WInterschutz - Aktiv oder Passiv -

    • Wenn ich mir hier die verschiedenen Schutzmethoden ansehe, dann komme ich immer mehr zu dem Ergebnis, dass der Thread-Titel nicht richtig paßt:

      Entscheidend ist nicht die Frage, ob aktiv oder passiv geschützt wird, sondern welches Dämmungs- und Lichtkonzept man verfolgt. Und da gibt es zwei grundlegend unterschiedliche Herangehensweisen und Schutzbautypen:
      Typ 1: Schwache Isolierung (z. B. einfache Kunststoffplane, ggf. auch lichtdurchlässig oder einfache Noppenfolie) und hohe Heizleistung (z. B. temperaturgeregelter 2 kW Heizlüfter)
      Typ 2: Starke Isolierung (z. B. rundum 6 cm Styrodur, lichtundurchlässig, Erdboden im Schutzbau nicht gemulcht = Bodenheizung) und keine Heizung oder sehr geringe Heizleistung (z. B. 1 Grabkerze oder eine temperaturgeregelte 60 W = 0,06 kW-Glühbirne)

      Beide Methoden funktionieren gleich gut, so lange es keine Störung gibt. Fällt jedoch die Heizleistung in einer Nacht mit Extremfrost unbemerkt aus, gibt das im Schutzbau vom Typ 1 schnell einen Totalschaden.
      Beim hoch isolierten Schutzbau vom Typ 2 wird dagegen nicht viel passieren, da dieser viel mehr Reserven hat, bis er gefährlich abkühlt. Der Vorteil einfacher Folienbauten kann evtl. in der Lichtdurchlässigkeit liegen. Vielleicht gibt es ja Palmen, die gegen eine mehrwöchige Dunkelheit in Schutzbauten vom Typ 2 empfindlich sind. Unempfindlich gegen Dunkelüberwinterung bei kalten Temperaturen sind nach meiner Erfahrung auf jeden Fall Trachycarpus fortunei, Phoenix canariensis, Jubaea chilensis und Brahea armata. Die sehen auch dieses Jahr nach Überwinterung im Typ2-Schutzbau wieder bestens aus.

      Natürlich kann man die beiden Schutzbauprinzipien auch in einem Schutzbau vereinen, indem man eine Seite des Schutzbaus geringer dämmt, dafür aber lichtdurchlässig hält. In den positiven und negativen Eigenschaften steht so ein Mischbau dann zwischen den "reinrassigen" Typ 1- und Typ 2-Schutzbauten.

      Gruß
      Thomas
    • Thomas Du hast die beiden Enden des Aktivschutzes sehr gut erklärt - der Thread ist aber deshalb nicht falsch tituliert, denn es gab und gib Exotenfans, welche "ohne" Zuheizen versuchen ihre Pflanzen über den Winter zu bringen - was dann passiv ist. Nichts desto Trotz hast Du wie erwähnt die Möglichkeiten des Aktivschutzes gut erklärt - Danke :!:
      Liebe Grüsse Christoph ;smilie[264]
  • Nachdem jemand mal Zweifel angemeldet hat, dass insbesondere Kübel-Trachys einen Winter wie gehabt draussen nicht überleben können, hier meine zwei, die nur passiv geschützt, ohne jegliche Zuheizung, den ganzen Winter draussen verbracht haben. Die haben nicht mal den kleinsten Ansatz einer Erfrierung an den Wedeln, was mich schon sehr beeindruckt. Sind halt richtige eisenharte "Schwarzwald-Trachys" :gri .





    "Jeder Mensch braucht ein Stück Garten, wie klein es auch immer sein mag, sodass er in Kontakt mit der Erde und deshalb mit etwas Tieferem in ihm selbst bleibt". C. G. Jung
    "Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandelt." Mahatma Gandhi
  • Es ist vieles erstaunlich und unergründlich .
    Lutz zeigte ich gestern meine kleinen Wagis ,welche lediglich ein Kistchen drüber hatten .
    Null Blattschäden nach minus 21 . Ich hatte das ja auch erst für unmöglich gehalten .

    Völlig gefrostet nach minus 21


    und wieder aufgetaut
    ;))

    und nun in den Startlöchern


    Schutz war das Kistchen , ca 1 cm Styropur ,war von unten aber nicht dicht
    Click for Dresden Klotzsche, Deutschland Forecast
  • FeddeLimedde schrieb:

    Nachdem jemand mal Zweifel angemeldet hat, dass insbesondere Kübel-Trachys einen Winter wie gehabt draussen nicht überleben können,

    Mit meiner ersten Kübeltrachy habe ich das auch schon mal gemacht das muß irgendwann Mitte der 90er gewesen sein die wurde mit allen eingewickelt was da war :))) Decken,Lupo, Styropur Jutesäcke sah wild aus hat aber funktioniert ich glaube ich habe sogar noch zeitweise Wärmflaschen mit reingelegt :))) ich weiß allerdings nicht mehr wie kalt es damals war und als ich gemerkt habe das sowas funktioniert bin ich dann auf die bescheuerte Idee gekommen Palmen auszupflanzen :gri Damals konnte ich ja nicht ahnen das es noch so viel mehr Verrückte gibt :gri
    Grüße.Stefan Auch aus Braunschweig ;smilie[198]
  • Volker schrieb:

    Ich bin gespannt wie sie sich weiter entwickeln, vor Allem was eventuelle Wurzelschäden betrifft.

    Ich denke, Wurzelschäden kann ich ausschließen, da die Erde in den Kübeln nie durchgefroren war, die war immer trocken und locker, so dass ich mit dem Finger und Stöckchen reinbohren konnte. Und von Schimmel unter der Lupo keine Spur, alles trocken und tiptop ;;f
    "Jeder Mensch braucht ein Stück Garten, wie klein es auch immer sein mag, sodass er in Kontakt mit der Erde und deshalb mit etwas Tieferem in ihm selbst bleibt". C. G. Jung
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