Myrtlesfreunde gerade auch hier in Ulm und um Ulm herum helfen, die ihre Pflanzen ungeschützt im Garten stehen
haben.
Dazu gesellen sich dann noch Eure Erfahrungen - die gerade dort besonders zuverlässige Vergleichswerte liefern, wo die Lagerstroemia vollsonnig, absolut vollsonnig,stehen.
Damit kann ich diese Ausführungen zum Thema abschließen und zukünftig im Bedarfsfalle auf diesen Teil verweisen. Es wird jetzt auch für mich leichter, da ich weiss, dass ich thematisch nach allen Fliegen bereits geschlagen habe und dass ich mich jetzt nur noch auf die Pflanzen allein konzentrieren kann.
Nun, vielleicht versteht ihr, dass man hier in dieser Hochlage leicht sich genötigt sieht,das etwas genauer zu erklären. In Mannheim hätte ich die Gehölz sicher auch. Das wär's dann auch ... Und kaum jemand würde sich wundern - höchsten über die auffällige Blattgesundheit der allermeisten Sorten. Und in Freiburg ist man eh an Überraschungem dieser Art gewöhnt.
Hoffnung?
... Diese kalten Sommer, die langen Schlechtwetterperioden, die Spätfröste, die frühen im Herbst, die kurze Vegetationszeit, die regelmäßig starken heftigen Temperatursprünge ...
Die Einheimischen halten das für normal - ist es ja auch: hier!
->
Bescheiden ist's hier, verglichen mit dem, was ich gerne hätte - doch vielleicht wären auch von Euch viele lieber auf Hawai als in Castrop-Rauxel, Albstadt oder Nördlingen.
lg threerivers
Nachtrag für neu eingestiegene Mitleser
Nach langem Suchen habe ich erst 2010 über Harry (unmuzzled) von Steinegger und seinem Vermehrungsbetrieb erfahren. Frühling 2011 die ersten L. gepflanzt. – Der erste Winter kam in diesem Jahr (2012) nach milden Wochen Ende Jan. bis weit in den Februar hart und brutal mit
a) - 23,6°C (h=1m) und vielen Tagen in diesem Bereich -bei schneidendem Wind (Garten 1) und
b) auf der Alb (Garten 2) mit -28°C bis -29°C direkt auf dünner Schneedecke auf der Schwäbischen Alb gemessen.
Da Zurückfrieren im Holze kam bei 12 Pflanzen wie erwartet, aber sie trieben Ende Juni wieder aus, dann aber schnell und kräftig.
Herbstpflanzung in Würzburg (kein gutes Einwurzeln mehr) dagegen führte zum Austrieb im erst September! (September!) ….
Axel hatte die Geduld die ungestört stehen zu lassen - trotz deren erbärmlichen Aussehens.
Also bitte [b]stehen lassen, diese "trocknen Besen", selbst wenn es Herbst werden sollte...
[/b]Die Wurzel einer im Frühjahr gepflanzten und eingewurzelten L. erfriert in Deutschland wohl kaum.
Die Rosen waren nicht so gnädig.
Für Hasenfüße und Bedenkenträger (bin ich ja auch noch):
Wir hatten/haben in Maine immer wieder extrem heftige aber kürzere Winter mit Temperaturen deutlich unter - 30°C (-25F..).
In solchen Wintern froren schlecht geschützte L. bis auf den Boden zurück und kamen doch per Wurzelaustrieb schnell wieder und blühten wie unsere Stauden. (Na gut, Maine hat nun mal heißere Sommer als die Schwäbische Alb).
-- fine --
Gleich vorweg, damit das nicht untergeht:
Die Bilder sind einsame Klasse.
Wenn ich dort nur meinen Garten, wenn ich da nur die meinen stehen hätte ...
Diese Aufnahmen sollten so manchen Schreiberlingen, die aus dem Meyers-Lexikon von 1826 ihr Wissen beziehen ( guttenbergen - denn schon in den Bänden um 1870 war man da weiter) zu denken geben.
Leider sitzt das nachplappernde Unwissen zu häufig in Redaktionstuben und wird selbst in deutschen TV-Sendungen noch munter verbreitet - bis hin zum vermaledeiten Kopfschnitt, dem "crapemyrtle murder", wie uns die Myrtlesfreunde Robert und J.-J. (Lugano und Ulm) berichtet haben.
Da weiss anscheinend nicht mal das Südwestfernsehen, dass im Rheingraben so machen herrliche Lagerstroemien (Indica) stehen, die, wie die vor Brenners Parkhotel, sogar Besucherströme anziehen (Mainz, Frankfurt, Baden-Baden .... Rheinfelden (klar doch - der Vermehrer Steinegger sitzt dort) ... Über den Bot. Garten Zürich geht es dann weiter bis an die Schweizer Seen usw...
Ja hier ist zunächst noch die Rede von den doch empfindlicheren Indica, von denen ich außerhalb von z8 entschieden abrate. Bei mir sind es Kübelpflanzen
Die Hybriden (indica x fauriei (x limii)) sind praktisch alle schöner, sie sind z.T. etwas blattgesünder bis vollkommen resistent, sie sind etwas bis entscheidend frostfester und in vielen Farben, Größen und Wuchsformen erhältlich. Indica sind öfters auf dem Markt zu finden leider oft gar teuerer als schöne Hybriden und vor allem man kann die leicht auch aus Samen vermehren, Das will ich hier aber nicht weiter erklären.
Nun, dass ich schon lagebedingt nur die Hybriden favorsiere, kann man aus Vorstehendem leicht entnehmen.
In Frankfurt Palmengarten haben wir dann auch eine Hybride, die Chinook (eine indica x fauriei x limii), die ich aber (noch?) nicht empfehlen kann.Die habe die zwar, aber der Hagel hat die bis zum Grund zerschlagen.
Wer kann, der schaut sich mal deren rote Blüte an. Deren Schwester ist die Arapaho aber für mich bietet sie eine zu späte Blüte (noch?). Werde spärer berichten.
Ach die beiden hätte ich vielleicht gar nicht erwähnen sollen - denn wenn es um die unglaubliche Sortenzahl geht, ich kann das hier nicht mal ankratzen: Wer sich genauer informieren will: Bitte verwendet nur amerikanische Quellen/Seiten - Suche auf "english" stellen - Stichwort crape myrtles. Ihr kommt weiter! Es gibt auch da wenig hilfreiche aber auch ganz tolle Seiten und regelrechte Nachschlagewerke mit großartigen Aufnahmen und allen Angaben die man so braucht, wenn man nicht gerade wie ich im Eiskeller wohnt ...
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Zur kalten Lagerstroemien - Ecke Ulm und drum herum:
Vorab will ich dran erinnern, dass ich zwar mit sehr, sehr vielen (zig) Lagerstroemia Indica diesbezüglich nicht ganz unbedarft bin. - Allerdings Garten ist für die meinen nur im Sommer eine Option "Sommerfrische", obwohl es auch eine ausgepflanzte an einem Südhang (geschützt) in Ulm gibt/gegeben hat? Die wird sicher durch eine frostharte Hybride ersetzt.
Hybriden sind es ausschließlich, die ich ausgepflanzt habe. Davon haben aber erst 20 einen Freiland-Winter hinter sich gebracht: Z.T. wurde eine "Lothar"-Brache damit aufgeforstet, z. T. sollen sie als sommerblühende Hecke zusammen mit den Rosen usw. den Sommergarten dominieren.
Deswegen auch die vielen Sorten in unterschiedlichen Größen.
Auf einer Stützmauer wachsen die breit herunterhängenden ("weeping") sehr frostharte und absolut gesunde kleiner bleibende Acoma zusammen mit breitwüchsigen Rosen. Sie bilden mit weißer Blüte und gesundem Laub einen schönen Kontrast.
Mit Ablichtung war in diesem Jahr nichts, weil die Rosen erfroren sind! Die Rosen wurden z.T. soeben neu gepflanzt / ersetzt. Andere stehen wintergeschützt bereit. Bis das wieder "nach etwas aussieht" vergeht Zeit - doch dieser frühe Winter lässt mich jetzt schon das Schlimmste befürchten.
Was meine/unsere Schelte an so manche dt. "Informationsabieter" gerichtet, anbelangt: Leider bin ich hier kein "Besserwisser". Ich wäre es im positiven Sinne sehr gerne. Dafür aber bin ein "Ich-versuche-es-hier-mal-mit-hoher-Stückzahl, dann lernt man schneller und man kann
vergleichen".
Ich kann nur immer wieder mein hinsichtlich Klima Bereich Obere Donau/Alb sehr beschränktes Wissen betonen. Dafür wie man das hinsichtlich seiner Pflanzen einordnen soll, dafür habe noch kein Gefühl entwickelt. ich kann nur Wegweiser sein, Euch anstoßen selbst im www. zu suchen und dringend appellieren dt. Seiten weitgehend zu meiden. Auch der Vermehrer steht zur Auskunft bereit.
Unsere Gärten hier liegen angeblich in wh z7a und andere auf der Hochfläche der "Rauen Alb" hier in Bereich wh z6 (für mich eher z5) doch drüben liegen die Gärten der Myrtlesfreunde (bis nach NH) in Grenzlagen in z5/z4. Doch dort hatten wir weniger Probleme. Solche besorgten Diskussionen haben wir erst, seit ich wieder in D. bin.
Ich sagte es - hier hilft jeder Bericht, vor allem der, der von Erfolg berichtet, gleich aus welcher Ecke er denn kommt.
Die hier gezeigten Bilder - gerade auch die größerer Pflanzen - zusammen mit all den andern, die ich schon gesehen habe, die bauen auf - gerade in dieser kalten Winterzeit.
Vielen Dank
und LG
threerivers
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Für die Quereinsteiger beim Lesen des threads, denn oft genug ist es vorher bereits gesagt:
Es scheint einfacher zu sein im so winterkalten NH und in Maine seine Crapemyrtles durchzubringen und eine überwältigende Blüte zu erleben, als hier in der wh zone 7. (!!!)
Dafür gibt es Gründe, die zeigen, dass die hardiness-zones in Mitteleuropa zu wenig aussagen.
Ich meine, wir sollten uns statt auf hardiness zones mehr auf Zeigerpflanzen fürs Klima stützen (können!) und dann wären wir schnell weiter. Dass das nicht mit einer einfachen Tabelle zu erschlagen ist, das ist selbst einem Hobbybotaniker klar. -
Zu unterschiedlich sind die Bedingungen hinsichtlich Vegetationsdauer, Sonnenschein, Sommertemperaturen, Wind, Niederschläge ... Temperaturverlauf im Herbst. ... Das alles sind bekanntermaßen ausschlaggebende Faktoren, für die letztendlich erreichbare Winterhärte einer Pflanze.
Ich fürchte, dieser Mittelwert der Minimaltemperaturen, der sich in den "hardiness zones" widerspiegelt, kann bei so extrem im Auf und Ab verlaufenden Temperaturen ein völlig falsches Bild liefern, wenn man sich nicht dauernd vor Augen hält, wie der denn berechnet wirtd. Wie passt denn z7 zu -29°C und Jahre davor auch mal -30°C (wie mir anschaulich von unserm Landwirten hier berichtet wurde!) und das auch noch bei so wenig Sonnenschein, der tags auch mal wieder etwas wärmen würde.
Rechner können doch heute problemlos aus den Daten der Messtellen Wärme- (oder Kälte-) -Summen bilden. Auch ein Punkt, der für uns interessant ist, wenn wir feststelllen wollen wo etwas geht und wo nicht. Doch diese Werte zu finden, herauszufischen, das scheint nicht einfach zu sein. Doch Klimatafeln in etwa dieser Art findet man beim DWD ...
Unbestritten aber ist - das sei betont ! - dieser Mittelwert der die hardiness zones beschreibt ist ein brauchbarer Hinweis auf Unterschiede in Mitteleuropa, doch er bietet (denke ich) absolut keinen brauchbaren Vergleichswert für entsprechende WH-Zonen in den Staaten.
Das sollte man nicht übertragen, wenn man sich dort - wie von mir so sehr empfohlen - auf amerikanischen Seiten informiert – Eine andere gute Alternative kenne ich nicht. Zudem stütze ich mich geht es um hardiness eher auf Erfahrungen von Nurseries aus dem Norden. Wenn man da also deren Einstufungen berücksichtigt, werdet ihr feststellen zusammengenommen gilt, etwas Besseres findet man vermutlich nirgendwo mehr - mit Abstand nicht.
Mit Zeigerpflanzen einen für uns etwas zuverlässigeren Zusammenhang, den sollte man herstellen können und dann ist es ja auch eine Frage, wie man einen noch uninformierten Leser an die Deutung heranführt.
Es gibt in den Staaten solche Zeigerpflanzen-Tabellen, aber wir haben dort andere Temperaturverläufe: So ist es bei "meinen Leuten" im so extrem winterkalten Maine im Grenzbereich z5/4 jetzt noch immer wärmer als drunten in Ulm, im Bereich
z7 und deren Myrtles konnten im Holz gut ausreifen. So ist es gerade auch im kalten Norden Ohios. Bekannte haben die L. (Hybriden) nur gemulcht - Sie verwenden keinen Winterschutz außer dem Windschutz des Hauses.
(Velma's Royal Delight und Hopi).
Ich verfolge das seit Jahren, will hier aber nicht weiter ausholen, denn wenn sich jemand fürs beteiligte Klima interessiert, also wissen will, wie es am Vergleichsort einer bestimmten Pflanze und daheim am Wohnort aussieht, sollte dieser sich die Temperaturen/das Wetter ( z.B. aus Maine oder Washington DC etc pp ) auf dem Desktop anzeigen lassen. Bei mir läuft das immer mit unddamit weiß ich ja auch nur sehr punktuell Bescheid.
Genaue Kenntnis des eigenen Klimas im Jahresverlauf, den möglichen Abweichungen, ist ja bei pflanzlichen Grenzgängern die entscheidende Frage - Naja, was denn sonst.
Wie soll ich es beschreiben?
Bedenkt, dass ich hier keine Birnbäume im Garten erfolgreich anpflanzen und nur eine beschränkte Zahl von Apfelsorten anbauen kann, dass Rosen mit wh2, auch angehäufelt, immer wieder erfrieren: Das sind meine Zeigerpflanzen, wie auch der Kirschlorbeer und der Sommerflieder, der in wärmeren Gegenden gar leicht invasiv werden kann
Es ist für uns alle ein genaueres Wissen und Verständnis um die klimatischen Randbedingen essentiell bei der Auswahl unserer Lagerstroemia-Hybriden, wenn man nicht gerade in Aachen oder in Würzburg, in Freiburg oder im Dresdner Becken bzw vergleichbar wohnt Für all die andern gilt: Schlußfolgerung Hybride = überall frosthart, ist für sich alleine ist doch etwas verkürzt betrachtet. Aber viele hier im Kreise brauchen auf die Wahl der der passenden Härte bei Hybriden keine Rücksicht zu nehmen. Was träume ich davon so einen Garten zu besitzen!
Hier oben stehe ich mit den Myrtles vielleicht dort, wo die Palmenfreunde in wärmeren Gegenden stehen: vor einer Herausforderung.
Bleibt noch Raum für Überraschungen, denn vielleicht zeigen irgendwann die älter und härter werdenden Pflanzen, dass ich mich vergeblich gesorgt habe.
??????
Die breite Palette an Lagerstroemien im Garten, auch unsere große Auswahl an Standorten, wird eine Aussage zuverlässiger machen. Mehr noch sollte uns das Gottvertrauen der andern Myrtlesfreunde gerade auch hier in Ulm und um Ulm herum helfen, die ihre Pflanzen ungeschützt im Garten stehen
haben.
Dazu gesellen sich dann noch Eure Erfahrungen - die gerade dort besonders zuverlässige Vergleichswerte liefern, wo die Lagerstroemia vollsonnig, absolut vollsonnig,stehen.
Damit kann ich diese Ausführungen zum Thema abschließen und zukünftig im Bedarfsfalle auf diesen Teil verweisen. Es wird jetzt auch für mich leichter, da ich weiss, dass ich thematisch nach allen Fliegen bereits geschlagen habe und dass ich mich jetzt nur noch auf die Pflanzen allein konzentrieren kann.
Nun, vielleicht versteht ihr, dass man hier in dieser Hochlage leicht sich genötigt sieht,das etwas genauer zu erklären. In Mannheim hätte ich die Gehölz sicher auch. Das wär's dann auch ... Und kaum jemand würde sich wundern - höchsten über die auffällige Blattgesundheit der allermeisten Sorten. Und in Freiburg ist man eh an Überraschungem dieser Art gewöhnt.
Hoffnung?
... Diese kalten Sommer, die langen Schlechtwetterperioden, die Spätfröste, die frühen im Herbst, die kurze Vegetationszeit, die regelmäßig starken heftigen Temperatursprünge ...
Die Einheimischen halten das für normal - ist es ja auch: hier!
->
Bescheiden ist's hier, verglichen mit dem, was ich gerne hätte - doch vielleicht wären auch von Euch viele lieber auf Hawai als in Castrop-Rauxel, Albstadt oder Nördlingen.
lg threerivers
Nachtrag für neu eingestiegene Mitleser
Nach langem Suchen habe ich erst 2010 über Harry (unmuzzled) von Steinegger und seinem Vermehrungsbetrieb erfahren. Frühling 2011 die ersten L. gepflanzt. – Der erste Winter kam in diesem Jahr (2012) nach milden Wochen Ende Jan. bis weit in den Februar hart und brutal mit
a) - 23,6°C (h=1m) und vielen Tagen in diesem Bereich -bei schneidendem Wind (Garten 1) und
b) auf der Alb (Garten 2) mit -28°C bis -29°C direkt auf dünner Schneedecke auf der Schwäbischen Alb gemessen.
Da Zurückfrieren im Holze kam bei 12 Pflanzen wie erwartet, aber sie trieben Ende Juni wieder aus, dann aber schnell und kräftig.
Herbstpflanzung in Würzburg (kein gutes Einwurzeln mehr) dagegen führte zum Austrieb im erst September! (September!) ….
Axel hatte die Geduld die ungestört stehen zu lassen - trotz deren erbärmlichen Aussehens.
Also bitte [b]stehen lassen, diese "trocknen Besen", selbst wenn es Herbst werden sollte...
[/b]Die Wurzel einer im Frühjahr gepflanzten und eingewurzelten L. erfriert in Deutschland wohl kaum.
Die Rosen waren nicht so gnädig.
Für Hasenfüße und Bedenkenträger (bin ich ja auch noch):
Wir hatten/haben in Maine immer wieder extrem heftige aber kürzere Winter mit Temperaturen deutlich unter - 30°C (-25F..).
In solchen Wintern froren schlecht geschützte L. bis auf den Boden zurück und kamen doch per Wurzelaustrieb schnell wieder und blühten wie unsere Stauden. (Na gut, Maine hat nun mal heißere Sommer als die Schwäbische Alb).
-- fine --