Palmenrüsselkäfer: Sterben Europas Palmen aus?

    • Hallo Baumfee !

      Schrecklich für die betroffenen Gebiete.
      Ich habe den Artikel gerade durchgelesen.
      Bei meinem Winterurlaub vor einer Woche auf Fuerteventura war der käfer auch schon im Gespräch, da er auch überall auf den Kanaren wütet.

      Der Käfer scheint für die Palmen das gleiche zu sein wie der Borkenkäfer für die heimischen Fichten.

      Dazu fallen mir folgende Parallelen ein :Vorbeugung praktisch nicht möglich, wenn man einen Befall erkennt ist es schon fast zu Ende und ein überleben für die Pflanze gibt es nicht.

      Ich denke aber für die Exoten bei uns im Garten droht keine Gefahr da die Käfer ja flächendeckend eine große Anzahl von Bäumen bzw. Palmen benötigen ( Stichwort Monokulturen !!).
      Außerdem überlebt er in unseren Breiten anders als der Borkenkäfer wohl keinen Winter.

      Was im Artikel nicht erwähnt wird der Käfer befällt auch Agaven und Drachenbaumgewächse......

      LG
      Dietmar
      Dietmar - Österreich -Südburgenland -USDA ZONE 7a
    • Zitat aus dem Zeitungsbericht:"In Palermo, in Neapel steht wie in Valencia oder Malaga keine einzige Palme mehr."

      Wie kann man soetwas behaupten, in einer Zeit wo man per Internet die Gegebenheiten vor Ort überprüfen kann.

      Webcam Valencia-Strand:
      Link1

      Webcam Valencia-Künstlerviertel:
      Link2

      Gut, die Palmen am Strand könnten vielleicht etwas buschiger sein, aber die Aussage "...es gibt keine einzige Palme mehr" lässt den ganzen Bericht leider sehr unprofessionell erscheinen.

      Wer Lust hat die anderen Orte zu überprüfen: Hier sind eigentlich recht viele Webcams verlinkt.

      PS: ...mehr als abwarten können wir eh nicht.


      -volker-
    • Stimmt Volker !

      Wenn man die Webcam´s anschaut und die aussage sieht klingt das dann eher sehr unprofessionell !

      Aber vielleicht haben die die ja alle Neu gepflanzt ?(
      LG Tropheus ;smilie[340]

      Zuerst die Suchfunktion benutzen , dann Fragen !!!!!

      Demokratie ist, wenn man sich aussuchen kann, wer einen verarscht.!!!

      Südbaden - Die Toskana Deutschlands >p>

      Palmen in Südbaden

      Kappel-Grafenhausen Zone 8a

    • ...als Tourismusbeauftragter würde ich die Zeitung verklagen. Denn gerade auch die Palmen zieht uns Touristen zu südlichen Gefilden hin. Auch wenn sie neu gepflanzt wären (was ich nicht glaube) ist obige Aussage eine Falschaussage.


      -volker-

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Volker S ()

    • Im Urlaub auf Fuerteventura habe ich in einer lokalen Zeitung gelesen, dass der Käfer an 2 Orten auf der Insel wieder aufgetreten ist und mittlerweile wieder erfolgreich isoliert werden konnte und ein Übergriff auf benachbarte Palmen verhindert wurde.

      Ich denke momentan kann von unkontrollierbarer Ausbreitung noch nicht die Rede sein.
      Mit entsprechendem Aufwand ist dem Problem sicher beizukommen.


      Kaum zu denken wenn wirklich ganze Küstenabschnitte palmenleer werden würden, der Urlaub wäre nicht mehr das Gleiche.

      LG
      Dietmar
      Dietmar - Österreich -Südburgenland -USDA ZONE 7a
    • Hi,

      [witz]Deutschland wird dann wohl mit das einizgste Land dann sein das den größten Palmenbestand hat, wenn dieser Käfer in wärmereren Gebieten alles kaputt macht[/witz] ... nicht ernstnehmen :D

      Vor einigen Jahren... da war ich vllt 11 Jahre alt oder so hab ich mal eine Reportage gesehen die gezeigt hat wie ein Pilz Kokospalmen zerstört hat. Kann mir eher vorstellen das dann so ein Pilz hier in Deutschland,Österreich,Schweiz.NL..usw unsere Palmen zerstören kann. Wie Südburgenländer schon sagt glaub ich auch nicht drann das so ein Käfer hier den Winter überlebt ^^

      LG Voodoo
    • Hallo,

      wenn ich eure Meinungen lese, dann bin ich erst einmal beruhigt. Aber: Ich fände es wirklich schade, wenn in den Urlaubsländern, die Palmen aussterben würden. Das ganze Ambiente wäre nicht mehr so, wie man sich einen Urlaub vorstellen würde. Es geht mir auch nicht nur um Urlaubsstimmung sondern um die schönen Palmen, die mir sehr ans Herz gewachsen sind.

      Viele Grüße,
      Baumfee
    • Original von Baumfee
      wenn ich eure Meinungen lese, dann bin ich erst einmal beruhigt.
      Baumfee


      ...mach Dir mal keine Sorgen - wir kriegen unsere Palmen schon selber kaputt, da brauchen wir den Rüsselkäfer nicht
      ;)

      ...obwohl - nen drolligen Namen hat er ja.


      -volker-
    • Die Viecher gibt es wirklich.


      Aber toll finde ich wie die Zeitungsfuzzis ihre Artikel mit Fotos schmücken.

      Seht euch die Käfer mal genau an. :D :D :D

      focus.de/reisen/diverses/spanien_aid_109846.html


      <strong>Die rote Gefahr</strong></p>
      <p><img src="http://www.empuriabrava-info.net/bahia-blick/image/kaefer.jpg" alt="k" align="left" height="80" hspace="5" vspace="5" width="125">Sein Namenspektrum reicht von picudo rojo, über escarabat morrut, vom Palmrüssler bis zu seinem wissenschaftlich korrekten Bezeichnung Rynchophorus ferrugineus. Schon im vergangenen Herbst berichteten wir über den unwillkommenen Gast, dessen Heimat eigentlich in den Tropen ist. Der Globalisierung sei Dank, fand auch er, wie so manch anderer unangenehme, stechende, krabbelnde oder fliegende ausländische Zeitgenosse, auf Frachtschiffen, als blinder Passagier versteckt, den Weg nach Europa. </p>
      <p>So auch Rynophorus ferrugineus, den der Katalane, wegen seinem kleinen Rüssel auch den <em>dicklippigen Käfer</em>, l’escarabat morrut, nennt. Dieser ernährt sich von Palmen, am liebsten von Dattelpalmen. Und die fand er in seiner neuen Heimat reichlich. Zunächst noch außerhalb europäischer Grenzen, in Ägypten und Marokko. Dort richtete er verheerende Schäden an den Palmen an. Mit dem Einzug nach Marokko, stand der picudo rojo, wie die Spanier ihn nennen, unmittelbar vor den Toren der Iberischen Halbinsel. Der blühende Handel mit marokkanischen Dattelpalmen nach Spanien, verhalf ihm zum Sprung nach Europa. 2004 entdeckte man die ersten befallenen Palmen in Granada. </p>
      <p>Ab dem gab es kein Halten mehr. Das Fatale an dem picudo rojo ist, dass die Schäden an den Palmen erst dann entdeckt werden, wenn es bereits zu spät ist. Der Käfer schadet den Palmen nicht, er vernichtet sie. Er bahnt sich einen Tunnel in das Innere des Stammes, in einer Länge bis zu einem Meter und mehr. Die Konsequenz ist, dass sie Blätter der Palme rasch gelb werden, und innerhalb kürzester Zeit die Palmenkrone abstirbt. Dem Käfer selbst mit Insektiziden beizukommen, hat sich als ein entmutigendes Unterfangen erwiesen. Allein die Larven reagieren auf das Insektizid, sie entdeckt man aber in der Regel erst, wenn es zu spät ist. </p>
      <p>Von ihm befallene Palmen sind kaum zu retten. So bleibt nur, die Palmen zu fällen und zu verbrennen, um ein weiteres Ausbreiten zu verhindern. <br>
      Schuld an dem Desaster trägt die spanische Behörde. Sie hat zu spät, und zu halbherzig, reagiert. Die verantwortlichen politischen Stellen hatten sich lediglich auf eine sechsmonatige Quarantänezeit der afrikanischen Dattelpalmen und sonstiger, wenig greifender Methoden, verlegt, obwohl Umweltschützer den totalen Einfuhrstopp forderten. Illegale Lieferungen der beliebten Dattelpalme brachten zusätzliche Kolonien roter Palmenwüstlinge nach Gran Canaria, Fuerteventura und Lanzarote. </p>

      <p>Das Drama nahm seinen Lauf, als im vergangenen Jahr in Europas größtem Plamenhain in Elche (Valencia), der picudo rojo auftauchte. 2002 wurde der Palmengarten von Elche von der Unesco zum Kulturerbe erklärt. Nahezu 100.000 Dattelpalmen in 90 verschiedenen Palmengärten im historischen Teil von Elche, boten dem gefräßigen Käfer geradezu paradiesische Zustände. </p>
      <p>Die warmen Temperaturen haben eine weitere Ausdehnung des Käfers begünstigt. Und so kommt es, dass aus dem spanischen picudo rojo ein katalanischer <em>escarabat morrut</em> wurde. Denn längst ist der „dicklippige Käfer“ in Katalonien angekommen. Palmen im Maresme, in la Selva, Baix Llobregat, Garraf, Penedès und Baix Camp fallen dem Käfer inzwischen zum Opfer. Die betroffenen Bäume wurden entweder sofort gefällt und verbrannt, oder luftdicht eingepackt. </p>
      <p>Ein ausgewachsener Käfer legt Wegstrecken bis zu 5 Kilometer zurück, und die Weibchen legen mehr als 500 Eier. Wissenschaftler sehen die einzige Chance, Herr über den Schädling zu werden darin, die Larven früh genug in den Palmenstämmen zu entdecken. Eine neue Methode ist die, mittels Ultraschall die Larven aufzuspüren. Die Technik kommt aus Deutschland, die gute Erfahrung aus den Golfstaaten. Auf den Kanaren wird dieses Verfahren bereits erprobt. Die Sorge, dass der gesamte, spanische Palmenbestand ernsthaft bedroht ist, ist durchaus berechtigt. Der Lauschangriff auf die Larven hilft zwar zunächst nicht viel weiter, aber man kann die betroffenen Palmen separieren, und so umstehende Palmen schützen. Hinzu kommt der Hoffnungsschimmer, dass die Larven, im Gegensatz zu dem ausgewachsnen Käfer, sehr wohl empfindlich auf eingesetzte Insektizide reagieren. Es ist ein mühseliges und kostenintensives Unterfangen, was nun jetzt auch vor Katalonien nicht Halt macht. Schäden in mehrfacher Millionenhöhe Euro wurden in Spanien bereits von dem roten Palmenfresser verursacht. Adäquate Beträge werden im Gegenzug in dessen Bekämpfung investiert. </p>
      <p>Bis heute hat das den picudo rojo nicht weiter tangiert, ungeniert frisst er sich weiter durch die spanische Palmenlandschaft, denn eines hat er vorsichtshalber in seiner tropischen Heimat zurückgelassen: Seine natürlichen Feinde. Die Zeitgenossen, auf dessen Speisekarte <em>er</em> steht, die ganz ohne komplizierte, bioakustische Geräte auskommen, seine Larven früh genug zu entdecken, sind in den Tropen zurückgeblieben. Somit hilft und zur Stunde nur eines: Wachsam sein, und im Falle der Entdeckung einer erkrankten Palme, unbedingt die Behörde zu informieren. <br>
      S.H.</p>

      Quelle
    • Mit großer Wahrscheinlichkeit ist der Rüsselkäfer ;smilie[45]
      schon in Deutschland . Daran kann auch unser Klima nichts
      ändern. Die Großhändler bekommen jedes Jahr 2x
      Eisenbahnwaggons voll mit Palmen und Agaven . So zB.
      das GartenCenter Düsseldorf Mettmann direkt an der
      Autobahn usw. Da die Larven unsichtbar in den Stämmen
      sein können , ist es wohl am sichersten keine Palmen
      mit Stämmen mehr zu kaufen. Dann wäre zwar der
      Exoten + Palmgroßhändler geschnitten nicht aber wir
      Exotenfans. Ohnehin hat der Exotengärtner mehr von
      jungen Pflanzen . Junge Pflanzen bringen auf jeden Fall
      mehr Leben in den Garten. Einige von meinen größeren
      hätte ich nach dem heutigen Wissensstand nicht erworben.
      Liebe Grüße und palmenrüsselkäferfreie Gärten ! ;smilie[42]
      Jost
      Jost Z7b Tecklenburger Land
    • ...was ich dabei noch nicht so ganz bei dem spanischen Drama verstehe ist, dass man seinen natürlichen Feind nicht ebenfalls importiert und in Farmen/Laboren massenvermehrt.

      Volker hat es in seinem nachgereichten Artikel ja erwähnt, dass dieser Palmenrüssler (klingt immer noch niedlich) ja natürliche Feinde hat. Denn augenscheinlich haben die Herkunftsländer ja nicht ein so starkes Problem mit dem Massenexitus Ihrer Palmbestände.

      ...ich werde mal etwas rechergieren über "seine" Feinde.

      [Edit] Schade - über deren Feinde habe ich bisher noch nichts finden können - dafür aber ein Videoclip. Für zart beseitete User würde ich das Video nicht unbedingt empfehlen, da die ersten 2 Minuten nur die lebenden Maden gezeigt werden. Interessant sind aber (gegen Ende des Films) die Schäden und die Kokons der Tiere.

      Link


      [Edit2] Hier sind noch ein paar Bilder zu sehen (Seite auch etwas runterscrollen)

      Link2


      -volker-

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Volker S ()

    • Nach den natürlichen Feinden habe ich auch schon gesucht, nichts gefunden.

      Hier noch ein Artikel über den Käfer:

      vonlaarmedia.de/html/red_palm_weevil.html

      Hier noch einmal das Video aus Volkers Link im vorigen Beitrag:

      <object width="425" height="355"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/Okxwnx2cLBE&rel=1"></param><param name="wmode" value="transparent"></param><embed src="http://www.youtube.com/v/Okxwnx2cLBE&rel=1" type="application/x-shockwave-flash" wmode="transparent" width="425" height="355"></embed></object>

      Volker