Chlorose oder geplatzte Zellen

    • Chlorose oder geplatzte Zellen

      Hi,

      da der Patrick ein ähnliches Blattschadbild hat als ich (neuerdings bei ein paar Blattspitzen meiner Trachy bemerkt) - diese aber nun schon vom letzten Winter waren, kommen mir ein paar Zweifel auf ob es sich hierbei tatsächlich um geplatzte Zellen handelt.

      ...mein Schadensbild


      ...Patricks Schadensbild aus dem letzten Winter - fotografiert diesen Winter


      ...hier ein Bild von Zitat:"Chlorose". Quelle: kuckst Du


      Wenn es Zellschäden sind, dürften Patricks Blätter nach einem Jahr nicht so gut aussehen, und ich hätte doch eigentlich beim Öffnen des Schutzes Heugeruch wahrnehmen müssen. Gut, Chlorose habe ich bisher als einheitliches gelb eines Blattes mit gleich gestellt - aber wenn man im Netz sucht gibt es auch Beispiele für eine zellenweite Chlorose.

      Bin etwas verwirrt - wie immer. :gri


      -volker-
    • Meiner Meinung nach sieht man geplatzte Zellen sofort! Wenn ich mich recht erinnere, da sieht man da einzelne Fasern im Blatt in Längsrichtung.... Und vor allem hatte ich bei meiner Trachy folgende Auffälligkeiten:

      Fast alle Blattzellen sind von der Mitte des Blattes nach außen geplatzt bzw Zentral in der Blattmitte. Die Folge war: das Blatt ist ab der Blattmitte nach außen nach unten gehangen, keine Stabilität war mehr vorhanden. Oder das Blatt hat sich zusammengefalten und sich nicht mehr später breit gemacht. Siehe folgendes Bild, denn dort kann man bereits sehr viele Blattschäden sehen. Das ist meine Trachy, die nach dem letzten Winter am schlimmsten da steht aber alle Speere im Spätjahr wieder geschoben hatten

      Ich würde sagen: Es sind Störungen im Blatt, die nicht auf Frost zurück zuführen sind!

      Patrick
      Wohnort: 76744 Wörth am Rhein
      (bei Karlsruhe)
    • Hallo Volker,
      Chlorose ist hauptsächlich die Folge eines Nährstoffmangels und eher ein Langzeitschaden. Diesen Blattschaden hast du sicher erst kürzlich bemerkt.
      Die Unregelmäßigkeit der Zellen im Blattsegment ist wohl irreparabel. Wären sie in Längsrichtung angeordnet, würde sich der Schaden wieder regenerieren.
      Wieviel Grad haben die Fächer denn abbekommen?

      Eine spekulative Vermutung:
      So ein Schadensbild kann auch bei plötzlichem Abriss der Versorgung auftreten. Dann müßte aber der Boden komplett tief gefrohren sein.

      v.G.
      -klaus-
    • Schadensbilder nach -14°C am 05.01.2010 nach den kalten Temperaturen vor Weihnachten!

      Das meinete ich mit: "Fast alle Blattzellen sind von der Mitte des Blattes nach außen geplatzt bzw Zentral in der Blattmitte" auf dem ersten Bild





      Auf dem 3. Bild sieht man bereits, daß die äußeren Blattspitzen eintrocknen



      Vielleicht finde ich noch mehr Bilder von Blattschäden in meinem Archiv
      Patrick
      Wohnort: 76744 Wörth am Rhein
      (bei Karlsruhe)
    • Ich habe jetzt lange gesucht und ein passendes Bild vom 12.08.2010 zur Blattverfärbung, die Volker anspricht, gefunden wobei ich sogar glaube, es ist das Blatt was Volker von mir im Eröffnungsbeitrag vergrößert hat

      Trachycarpus



      Gleiche Trachycarpus stark vergrößert

      In der Bildmitte sieht man die gelbverfärbung sowie die Störungen. Das Blatt rechts unten auf dem Bild in der Blattmitte zeigt eine Speerschädigung (gelber Kranz / Ring) im Winter, die aber nicht sehr stark gewesen war...



      Und sollte es wirklich ein Zellschaden gewesen sein, so hatte dieser absolut keine negativen Eigenschaften auf das Blatt, lediglich ein paar Verfärbungen in gelb! Und das Blatt konnte ganz normal weiter wachsen oder weiter versorgt werden
      Patrick
      Wohnort: 76744 Wörth am Rhein
      (bei Karlsruhe)

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    • klaus schrieb:

      Diesen Blattschaden hast du sicher erst kürzlich bemerkt.
      Die Unregelmäßigkeit der Zellen im Blattsegment ist wohl irreparabel.

      Ja, habe ja auch zuerst an zerstörte Blattzellen gedacht, bis ich das Bild von der Rheindorf-Trachy gesehen habe. Und das ist zu 100% identisch mit meinem Erscheinungsbild. Und so ganz so amateurhaft scheint der Autor nicht zu sein.


      Wieviel Grad haben die Fächer denn abbekommen?

      ...hat mich der Admin-Volker auch schon gefragt (siehe hier. Da wo die Schädigung ist habe ich keinen Thermosensor. Der liegt ca. 60 cm weiter unten, und hat eine Temperatur von -8,3°C angezeigt - während es außerhalb des Schutzes ca. -11°C war.


      Eine spekulative Vermutung:
      So ein Schadensbild kann auch bei plötzlichem Abriss der Versorgung auftreten. Dann müßte aber der Boden komplett tief gefrohren sein.

      ...so kalt war es hier aber noch nicht - zumal ja hier überall Schnee liegt.


      -volker-
    • Hallo Volker S,
      was gegen geplatzte Zellen spricht, ist der fehlende Heugeruch. Andererseits haben wir jetzt schon öfters bemerkt, dass Blattschäden bei Minus 8 wohl keine Seltenheit mehr sind.
      Vielleicht deutet das in dieser Häufigkeit auch auf eine verminderte Winterhärte nach den vergangenen heftigen Winter hin. Viele vertreten diese These ja schon länger.

      Aber eine Chlorose? Und wieso sollte die so schnell auftreten?
      Für eine ausgepflanzte Trachy schließe ich das aus. Mit unseren Böden kommt sie bestens zurecht und findet alle Nährstoffe, die sie braucht.
      Ein Zellwachstum findet aber zu jeder Zeit statt, also auch jetzt und so kann es durchaus sein, dass ein Abriss der Versorgung, sei es durch ein Verkleben der Zellmembrane oder ein Verschließen der Leitbahnen, in kurzer Zeit auftreten kann. Zellmembrane die bei tiefer Frosteinwirkung unter großem Druck stehen, werden regelrecht zusammengepresst und verschließen sich. Nach Ende der Frosteinwirkung öffnen sie sich im Regalfall dann wieder in ihre ursprüngliche Form aber es gibt auch Fälle, in denen sie das nicht mehr tun. Meist aber nur dann, wenn die Frosteinwirkung über einen sehr langen Zeitraum angedauert hat.
      Aber für geplatzte Zellen fehlt mir in deinem Beispiel der Heugeruch, der dir sicher nicht entgangen wäre.

      v.G.
      -klaus-

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von klaus ()

    • Hallo Klaus,

      wie gesagt - Heugeruch wurde nicht wahrgenommen. Allerdings stank noch der Rindenmulch. Da ich aber mit der Kamera oben in der Krone war hätte ich das bestimmt bemerkt.
      Gegen 'geplatzte Zellen' spricht eigentlich auch das Erscheinungsbild von Patrick (auch wenn man es auf meinem kleinen Foto [Eröffnungsthread] fast nur erahnen kann) - wenn es geplatzte Zellen wären, würde das Blatt ja nach einem Jahr nicht mehr so aussehen (Zellen trocknen aus / auch Schimmel könnte eindringen).

      Ich gebe Dir auch dahingehend recht, dass das wirklich keine Chlorose sein kann. Der Ursprungsautor erwähnte ja auch noch:"16 dieser 17 Pflanzen wiesen nach dem Rheinischen Kaltwinter nur Schäden der Stufe 1, also geringe Erfrierungen an den Blättern auf, die bei genauer Betrachtung auch heute noch an älteren Fächern erkennbar sind." (Link)
      Genau so, wie es Patrick seine Trachys ebenfalls zeigen. Zwar irreparabel geschädigt - das Blatt als solches bleibt aber wohl dennoch erhalten. Man wird spätestens im Frühjahr erkennen was daraus wird.

      -volker-
    • Hallo Klaus,

      ich werde im Frühjahr hier bestimmt noch etwas dazu schreiben. Ich hänge jetzt mal noch ein paar 'geplatzte Zellen' - Bilder mit dran.

      1.) Linkes Blatt i.O. - rechtes Blatt=Platzer bis zur Oberfläche - wird später zu Stroh (Autor: Admin-Volker)


      2.) ebenfalls geplatzte Zellen bis zur Oberfläche (Autor: Admin-Volker)


      3.) reversibler Schaden - trotzdem keine typische Verglasung (Autor: guenter)


      4a) konnte nicht so richtig beantwortet werden (Autor:woro)

      4b) konnte nicht so richtig beantwortet werden (Autor:woro)


      5) eindeutig geplatzte Zellen - Blatt vertrocknet und wird zu Stroh (Autor: Claus Willich aus dem Nachbarforum)


      6) (Autor: Claus Willich aus dem Nachbarforum)



      -volker-
    • Ja, das Blatt ist eingetrocknet, man sieht das auch bereits links oben auf dem Bild, daß sich das Blattelement bereits eingerollt hat und auch schon eingetrocknet ist, aber will das jetzt nicht behaupten, daß diese Verglasungen wirklich daran Schuld waren, immerhin hatte die Trachy dabei klirrender, windiger, sehr trockener Kälte -14°C mitgemacht. Aber wenn ein Blatt mal so ausgesehen hat und es auch überlebte dann macht spätestens die 2. Kältenacht den Rest! Aber mach dir da weniger um das Blatt die Sorgen, sondern viel mehr um den Speer!

      Schau mal auf dem folgenden Bild: Bereits hier sieht man auch, wie der Speer Schäden abbekommen hat und Vertrockungserscheinungen hat



      Diese Trachy hat alle Arten von Schäden mitgemacht! Sehr viele Blätter standen zwar nach -14°C noch ein paar Tage wirklich sehr gute mit Verglasungen da, abere bereits Anfang Januar, ca. 15 Tage später hat man gesehen, was passiert ist! Bis hin zu gezogenen Speeren im Spätsommer und Blättern und ich dachte, die schafft es nicht mehr! Ich hatte dann im Frühling und Sommer "Friseur" gespielt und vieles braunes an den Blättern abgeschnitten, so daß diese wenigstens noch etwas "NORMAL" aussieht. Der Vorteil war: Diese hatte eine super tiefen Wurzelballen und war sehr gut noch eingewurzelt. Eine Schönheit war es für den Garten letzten Sommer aber nicht! Schulnote: 5
      Aber sie hat es geschafft! Sehr spät die Speere geschoben!

      Ja, die Speere wurden im Spätsommer (September) gezogen und ich musste etwas leichte Gewalt aufwenden! Woran habe ich das erkannt? Die Speere zeigten einen relaiv guten gesunden Zustand, etwas mehr eingetrocknet, aber nicht vertrocknet (wie auf dem oberen Bild). Es hat kein Speerwachstum statt gefunden und erst nachdem ich den Speer gezogen hatte sind die Stiele gewachsen, mit ganz leichtem Blattansatz was evtl, darauf zurück zuführen ist, das Luft ins innere gekommen ist. Aber die gezogenen Speere haben auch gestunken

      Patrick
      Wohnort: 76744 Wörth am Rhein
      (bei Karlsruhe)

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    • Hallo Patrick,
      bei deinem vorletzten Bild handelt es sich sehr wahrscheinlich um einen Spätschaden.
      Das frische Gewebe zwischen Meristem und Apex gehört zu den Bereichen, die am empfindlichsten sind. Ab einer Temperatur von Minus 6°C treten hier am entstehenden Gewebe schon Schädigungen auf, die dann erst später, wenn der Fächer aus der Wachstumsöffnung herausschiebt, sichtbar wird. Man muss aber bedenken, dass diese Temperatur (-6°C) im inneren erreicht werden müssen, also müssen die äußeren Temperaturen schon wesentlich niedriger sein.
      In der Regel ist dieser Schaden aber nicht so schwerwiegend und die folgenden Wedel sind wieder gesund.

      Nochmal zurück zu deinem Blattschaden vom Vorjahr.
      Könntest du uns bei Gelegenheit einmal ein detailliertes Foto vom Bereich dieser Flecken zeigen?
      Ich glaube zwar auch an eine Zellschädigung durch Frost wie bei Volker S, nur was mich etwas wundert ist, dass die übrigen Blattzellen trotz der großflächigen Schädigung anscheinend weiter versorgt werden.

      v.G.
      -klaus-
    • @Volker,

      wäre eine Erklärung - war mir aber auch neu das geplatzte Zellen nicht später das umliegende Gewebe beeinflussen sollen. Man wird sehen, wie lange solch ein Blattbereich (es sind ja bei mir auch nur partiell die Blattspitzen betroffen) weiter leben kann. Beim Patrick (sieht leicht anders aus, wie bei mir) geht es ja schon in die 2.te Runde.


      -volker-
    • Hi,

      aha - wieder was gelernt. Meine Zellen sehen übrigens doch so aus, wie die von Patricks Bildern.






      Volker schrieb:

      Für mich sieht das immer noch nach durch Frost zerstörte Zellen aus.
      Dabei müssen ja nicht zwingend Risse bis in die Oberhaut (Epidermis) auftreten, in der Grafik ist nur die Gesamtheit zwischen Ober und Unterhaut (Mesophyll) bezeichnet.




      ...das wiederum würde bedeuten, das die Oberhaut die ca. -10°C ohne Schäden an die darunter befindlichen Zellen abgegeben hat. Könnte man diesbezüglich eine Vermutung aufstellen, dass die Kälte zu früh kam und die Pflanze Ihren Winterschutz noch nicht tutti kompletti hatte? Das würde wiederum bedeuten, dass die Pflanze keinen Dauerschutz von -10°C hat (stand irgendwo mal geschrieben, dass Trachies einen permanenten Frostschutz von -10°C haben - auch im Hochsommer / im Winter würde dieser Schutz nur leicht verstärkt werden).


      -volker-

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