Olivenbaum (Pflanzung des Baumes - Dokumentation + Winterschutz)

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    • Hallo zusammen,

      die Dokumentation, insbesondere von Patrick, hat mir sehr geholfen, bin ich doch zu einem Olivenbaum gekommen wie die Jungfrau zum Kinde:

      Diesen Sommer waren wir, meine Frau und ich, wieder mal bei unserem Gartencenter unseres Vertrauen. In unserem Garten tat sich eine kleinere kahle Stelle auf, die es galt zu verdichten. Frauenmantel sollte es werden und wurde es letztlich auch. Dieses Gartencenter hat u.a. eine Ecke mit Ware zum Abverkauf. Vorweg schicken sollte ich zunächst, das ich in jeglichen Gartencentern nie an den aufgebauten Olivenhainen vorbeiziehen kann. Vom fünfblättrigen Sprößling bis zum jahrhunderten alten Bäumen. Insbesondere die alten knochigen Bäumen haben es mir dabei angetan. Die angefügten Preisschilder trieben mich aber regelmäßig von dannen. Nun ergab es sich, daß ausgerechnet Olivenbäume zum Abverkauf standen. Wie es nun mal so ist, bei einem war es Liebe auf den ersten Blick. Der Preis, 50% reduziert war immer noch Stolz, jedoch im Bereich des finanzierbaren. Zunächst wurde der Frauenmantel allerdings alleine zur Kasse getragen. Gemeinsam mit meiner Frau überlegte ich ob wir es wagen sollten. Ein möglicher Platz wurde ausgeguckt und die Breiten von Türen, Tore und Wirtschaftsweg vermessen. Vor allem der Wurzelballen stelle das gesamte Unternehmen mit seinen 1,20 m vor eine wahre Herausforderung. Letztlich kam der Anschub von meiner Frau - dazu kam, das wir zuwenig Fraunmantel gekauft hatten - und wir fuhren erneut ins Gartencenter. Nach einer kurzen Diskussion über eine weitere Anpassung des Verkaufspreises und der Lieferkosten war ich stolzer Besitzer eines Olivenbäumchens.

      Seit dem sitze ich vor dem Computer und ersurfe alle möglichen Informationen rund um die Olive. Vor allem der Winterschutz verschlingt die meiste Zeit. So ein Baum ist ohne uns steinalt geworden und ich möchte ihn nicht zu sterben in meinen Garten holen. Andererseits soll der Winterschutz nicht Unmengen an Geld verschlingen. An dem Spagat möchte ich die nächsten Monate arbeiten. Da ich über die Diskussionsforen viele Informationen erhalten habe, sicherlich auch nicht der letzte Neu-Olivenbaum-Besitzer sein werde, möchte ich immer mal wieder einen kurzen Status dokumentieren. Ausgangspunkt soll unser Garten in Köln sein, in dem das Olivenbäumchen zwischenzeitlich angekommen ist.

      Die Anlieferung war dabei noch die kleinste Hürde. Es ist ein Reihenhausgarten ohne direkten Zugang und die Garagentüre scheidet für die Zufahrt ob der geringen Maße aus. Ein Wirtschaftsweg verbindet die einzelnen Gärten miteinander. Gerade mal 1,20 m breit. Mein eigenes Gartentor und ein Fliederbusch mußten weichen bis unter Mithilfe der halben Nachbarschaft, gemeinsam mit einen Hubwagen der Baum in den Garten gelangte. Da harrt er nun und wartet auf mildes Wetter, denn an seinem Platz stehen noch einige Rosen die umgepflanzt werden müssen. Gleiches Recht für alle, auch sie sollen das Umsetzten überleben, was bei Augusttemperaturen weit über 30 Grad kaum möglich ist.

      So viel für heute. Vorstellen möchte ich noch meinen neuen Freund, dem diese Zeilen gewidmet sind:

    • Hallo Mark,

      auch meiner ist ein Hohlkopf -wobei das ehrlich gesagt untertrieben ist - er ist innen von oben bis unten hohl.
      Ich denke nicht, dass ich ihm im Inneren einen besonderen Winterschutz angedeihen lassen werde. Wenn er rundherum gut eingepackt ist und es drumherum schön warm ist kann ihm in der Mitte meines Erachtens nichts passieren.

      Gruß
      Bert

    • Hallo Mark,

      ja, er soll so bald als möglich an seinen angedachten Platz. Ich warte nur noch auf milderes Wetter. Heute wieder 24 Grad, die nächsten Tage Tendenz steigend, das möchte ich den Rosen nicht antun.

      Ich glaube nicht, daß die Feuchtigkeit den Bäumen was anhabe wird. Klar, unter Spaniens Sonne ist es durchschnittlich wärmer und trockener. Wahrscheinlich bildet sich das Loch daher bei uns etwas schneller aus. Da wir unser Klima nicht ändern können, wird es aber so wie so passieren. Das einzige was ich noch machen werden, ist in der Mitte des Baumes, da wo das Loch unten endet, eine Tiefen-Drainage vorsehen. Das soll Staunässe oder gar eine Pfütze verhindern. Da ich für den Winter eine Haube plane, wäre das jedoch kein zusätzlicher Winterschutz.

      Schöne Grüße aus Köln
      Bert
    • Hallo Bert, glückwunsch ein schöner Baum. ;;f Die Feuchtigkeit wird der Olive nicht schaden am Stamm blos an den Wurzeln da vertragen die nicht zu viel Nässe ,also eine gute Drainage machen.Der Winterschutz soll hofentlich nicht nur eine Haube als Regenschutz sein ? das reicht auch in Köln nicht , das ist zu riskant.Lg. Ines u. Hans
    • Ich frage mich immer wieder, warum man sich einen so großen exotischen Baum oder Palme anschafft und macht sich dann Gedanken, wie bekomme ich meine Pflanze ohne großen Aufwand durch den Winter!

      Ab einer gewissen Größe ist ein Olivenbaum purer Luxus! Da reicht nicht mehr einfach ein Heizkabel oder ein Vlies usw...! Wer einen schönen Baum im Frühling haben möchte, muss auch etwas in den Winterschutz investieren! Ich werde so oft angeschrieben, ob ich Rat und Hilfe geben kann... Auch telefoniere ich sehr viel mit Olivenbaumeinsteigern... Und immer wieder das gleiche Thema: Ja, aber ich will nur mit Vlies und Heizkabel schützen, oder ein Winterschutz ist mir zu aufwendig!

      Warum kaufe ich dann einen sehr alten Olivenbaum?

      Ein Olivenbaum ist ohne Winterschutz kein Baum für Deutschland!!! In Sachen Winterschutz gehe ich meinen Weg und ich kann sagen: So gut wie diese Saison waren meine Pflanzen noch nie da gestanden! Ich gehe meinen eigenen Weg!
      Patrick
      Wohnort: 76744 Wörth am Rhein
      (bei Karlsruhe)
    • Hallo Patrik,

      bitte entschuldige, wenn ich Dich mit meinen Zeilen auf den Schlips getreten haben sollte. Das war ganz und garnicht meine Absicht, habe ich durch Deine Dokumentation mein Wissen doch ein großes Stück erweitern können. Das Dein Weg unzweifelhaft der Richtige ist, zeigt einzig und alleine Dein Erfolg und das möchte ich auch gar nicht in Frage stellen. Gehe weiter Deinen Weg, ich wiederum werden ihn gerne und mit Spannung weiter verfolgen.
      Das mir das Leben meines Baumes am Herzen liegt, glaubte ich durch die Formulierung, ihn nicht zum sterben in meinen Garten geholt zu haben, verdeutlicht zu haben. Wenn nicht, möchte ich das hier nochmals unzeifelsfrei feststellen.

      Jedoch gingen in der Antike gerde von Köln aus viele Straßen nach Rom, was letztlich zu bekanntem Sprichwort geführt hat. Und letzendlich wast Du es, der in einem andernen Block sicherlich zu recht angemekt hast, das Du dort den Alleinunterhalter gespielt hast. Die Welt lebt von der Vielfalt und Farbigkeit und nicht jeder Olivenbaumliebhaber kann sich einen so luxeriösen Winterschutz leisten, was m.E. nicht zu dem Schluß führen kann, das er sich damit keinen Baum leisten sollte. Zudem habe ich nicht gesagt, das ich keinen großen Aufwand betreiben möchte. Lediglich der finanzielle Rahmen soll sich in Grenzen halten, was sich durch ein wenig handwerliches Geschick und viel Eigenarbeit hoffendlich bewerkstelligen läst. Darum möchte ich gerne hier eine mögliche Alternative dokumentieren, sicherlich derzeit noch in Unkenntnis ob es eine annähernd gleichwertige Alternative darstellen wird. Nur eines ist sicher: Ich werde alle meine Maßnahmen in der kalten Jahreszeit permanent controllen mit dem Ziel meinen Baum nicht in meinem Garten sterben zu lassen!

      Ich hoffe Du grollst mir nicht weiterhin und verfolgst meine Zeilen auch nur einen Hauch so gespannt wie ich Deine verschlungen habe.

      Schöne Grüße aus Köln
      Bert
    • Hallo,

      ich verfolge auch jeden Beirag, wenn es um das Thema Olivenbaum geht bzw. um das ThemaWwinterschutz! Ganz egal ob es eine Trachycarpus, eine Chamaerops Humilis, ein Olivenbaum oder sonst eine Exotische Pflanze ist! Wir sind keine Profis! Wir machen unser Bestmögliches mit gegeben und vorhandenen Mittel!

      Aber wer nun Exoten durch den Winter bekommen möchte, ohne das sie Strohpuppen sind, oder keine Blätter mehr auf dem Baum haben und man Mitte Mai oder Juni immer noch Hoffnung hat, die Pflanze wächst noch einmal,muss einen richigen Winterschutz haben! Die letten2 Winter haben es uns ganz deutlich gezeigt! Ich gehe meinen Weg mit meinen Winterschutz-Methoden, andere Forumsmitglieder haben mit Ihren Schutzbauten Erfolg, manche weniger Erfolg...

      Fakt ist: Willst du einen Olivenbaum haben, der im Frühjahr da steht, als wäre nie Winter gewesen, braucht einen richtigen Winterschutz und ohne zuheizen geht das leider nicht!

      Gratuliere zu deinem tollen Olivenbaum und ich bin gespannt, wie dieser im Frühling nächsten Jahres bei dir aussieht! Toi, oi, toi, das alles gut geht!
      Patrick
      Wohnort: 76744 Wörth am Rhein
      (bei Karlsruhe)
    • Hallo Bert

      Kommst Du aus der Innenstadt von Köln so wie es mir dein Profil anzeigt? Dann hätte ich ein paar Adressen aus der "verbotenen Stadt Dssd" ;)) . In meiner Stadt geht es zwar nicht wie das Grünflächenamt festgestell hat, aber dort geht was anderes. Bei Bedarf schick mir eine PN oder wir machen einen Thread auf mit dem Thema "Oliven in der Innenstadt". Ich find das recht interessant wie ein paar km Luftlinie einen extremen Unterschied machen.
      MfG Jürgen Click for Düren, Deutschland Forecast
    • Hallo Jürgen,

      nein, es ist nicht die Innenstadt. Innerhalb Köln's gehöre ich eher zu den "Ausgegrenzten". Ich wohne im Stadteil Holweide, das liegt auf der "schäl sick". Das kommt in der Rangfolge kurz vor der "verbotenen Stadt".

      Am letzten Wochenende habe ich angefangen das Pflanzbeet für den Olivenbaum freizuräumen. Die Rosen musten umziehen, dann ging's ans Pflanzloch. Den Boden habe ich ca. 40cm ausgehoben. In der Mitte habe ich eine trichterförmige, ca. 60 cm tiefe Drainage gegraben und mit Kies verfüllt. Anschließend wurde der Mutterboden mit Komposterde gemischt und das Loch damit wieder ebenerdig verfüllt. Zu guter Letzt wurde der Baum aufgesetzt.
      Den Ballen habe ich mit 50mm Dämmplatten umgeben, in die ich die "Fußbodenheizung" (Wurzelheizung) in zwei Winden eingebaut habe. Den Zwischenraum habe ich wiederum mit einem Erde/Kompost-Gemisch aufgefüllt. Der ganze Hügel wurde mit Bruchsteinen verkleidet. Oben drauf habe ich Lava-Kies als Mulch aufgebraut. Und so sah's aus:









    • Transportschaden

      Nur ist es schon acht Wochen her, seitdem der Olivenbaum unseren Garten erreicht hat. Wie berichtet, mußte der Baum per Hubwagen über unseren Wirtschaftsweg in den Garten transportiert werden, wobei Wegesbreite und Ballenbreite mehr weniger identisch waren. Links und rechts des Weges haben wir ein paar überstehenden Äste abschneiden müßten und ein breitwuchendes Efeu ist hängengeblieben und abgerissen. Leider hat’s auch den Baum erwischt. Einer der schmäleren Leitäste ist unter das Dach des Geräteschuppen unseres Nachbarn geraten. Die rollende Masse des Olivenbaums ließ sich nicht schnell genug zum Stehen bringen. Das Dach hob sich leicht an und der Ast brach.
      Nachdem der Baum im Garten sein Lager gefunden hatte, habe ich die Schadstelle begutachtet. Der Ast war noch dran, jedoch ordentlich angebrochen. Zunächst habe ich nichts weiter gemacht. Am nächsten Morgen bin ich zum Gartenmarkt und habe Baumwachs und 5 cm breites Bindegeflecht geholt. Dann wurde der Ast zunächst gerichtet. Dabei habe ich die Holzsplitter, die sich nicht sauber einfügen ließen, mit dem Cuttermesser entfernt. Die Schadstelle wurde rundherum dick mit Baumwachs versiegelt. Auf den Baumwachs habe ich eine lage Baumwollstoff gelegt und anschließend das Ganze fest mit dem Geflechtband umwickelt. Der Ast ließ sich danach in sich nicht mehr bewegen.
      Wie gesagt, das war vor acht Wochen. Seitdem beobachte ich den Ast fast täglich. Es verändert sich jedoch bisher nichts. Die Blätter werden weder welk noch fallen sie ab. Der Ast sieht aus wie alle andere Äste auch. Das einzige was anders ist, unter der Schadstelle schlägt der Baum umfangreicher aus als an anderen Stellen. Ich bin gespannt, ob ich den Ast retten kann. Es wäre schade ihn zu verlieren, braucht des doch wieder eine ganze Zeit das entstehende Loch in alter Stärke zu schließen. Ich plane die Manschette erst in zwei Jahren wieder zu entfernen. Dann hat der Ast zwei Frühjahre zum heilen gehabt.




    • Hi Bert,

      da ich ähnlich wie bei Dir ein paar (allerdings kleinere) Äste beim Transport einbüssen musste, kann ich Dir aus meiner Erfahrung sagen, dass sich bei den angebrochenene Ästen die Blätter ziemlich schnell verabschiedet haben... Also da bei Dir keine vertrockneten Blätter an dem Ast zu sehen sind hat Du glaube ich gute Chancen den Ast mit Deiner Methode zu retten... Ich drücke die Daumen!

      PS: Die Wurzelheizung habe ich fast identisch verlegt, benutzt Du auch ein UT200 zur Steuerung?

      Gruß aus Neukirchen-Vluyn

      Mark
    • Hallo Mark,

      klares Janein. Die Wurzelheizung ist von BioGreen (10 m in zwei Schleifen. Die untere Schleife ist auf der Höhe der Grasnabe bzw. am Fuß des Wurzelballens, die obere ist im oberen Drittel des Wurzelballens verlegt.). Dazu habe ich das Thermo2 ebenfalls von BioGreen.
      Für die Baumheizung habe ich zwei Frostwächter a 500 W. Die beiden werde ich über zwei UT200 unabhängig von einander so schalten, dass sie nacheinander angehen. Damit decke ich unterschiedliche Temperaturbereiche mit gestaffelter Zuschaltung sanft ab. Gut für den Baum, besser für's Portmonee.

      Schöne Grüße aus Köln
      Bert
    • Baum mit eigenem Stromanschluss

      Technik; für einen Olivenbaum den es nach Westen verschlagen hat unabdingbar. In unserem Garten ergibt es sich, dass der Baum in unmittelbarer Nähe eines Versorgungskabels für den Geräteschuppen zum stehen kommt. Was liegt also näher, als ihm einen eigenen Hausanschluss respektive Baumanschluss zu spendieren. Das erspart die Kabeltrommel im Winter. Darum flux das Versorgungskabel ausgegraben und ein Anschlusskabel aufgemufft. Ich finde, die schönste Technik ist die, die man nicht sieht. So habe ich den Anschluss in den Isolierring des Wurzelballens eingearbeitet und anschließend im Rahmen der Bruchsteineinfassung verkleidet. Auch wenn die Technik nicht zu sehen ist, dennoch das Ergebnis. Nun wird der Baum über drei in den Boben eingelassene Halogenscheinwefer illuminiert.








    • Winterschutz zum Selberbasteln

      Hallo zusammen,

      die letzten Wochen habe ich damit verbracht, den Winterschutz für meinen Olivenbaum herzustellen. Eine nicht geringe Anzahl von Stunden habe ich zunächst in die Internet-Recherche investiert, Foren rauf und runter durchgearbeitet und diversen Anbieter für fertige Produkte und Bauteile besucht. Bin ich froh, dass es das Internet gibt. Ohne diese bahnbrechende Errungenschaft hätte das weit mehr an Zeit und km gekostet.
      Letztlich habe ich mich für einen Selbstbau entschieden. Gefertigt aus Dachlatten, florafol-Folie, und Systemverbinder. Der fertige Winterschutz hat einen Durchmesser von ca. 2,5m und ist rund 3m hoch. Er läßt sich durch eine Person montieren und demontieren und erhält seine Stabilität im Wesentlichen durch M6-Rundkopfschrauben, wobei die Zerlegepunkte mit Flügelschrauben bestückt sind.
      So sieht er aus:



      Die dazu gehörende Technik:



      Immer wieder bin ich in den diversen Foren auf die Frage nach den Kosten gestoßen und ich habe mich dafür entschieden, sie für meinen Traum aufzuschreiben. Auch das Ergebnis möchte ich hier vorstellen: